Robinhood-Aktie: Was sehen Anleger in ihr?

Die Robinhood-Aktie (WKN: A3CVQC) hat wieder Rückenwind. In den letzten vier Wochen konnte das Papier der Online-Handelsplattform für Wertpapiere um über +35% zulegen. Allein gestern zog die Aktie um über +5% an der Nasdaq an und beendete den Handelstag auf einem neuen Jahreshoch. Das Zwölfmonatshoch vom November 2022 ist nur noch einen Katzensprung entfernt. Was treibt die Robinhood-Aktie derzeit nach oben?

Robinhood vorgestellt
Robinhood Markets ist ein US-amerikanisches Finanzdienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Menlo Park in Kalifornien. Über die Online-Handelsplattform des Unternehmens können Privatanleger in Aktien, ETFs, Derivate, Kryptowährungen und weitere Finanzanlagen investieren. Robinhood hat derzeit ca. 15 Millionen aktive Nutzer. An der Börse ist das Unternehmen mit 10,7 Milliarden US$ bewertet.

Profitiert das Unternehmen von diesen Entwicklungen?

Wahrscheinlich sind es zwei Entwicklungen, die momentan Anlegerfantasien blühen lassen. Zum einen ist es der immer stärkere regulatorische Druck, den die US-Finanzmarktaufsicht auf die gesamte Kryptowährungsszene ausübt. Nach Boom-Jahren, in denen neue Krypto-Broker wie Pilze aus dem Boden schossen, scheint die SEC nun zum Schluss gekommen zu sein, dass auch der Handel mit digitalen Währungen einer stärkeren Regulierung unterliegen muss.

Was auf den ersten Blick nach einer schlechten Nachricht für Robinhood klingt, das selbst sehr stark im Krypto-Trading vertreten ist, könnte sich auf den zweiten Blick als positiv erweisen. Im Gegensatz zu vielen anderen Brokern kooperiert Robinhood seit Jahren stark mit den Aufsichtsbehörden.

Das Unternehmen ist ein FINRA regulierter Broker, der bei der US-Börsenaufsicht  SEC registriert und Mitglied der Securities Investor Protection Corporation ist. Das Aus für andere Krypto-Handelsplattformen könnt Robinhood neue Kunden zutreiben.

Zum anderen will Robinhood seine Geschäftsgrundlage verbreitern und hat vor wenigen Tagen angekündigt, das Fintech-Unternehmen X1 für 95 Millionen US$ zu übernehmen. X1 ist für Robinhood der Einstieg in das Kreditkartengeschäft. Das Fintech bietet eine Kreditkarte mit intelligenten Kreditlimits ohne Jahresgebühren und Säumniszuschlägen.

Das Zwölfmonatshoch in Sichtweite

Die Robinhood-Aktie befindet sich seit gut zwei Monaten in einem sich beschleunigenden Aufwärtstrend. Sollte die Aktie in den kommenden Tagen ihr Zwölfmonatshoch knacken, steht einem weiteren starken Aufschwung nichts mehr im Wege.

Der politische Druck ist groß

Manche Analysten vergleichen Robinhood bereits mit PayPal, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Ich rate angesichts des schwierigen Umfelds zur Vorsicht beim Kauf der Robinhood-Aktie.

Es ist derzeit noch nicht ersichtlich, wie stark die US-Finanzaufsicht gegen einzelne Krypto-Börsen und Kryptowährungen generell vorgehen wird. Hinzu kommt, dass Robinhood erst beweisen muss, dass der Einstieg ins Kreditkartengeschäft ein Erfolg wird.

Nicht zuletzt stehen Neobroker wie Robinhood auch in Europa unter massivem politischem Druck. Die EU will das etablierte Rückvergütungssystem „Payment for Order flow“, mit dem die Broker ihren Kunden sehr niedrige Gebühren anbieten können, verbieten. Das könnte die weitere Expansion von Robinhood erschweren.

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