Rio Tinto-Aktie: Dividendenperle im Aufwind

Rio Tintos geplantes Lithium-Projekt in Serbien, das bis zu 90% des europäischen Bedarfs decken könnte, ist nicht kleinzukriegen. Nachdem die nationale Regierung ihre Genehmigung für das sogenannte Jadar-Projekt 2022 zurückgezogen hat, hat ein serbisches Gericht nun Kontra gegeben. Für den Konzern und die europäische Lithium-Industrie ist das Projekt signifikant. Kann die Rio Tinto-Aktie (WKN: 852147) auch von der Entscheidung profitieren?

Gericht kippt serbisches Minen-Verbot

Ein serbisches Gericht hat am Donnerstag eine Entscheidung der Regierung aus dem Jahr 2022 aufgehoben, die die Genehmigung für eine 2,4 Milliarden US$ teure Lithiummine von Rio Tinto widerrufen hatte.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hat, begrüßt der Konzern das Urteil und betonte nochmal die Signifikanz des Projekts für die gesamte europäische E-Mobilitäts-Lieferkette. So könne die Jadar-Mine potenziell 90% des aktuellen Lithiumbedarfs in Europa decken.

Diese Nachricht trieb den Aktienkurs des Unternehmens am Morgen nur geringfügig nach oben: um 0,50% auf 52,50 britische Pfund (GBP).

Investoren dürfen nun auf eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts hoffen, das auch als wichtiger Meilenstein für die strategische Ausrichtung von Rio Tinto im Lithiumsektor gilt.

Diversifizierungs-Strategie schreitet voran

Der Plan von Rio Tinto, in Europa eine große Lithiummine zu betreiben, ist strategisch von hoher Bedeutung.

Die Gewinne des Konzerns stammen derzeit größtenteils aus dem Eisenerzgeschäft in Australien, das fast 78% der Profite ausmacht. Diese Abhängigkeit von China, dem Hauptabnehmer des australischen Eisenerzes, stellt jedoch ein Risiko dar. Sollte die Nachfrage nach Stahl in China sinken, könnte dies die Gewinne von Rio Tinto erheblich beeinträchtigen.

Um diesem Risiko entgegenzuwirken, hat das Management in den letzten Jahren eine höhere Umsatz-Diversifikation angestrebt und beispielsweise auch stark in den Kupfersektor investiert. Obwohl nur 12% der Einnahmen aus Kupfer stammen, fließen etwa 30% des Investitionsbudgets in diesen Bereich.

Diese strategische Neuausrichtung ist aber natürlich auch im Jadar-Projekt zu erkennen.

Top-Dividende und wenig Verschuldung

Rio Tinto hat sich bei Investoren einen Namen gemacht mit seiner soliden Dividendenpolitik. Die aktuelle Dividendenrendite von 6,6% liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt und ist im Vergleich zur S&P 500-Dividendenrendite von 1,3% äußerst attraktiv.

In den letzten Jahren hat Rio Tinto kontinuierlich hohe Kapitalaufwendungen getätigt, was die Reinvestition in das Geschäft unterstreicht. Trotz dieser Ausgaben bleibt die Dividende gut durch den freien Cashflow gedeckt. Seit 2016 wurden die Dividendenzahlungen stetig erhöht, was das Vertrauen der Anleger stärkt.

Ein weiterer Vorteil von Rio Tinto ist die konservative Verschuldungspolitik des Unternehmens. Mit einer Nettoverschuldung von rund 3,3 Milliarden US$ zum Ende des Geschäftsjahres 2023 und einem hohen Zinsdeckungsgrad ist das Unternehmen finanziell solide aufgestellt. Dies bietet Schutz vor Marktschwankungen und ermöglicht es, auch bei fallenden Eisenerzpreisen stabil zu bleiben.

Starkes Gesamtpaket

Die jüngste Entscheidung des serbischen Gerichts ist ein bedeutender Sieg für Rio Tinto und eröffnet neue Wachstumsperspektiven im Lithiumsektor.

Die starke Dividendenrendite und die solide Bilanz machen die Aktie darüber hinaus attraktiv für langfristige Anleger. Wegen der Abhängigkeit von der chinesischen Nachfrage und den damit verbundenen Risiken arbeitet das Unternehmen aktiv daran, seine Einnahmequellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit vom Eisenerzgeschäft zu reduzieren.

Mit diesen Maßnahmen scheint Rio Tinto gut gerüstet für die Zukunft. Unterm Strich ist das Papier das Rohstoff-Papier für Dividendenjäger aus meiner Sicht eine exzellente Option.