Rivian-Aktie -8%: Einstiegschance beim Amazon-Invest?
Die Rivian-Aktie (WKN: A3C47B) ist 2023 dank operativer Fortschritte des E-Autobauers im Aufwind (+30%). Am Mittwoch stürzt der US-Titel nachbörslich jedoch um knapp -8% auf 21,85 US$ ab, nachdem das Unternehmen erneut eine Kapitalmaßnahme angekündigt hat. Ist das aus Anlegersicht eine gute Gelegenheit für (Nach-)Käufe?
ℹ️ Rivian vorgestellt
Rivian Automotive ist ein US-Hersteller von Elektrofahrzeugen. Neben einem Pick-up und einem SUV baut Rivian elektrische Lieferfahrzeuge für Amazon. Mit rund 17% der Anteile ist Amazon auch Großaktionär von Rivian. Das 2009 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Plymouth im US-Bundesstaat Michigan. Der Börsenwert von Rivian liegt aktuell bei 22,5 Milliarden US$.
Nächste Kapitalmaßnahme: Aktie sackt ab
Die Rivian-Aktie ist am Mittwoch nach Börsenschluss um fast -8% auf 21,85 US$ abgestürzt, nachdem der Hersteller eine Kapitalmaßnahme angekündigt hat. Demnach plant das Unternehmen, „grüne“ Wandelanleihen im Wert von 1,5 Milliarden US$ zu verkaufen.
Die Anleihe wird weiteren Angabe nach im Oktober 2030 fällig und die Anleger haben die Möglichkeit, sie in Bargeld oder Aktien des Unternehmens umzuwandeln. Darüber hinaus erhalten Erstinvestoren die Option, 225 Millionen US$ des Assets zu kaufen, die 13 Tage nach der Ausgabe abgerechnet werden.
Das „grüne“ an der bedingten Kapitalerhöhung bedeutet, dass sich Rivian billiger bei Investoren verschulden kann, die für die Unterstützung von Nachhaltigkeitsprojekten niedrigere Renditen in Kauf nehmen.
Laut einem Rivian-Sprecher dient die Maßnahme dazu, das Risiko bei der Einführung des R2 im Georgia-Werk zu reduzieren. Primäres Ziel sei es demnach, eine solide Bilanz zu behalten. Es ist die gleiche Begründung, die der E-Autobauer für eine vergleichbare Anleihenausgabe im März im Wert von 1,3 Milliarden US$ genannt hat.
Hinweise auf positiven Wendepunkt
Dass Anleger die Wandelanleihe negativ bewertet, verwundert nicht, da sie bei der Umwandlung zu Aktien zu weiteren Verwässerungen führen kann. In den vergangenen Jahren hat Rivian bereits Unmengen an Geld verbrannt, um die Produktion anzukurbeln und in der von Marktführer Tesla angezettelten Preisschlacht mitzuhalten.
Zuletzt konnte das von Amazon unterstützte Start-up jedoch durchaus positiv überraschen. Anfang der Woche erst übertraf der Fahrzeugproduzent die Erwartungen für die Auslieferungen im September-Quartal. Das Unternehmen hat die Produktion hochgefahren, um die anhaltende Nachfrage nach seinen Pickup-Trucks und SUVs zu befriedigen.
Die Prognose für den Q3-Umsatz liegt nun zwischen 1,29 und 1,33 Milliarden US$, verglichen mit 540 Millionen US$ im Vorjahresquartal. Der Analystenkonsens lag zuvor bei 1,3 Milliarden US$.
Weiterhin hohe Risiken
Indem Rivian in den vergangenen Quartalen seine Produktion hochgefahren hat und auch die Rentabilität verbessern konnte, hat das Start-up seine existenzielle Krise ein gutes Stück weit überwunden. Die Sichtbarkeit der Marke und das Vertrauen in die Wachstumsaussichten des Unternehmens sind gestiegen, und das hat sich in einer starken Börsenperformance im laufenden Jahr widergespiegelt (+30%).
Umsetzungsrisiken bleiben allerdings vorhanden und im Vergleich zu Konkurrenten mit einem ähnlichen Wachstumsprofil bleibt der US-Titel recht teuer – insbesondere angesichts anhaltender Makro-Unsicherheiten. Hinzu kommt, dass der Hersteller voraussichtlich in einigen Monaten weitere Finanzmittel beschaffen muss, um seinen langfristigen Wachstumsplan in einem Umfeld hoher Kapitalkosten zu unterstützen.
Angesichts der kurzfristig schwierigen Aussichten bleibe ich in Bezug auf die Rivian-Aktie konservativ und sehe das Papier derzeit als eine Halteposition.
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