Rio Tinto & BHP: Das ist Ihre Chance!
Eisenerz erlebte eine seiner schlechtesten Handelswochen seit Beginn der Aufzeichnungen, da chinesische Stahlwerke den Rohstoff zu Dumpingpreisen absetzten. Die Aktien produzierender Konzerngiganten wie Rio Tinto (WKN: 852147), BHP Group (WKN: 863578) und Vale (WKN: A0RN7M) stehen seither unter Druck.
Die gewaltige Preisrallye, welche Mitte des letzten Jahres geweckt wurde, scheint vorerst ihr Ende gefunden zu haben.
Eisenerz ist seit seinem Höchststand im Mai um mehr als 55% eingebrochen und vergangene Woche das erste Mal seit 14 Monaten unter die Marke von 100 US$ pro Tonne gefallen.
Trotzdem sollten Anleger die großen Eisenerzkonzerne nicht abschreiben. Mit jeder Tonne Erz, die sie fördern und verkaufen, schaufeln sie weiterhin hohe Renditen in die Depots der Anleger.
Chinas politische Eingriffe lösen Kursrutsch aus
Pekings brutale Markt-Eingriffe sind weitreichend. China, der weltgrößte Stahlproduzent, drosselt mit aller Macht die inländische Stahlproduktion, um seinen Klimazielen nachzukommen und die Jahresproduktion bei knapp über einer Milliarde Tonnen zu halten.
Machte sich noch im ersten Halbjahr wirtschaftlicher Optimismus breit, als die Stahlwerke ihre Produktion ausbauten, so stagnierte die Erholung, als China begann, gegen die steigenden Rohstoffpreise vorzugehen.
Vor allem verhängte Peking Importbeschränkungen für qualitativ hochwertiges Eisenerz, ließ sich mit der Abfertigung von ankommenden Schiffen mehr Zeit als sonst und verkaufte vorhandene Lagerbestände.
Der zunehmende Ausverkauf hat die Eisenerzpreise vergangene Woche um mehr als 20% fallen lassen und die Volatilität auf den höchsten Stand seit fünf Jahren befördert.
Der Einbruch beim Eisenerz zeigt, wie stark der Hauptabnehmer China den Markt beeinflussen kann, denn die Nachfrage auf dem allgemeinen Rohstoffmarkt boomt aufgrund der wirtschaftlichen Erholung weiter.
Stahlpreise bleiben weiterhin stabil
Die globale Nachfrage nach Eisenerz ist durch China erstmal verringert, jedoch nicht die nach Stahl.
Die Produktionskürzungen seitens Chinas verringern das Angebot deutlich und halten die Stahlpreise weiter auf höchstem Niveau.
Die Spotpreise für Betonstahl liegen nur etwa 12% unter dem Höchststand und die landesweiten Lagerbestände sind seit acht Wochen rückläufig.
Seit August ist Chinas Stahlproduktion nun auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten gesunken.
Australiens Bergbauriesen erwirtschaften 400% Gewinnmargen
Während der Preiseinbruch für China gelegen kommt, um den Druck an der Rohstoff- und Inflations-Front zu lindern, wird die australische Wirtschaft stark getroffen.
Die Ökonomie Australiens leidet unter dem Einbruch von Eisenerz, welches die Wirtschaft während der Pandemie maßgeblich stützte. Nach Angaben von Bloomberg Economics hat jeder Rückgang um 10 US$ fiskalische Auswirkungen in Höhe von 3 bis 3,5 Milliarden AU$ auf die großen Produzenten, allen voran BHP und Fortescue Metals.
Der australische Aktienmarkt verlor am gestrigen Montag etwa 50 Milliarden AU$, die allein dem Preiseinbruch beim Eisenerz zugeschrieben wurden.
Auch die inländischen Produzenten, welche seit Jahresbeginn phänomenale Gewinne erzielten, erleben nun herbe Rückschläge auf ihre Gewinnmargen.
