Rio Tinto: Überraschende Folgen des Serbien-Fiaskos
Immer wieder gerät Rio Tinto (WKN: dual-listed 852147/855018) ins Fadenkreuz von Umweltaktivisten. Nach wochenlangen Protesten der Bevölkerung hat die serbische Regierung nun das geplante Lithium-Projekt in dem Balkanstaat vorerst zu Fall gebracht. Aufgrund des Vorfalls haben Anleger die Aktie des Rohstoffriesen Ende vergangener Woche auf Talfahrt geschickt. Der Titel verlor -4% und ging am Freitag in New York mit 74,36 US$ aus dem Handel. Eine günstige Gelegenheit für Dividendenjäger?
Das britisch-australische Bergbauunternehmen Rio Tinto gehört zusammen mit Vale und BHP zu den größten Minenwerten der Welt. Der wichtigste Rohstoff für das Unternehmen ist Eisenerz, der Grundstoff für Stahl, mit dem das Unternehmen knapp zwei Drittel seines Umsatzes und fast 70% seines Gewinns erzielt.
Umweltschützer vereiteln Lithium-Projekt
Vergangene Woche haben Proteste von Umweltaktivisten ein milliardenschweres Projekt von Rio Tinto zum Lithium-Abbau in Serbien vorerst vereitelt. Nachdem wochenlang Widerstand in der Bevölkerung brodelte, hat die serbische Regierung am Donnerstagabend schließlich eingelenkt und die Abbaulizenzen für den Konzern wegen Umweltbedenken widerrufen.
Die Regierungschefin Ana Brnabic begründete die Entscheidung damit, dass die Lithium-Mine Land und Grundwasser verschmutzen würde. Der Rohstoffförderer hätte die anliegenden Gemeinden nicht ausreichend über die Umweltrisiken des Projekts informiert.
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Es ist bislang Rio Tintos einziges Projekt zum Abbau von Lithium, dem so wichtigen Rohstoff für Elektrofahrzeuge. Mit dem 2,4 Milliarden US$ schweren Vorhaben würde das Unternehmen zum wichtigsten Produzenten Europas und einem der 10 größten weltweit aufsteigen.
Bereits 450 Millionen US$ hatte der Rohstoffförderer in Machbarkeitsstudien und andere Untersuchungen für die Mine im westserbischen Jadar-Tal investiert. Der Konzern gab bekannt, dass er die Rechtsbasis des Beschlusses der Regierung in Belgrad prüfen wolle.
Preis und Dividende stimmen bei Rio Tinto
Wie die meisten Unternehmen in der Branche steht Rio Tinto wegen seines Raubbaus an der Natur permanent in der Kritik. Viele Fondsgesellschaften, die großen Wert auf ESG-Kriterien legen, kaufen die Aktien des britisch-australischen Unternehmens nicht. Als der Rohstoffförderer 2020 in Australien heilige Stätten der Aborigines sprengte, um dort Eisenerz abzubauen, war seine Beliebtheit auf einem Tiefpunkt angelangt.
Dieser Umstand macht die Rio-Tinto-Aktie jedoch äußerst günstig. Dank der weltweit steigenden Nachfrage nach Eisenerz dürfte der Konzern 2021 einen Nettogewinn von rund 22,5 Milliarden US$ erzielen. Dabei kommen die Australier derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 120 Milliarden US$, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 4 berechnet.
Angesichts der hohen Gewinne hat Rio Tinto zudem eine Sonderdividende von 3 Milliarden US$ angekündigt. Wenn diese Ausschüttung mit eingerechnet wird, kommt der Minenbetreiber auf eine Dividendenrendite von 18%. Bei solchen Spitzenwerten werden wahrscheinlich auch umweltbewusste Investoren schwach.
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