Rheinmetall, Siemens Energy, Adidas, BASF: DAX-Überblick

DAX
18.07.24 um 8:29

Der DAX (WKN: 846900) wandert weiter nach unten. Nach den Abgaben zu Beginn der Woche büßte das größte deutsche Börsenbarometer am Mittwoch erneut 80 Punkte ein und ging -0,44% tiefer mit 18.437 Punkten aus dem Handel. Auf dem Verkaufszettel ganz oben standen die Papiere von Rheinmetall und Siemens Energy, für Adidas und BASF lief es an der DAX-Spitze deutlich besser.

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Die deutschen Standardwerte eröffneten erneut mit einer Abwärtslücke und fielen im frühen Handel bis auf 18.440 Punkte zurück. Von hier aus erholten sich die Kurse und schlossen in einer frühen Gegenbewegung das entstandene Gap. Kurz darauf drehte der Markt aber schon wieder in die Verlustzone. Am frühen Nachmittag nahm der Abwärtsdruck weiter zu, was zu Tiefstkursen von 18.350 Punkten führte. Im weiteren Handelsverlauf erholte sich der DAX zunächst ein wenig, drehte zum Ende hin aber wieder nach unten.

Dow-Rallye hält an – DAX-Schwäche ebenso

In den USA hat sich der Fokus zuletzt auf den Dow Jones verlagert, nachdem zuvor vor allem der Nasdaq 100 und der breit gefasste S&P 500 den Ton angegeben hatten. Während bei den letztgenannten Indizes Gewinne mitgenommen werden, geht die Rekordjagd im US-Leitindex weiter. Am Mittwoch stiegen die Blue Chips erstmals über die Marke von 41.000 Punkten.

Von der Euphorie auf der anderen Seite des Atlantiks schwappt derzeit aber nicht wirklich viel nach Europa rüber. Lange Zeit bestand zwischen den Leitindizes in Europa (EuroStoxx 50; DAX) und den US-Standardwerten eine starke Korrelation. Diese scheint fürs Erste außer Kraft gesetzt zu sein, nachdem EuroStoxx 50 und DAX den dritten Tag in Folge Verluste verzeichneten.

Die Verunsicherung ist groß

Die Verunsicherung hierzulande ist vor allem auf die politische Situation in den USA zurückzuführen, da dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump nach dem Attentat vom Wochenende nun größere Siegeschancen eingeräumt werden. Marktteilnehmer befürchten, dass Europa bei einer zweiten Amtszeit des Hardliners („America First“) in wirtschaftlicher Hinsicht zum Leidtragenden werden könnte.

Derweil zeigen aktuelle Daten zur Industrieproduktion, dass sich die US-Konjunktur weiterhin sehr robust präsentiert. Im Juni ist die Produktion um 0,6% gestiegen und damit stärker als erwartet. Analysten hatten nur mit einem Zuwachs von 0,3% gerechnet.

EZB-Treffen im Blick

Die Zurückhaltung an den hiesigen Börsen dürfte auch auf die am Donnerstag stattfindende EZB-Sitzung zurückzuführen sein. Allgemein erwartet wird, dass die Zentralbank zunächst von weiteren Zinssenkungen absieht. Interessant wird es dagegen, wie die aktualisierten Inflations- und Konjunkturprognosen aussehen.

Rheinmetall und Siemens Energy unter Druck

Auf dem Verkaufszettel ganz oben standen die Papiere von Rheinmetall, die fast -6% verloren und damit wieder unter die 50-Tage-Linie (SMA50) zurückfielen. Der Ausbruch aus dem Abwärtstrend ab dem Rekordhoch von Anfang April muss daher zunächst einmal als Fehlausbruch gewertet werden.

Unter Druck gerieten auch die Papiere von Siemens Energy mit einem Tagesminus von -4,36%. Auch hier zeigt die Kurve seit dieser Woche deutlich nach unten, sodass nun der SMA50 in den Fokus rückt. Auf diesem Niveau könnte die Aktie für die Käuferseite wieder interessant werden.

Adidas und BASF im Plus

Deutlich besser lief es für Adidas, die +2,1% gewannen und von einer Anhebung der Jahresziele profitierten. Die Aktie erreichte beim Stand von 240,40 € ein neues 2-Jahres-Hoch. Ebenfalls gefragt waren BASF mit einem Tagesplus von +2,96%. Gute Vorgaben von Lanxess und der Verkauf des Flockungsmittel-Geschäfts an den US-Konzern Solenis trieben den Kurs.

DAX mit drittem Verlusttag in Folge

Der DAX bleibt im Abwärtssog gefangen und hat nun bereits den dritten Tag in Folge Abgaben hinnehmen müssen. Eine so lange Verlustserie hatte es zuletzt in der ersten Junihälfte gegeben.

Nach dem Rückfall in den Korrekturtrend seit dem Rekordhoch von Mitte Mai kam es im Tagesverlauf wie schon am Dienstag zum Test der 50-Tage-Linie (SMA50), die auf Schlusskursbasis leicht unterschritten wurde.

Bestätigt sich dieser Ausbruch am Donnerstag, könnten die Korrekturen weitergehen und zu einem Test der 100-Tage-Linie (SMA100) führen, die sich aktuell bei 18.240 Punkten befindet. Fällt der Index auch hierunter, müssten sogar Rücksetzer bis zur 18.000-Punkte-Marke einkalkuliert werden.

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