Der Einbruch dürfte sich bei den nächsten Quartalszahlen deutlich bemerkbar machen. Jedoch können die großen Produzenten wie Rio Tinto und BHP die vorübergehend niedrigeren Eisenerzpreise ohne Probleme verkraften, da ihre Förderkosten meist unter 20 US$ pro Tonne liegen und daraus weiterhin eine Gewinnmarge von 400% resultiert.
Jeder Tech-Konzern würde sich über solche Margen ohne großen Wettbewerbsdruck sicher extrem freuen.
Solider Ausblick für Eisenerzproduzenten
Der Preisrückgang des Eisenerzpreises überschneidet sich einerseits mit dem Ausblick für den chinesischen Immobilienmarkt. Die Bautätigkeit dürfte sich über die nächsten Monate weiter verlangsamen. Goldman Sachs erwartet für nächstes Jahr darum ein deutlich schwächeres Wachstum für China, das bis zu 4% geringer ausfallen könnte, als erwartet wird.
Parallel dazu steigt der Preis für Kokskohle, einem wichtigen Rohstoff bei der Stahlherstellung, aufgrund einer Verknappung auf ein Rekordniveau. Dieser stieg im vergangenen Monat um knapp 60%.
So extrem wie der Preiseinbruch auf den ersten Blick erscheinen mag, ist davon auszugehen, dass dieser sich nach einer volatilen Phase wieder stabilisieren wird.
Die Nachfrage nach Stahlprodukten auf den Weltmärkten ist robust, dazu bleiben die Transportkapazitäten über den Seeweg weiterhin extrem knapp und dürften sich frühestens 2023/24 entspannen.
Die Analysten von Wood McKenzie bleiben weiterhin optimistisch:
Insgesamt sind wir mit unserer Preisprognose für Q4 2021 von 155 USD/Tonne zufrieden, wobei die Preise im nächsten Jahr auf durchschnittlich 125 USD/Tonne sinken werden. Allerdings ist das Abwärtsrisiko für die Preise jetzt größer als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in diesem Jahr.
Dass China dem Klimaschutz zuliebe langfristig seinen Stahlsektor einschränken wird, scheint mir mehr als unrealistisch. Vielmehr dürfte China nach einer kurzen Periode der Wirtschaftsabkühlung wieder das Gaspedal durchdrücken wollen.
In einem positiven Nebeneffekt dürften Chinas Staatsbanken nun ihre Vormachtstellung weiter zementieren und private „Schattenbanken“, die stark am Immobilienboom partizipierten, ins Abseits oder in den Bankrott drängen.
SD-Leser wissen einen Ausverkauf zu nutzen
Aktuell bieten sich Aktien von Produzenten industrieller Rohstoffe nicht für kurzfristige Trader an, solange die chinesische Wachstumsabschwächung läuft.
Trotzdem erwarte ich, dass die großen Eisenerzproduzenten in den nächsten Wochen ein erstes Tief ausbilden werden, nachdem sich der Markt etwas entspannt hat.
Für Anleger dürfte sich damit ein attraktiver Einstieg in langfristig solide Dividendenbringer ergeben.
So schüttete allein Rio Tinto in den letzten 12 Monaten reguläre und Sonderdividenden aus, die insgesamt einer Rendite von 14% entsprachen. In den kommenden Quartalen dürften die Ausschüttungen zwar sinken, doch können Anleger weiterhin von 50-100% höheren Dividendenrenditen als bei vergleichbaren Industriewerten ausgehen.
In der nächsten PLUS-Wochenausgabe veröffentliche ich eine neue Investitionsliste mit mindestens 12 Aktien, die Sie wegen ihrer starken Dividendenrendite von durchschnittlich rund 10% kaufen dürfen, um in Zukunft für weitere Inflationsschübe bis in den zweistelligen Prozentrahmen abgesichert zu sein.
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