Rigetti & IonQ nach Kursfeuerwerk: Hype oder echte Chance?

Bei den Quantencomputer-Playern Rigetti und IonQ haben sich in den letzten Wochen die Aktienkurse vervielfacht. Am Donnerstag steigt Rigetti erneut um +31% auf 20 US$, während IonQ um +3,2% auf 43,20 US$ klettert. Was macht die Technologie so interessant und lohnt sich aus Anlegersicht noch ein Einstieg?

Quantencomputer als neue Schlüsseltechnologie

Um die Künstliche Intelligenz (KI) voll zur Entfaltung zu bringen und hochkomplexe Rechenprozesse durchführen zu können, bedarf es leistungsfähiger Computer. Die derzeitige Computerleistung basiert auf einem binären Ansatz, somit ist die Rechenleistung begrenzt.

Die Quantencomputer basieren auf der Quantenmechanik und können mehrere Rechenschritte gleichzeitig ausführen. Noch ist die Technologie nicht fehlerfrei, die Rechengenauigkeit wird jedoch rasant erhöht. Der Einsatz von Quantencomputern ist in allen Bereichen möglich und dürfte ein Milliardenmarkt werden. Zwei bedeutende Player sind Rigetti und IonQ.

In diesem Artikel bin ich auf D-Wave eingegangen, einem weiteren Entwickler auf diesem Gebiet.

Rigetti Computing

Das Unternehmen beschäftigt sich ausschließlich mit der Entwicklung quantenbasierter Schaltkreise für sogenannte Quantencomputer. Zusätzlich bietet es seine Rechnerleistungen über die Quantum-Cloud-Services-Plattform, kurz QCS, an. Die Nutzer der Plattform können selber Cloud-Anbieter sein oder Endnutzer.

Die wirtschaftliche Geschäftsentwicklung ist wenig aussagefähig und kann vernachlässigt werden. Bei einem Umsatz in den ersten neun Monaten von 8,6 Millionen US$ fiel ein Nettoverlust von rund 50 Millionen US$ an. Der Cash-Bestand betrug 92,6 Millionen US$.

Hohe Kompetenz bei der Technologie

Auf dem Gebiet des Quanten-Computings gehört das Unternehmen zu den führenden Gesellschaften. Die neueste Technologie ist, dass 9 Qubits zu einem Block von 36 Qubits kombiniert werden. Bis Ende 2025 wird die Entwicklung eines 100+ Qubit-System angestrebt.

Korrektur abwarten

Der Kurs explodierte zuletzt, dies setzt sich auch im neuen Jahr fort. Mittlerweile ist ein Niveau erreicht, bei dem das Risiko eines massiven Kursrückgangs sehr hoch ist. Daher sollte vor einem Einstieg eine Korrektur abgewartet werden.

Langfristig sieht das anders aus. Diese neue Schlüsseltechnologie dürfte großes Potenzial beinhalten. Wie immer bei solchen Aktien ist die Volatilität sehr hoch. Das bietet sich auch zum Traden an. (Apropos: Wie Du von volatilen Kursbewegungen profitierst und dabei zielstrebig und zeitsparend an Deiner finanziellen Freiheit arbeitest, offenbart Dir unser aktueller Trading-Guide.

IonQ

Technologisch betreibt IonQ das gleiche Geschäft wie Rigetti. Auch hier steht ausschließlich die Weiterentwicklung des Quantencomputers im Mittelpunkt.

Wirtschaftlich ist es jedoch schon weiter. Auf Jahressicht wird ein Umsatz von 38,5 bis 42,5 Millionen US$ erwartet. Die Buchungen (Absichtserklärungen, die wahrscheinlich zu Umsätzen führen) sollen bei 75 bis 95 Millionen US$ liegen. Der Cashbestand lag am Ende des dritten Quartals bei 365 Millionen US$.

Sehr agil ist das Unternehmen bei dem Abschluss neuer Partnerschaften. Die zeigt, dass die Technologie von IonQ aus Sicht der Partner sehr vielversprechend ist.

Korrektur abwarten

Die Aktie legte wie bei allen Quantencomputer-Werten eine enorme Performance hin. Momentan stehen diese Aktien im Fokus der Anleger und werden gehypt. Auch bei der IonQ-Aktie sollte vorerst eine Korrektur abgewartet werden. Langfristig sieht es ebenfalls wieder anders aus.

Mein Fazit

Die beiden Aktien dürften langfristig über ein hohes Potenzial verfügen. Anleger sollten dennoch nach solchen enormen Kursanstiegen immer Korrekturen abwarten. Diese werden kommen; die Kurse dürften zukünftig sehr volatil verlaufen.

Zudem müssen Investoren höhere Schwankungen aushalten, wer dies nicht kann, sollte die Aktien meiden. Ein Investition in diese Werte ist immer mit einem hohen risiko verbunden.

Wer sich für diese Branche interessiert, sollte die Aktien im Blickpunkt behalten. Wir werden zukünftig immer wieder darüber berichten.