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Robinhood: So geht es nach dem WallStreetBets-Debakel weiter

Marco Messina / 29.01.21 / 10:59

Der Kaufstopp der Papiere von Gamestop (WKN: A0HGDX) und AMC (WKN: A1W90H) beim Smartphone-Broker Robinhood wird ein politisches Nachspiel haben. Wir zeigen Dir, wie es jetzt weitergeht.

Ich bin schon sehr lange an der Börse und habe einiges erlebt, aber so etwas, wie jetzt durch die Robinhood-App ausgelöst wurde, habe ich selbst beim Crash am Neuen Markt nicht zu sehen bekommen.

„Er nimmt es von den Reichen und gibt es den Armen“, ist das Synonym schlechthin für Robinhood. Der Robin-Hood-Effekt, mal unabhängig vom Zeichentrickfilm, ist ein wirtschaftlicher Vorgang, bei dem das Vermögen umverteilt wird, um damit die wirtschaftliche Ungleichheit zu verringern. Die Idee der „Demokratisierung der Finanzen für alle“ wurde in die Tat umgesetzt.

Die Robinhood-Trader haben in Zusammenhang mit WallStreetBets auf Reddit das Gefühl bekommen eben genauso wie ein Robin Hood agieren zu können. Erstmals können sie mit einem Smartphone-Broker ohne Kosten schnell und einfach Wertpapiere handeln. Es werden die Reichen bestohlen, um es an die Armen zu geben. So der Irrglaube vieler Anleger.

War Robinhood der Wolf im Schafspelz?

Das Problem ist, dass Robinhood der Welt eine Geschichte verkauft hat, in der es darum geht, dem kleinen Mann zu helfen, die das Gegenteil seines tatsächlichen Geschäftsmodells ist: Den kleinen Mann an reiche Marktteilnehmer mit sehr scharfen Ellenbogen zu verkaufen.

Von Anfang an war Robinhood darauf ausgelegt, durch den Verkauf der Handelsdaten seiner Kunden an genau die Haie, nein nicht unseren Hai Börsengott von sharedeals.de, an der Wall Street zu profitieren, die seit Jahrzehnten Investoren ausmanövrieren und damit Milliarden verdienen.

Tatsächlich zeigt laut dem renommierten Forbes Magazin eine Analyse aus dem Jahr 2020, dass je mehr Risiko die Kunden von Robinhood in ihren hyperaktiven Handelskonten eingehen, desto mehr profitiert das Silicon-Valley-Startup von den Finanz-Walen, an die es seine Aufträge verkauft.

Während Robinhoods erfolgreiche Rekrutierung von unerfahrenen jungen Händlern versehentlich ein paar neue Millionäre hervorgebracht haben mag, die auf dem durch Schulden angeheizten Bullenmarkt reiten, reiben sich die finanzierenden Hedgefonds die Hände. Anstatt an der Front Gebühren in Form von Provisionen zu kassieren, verdienten Tenev und Bhatt, die Gründer von Robinhood, Geld hinter den Kulissen, indem sie ihre Trades an sogenannte Market Maker verkauften. Das sind große, hochentwickelte quantitative Handelsfirmen wie Citadel Securities, Two Sigma Securities, Susquehanna International Group oder Virtu Financial.

Diese Unternehmen würden Robinhood-Kundenaufträge in ihre Algorithmen einspeisen und versuchen, bei der Ausführung der Trades zu profitieren, indem sie kleine Bruchteile von Geld- und Briefkursen abrasieren.

Den größeren Skandal, als dass sich Privatanleger zusammentun und gegen die Wall Street wetten, sehe ich eher in dieser Konstellation. Citadel ist einer der Investoren beim Hedgefonds Melvin Capital, gegen den die Wetten bei Gamestop und AMC hauptsächlich laufen.

Melvin musste sich bei Citadel zusätzliches Kapital in Milliardenhöhe noch vor Handelsaussetzung beschaffen. Citadel verneint zwar jegliche Einmischung in die Handelsaussetzung, aber wer soll das glauben? Hier muss die Politik nun handeln!

US-Politik schaltet sich nach Kaufsperre ein

Gestern erst hatte der Onlinebroker Robinhood bekannt geben, Käufe der seit Tagen hochfliegenden Aktie des Videospielanbieters Gamestop und weiterer Aktien wie AMC zu sperren. US-Broker wie WeBull zogen sehr schnell nach. Vielleicht bist Du auch betroffen gewesen, denn in Deutschland war zeitweise selbst für Kunden von Trade Republic der Handel ausgesetzt.

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Führende Politiker der Demokraten als auch der Republikaner fordern nun eine Anhörung im US-Repräsentantenhaus und sehen die Zeit gekommen, dass die Börsenaufsicht SEC und der Kongress dafür sorgen, dass die Wirtschaft für alle, auch die Privatanleger, funktioniert.

WallStreetBets-Trader wollen jetzt die Hedgefonds pulverisieren

Unter dem großen politischen Druck haben nahezu alle US-Broker in der letzten Nacht den freien Handel mit den betroffenen Papieren für den heutigen Freitag angekündigt. Im frühen Handeln in Deutschland legen die Papiere von AMC bisher um +68,06% und die von Gamestop um +109,43% zu.

Die WallStreetBets-Trader sind heiß wie Frittenfett und diese bisherigen Kurszuwächse dürften noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Einige Anleger bei Robinhood wurden gestern, sofern wir Screenshots Glauben schenken dürfen, zwangsverkauft. Bei Google mehren sich die 1-Sterne-Ratings für den Smartphone-Broker. Es wird heute zum ultimativen Kampf mit der Finanzelite aus New York gerufen.

Auch Trade Republic-Kunden, die aufgrund der gestrigen Vorgehensweise Geld verloren haben, wurden heute nur mit einer Standard-E-Mail abgespeist. Die Kaufwut dieser Privatanleger dürfte groß sein.

So steil, wie die Aktien gestern nach dem rasanten Anstieg abgestürzt sind, können sie heute wieder steigen. Wer rechtzeitig in diese "Hot Stocks" einsteigt, kann in wenigen Tagen – oder sogar Stunden – sehr viel Geld verdienen. Für Gamestop haben die User auf WallStreetBets 1.000 USD als Kursziel ausgerufen.

Auch für AMC, Blackberry, Bed, Bath & Beyond oder auch Nokia stehen astronomische Kursvorstellungen im Raum. Die letzten Tage haben uns gezeigt, dass dieser Flashmob die Kurse dahin bewegen kann. Die genannten Papiere dürften heute Nachmittag noch stärker zu den großen Gewinnern auf dem Börsenparkett zählen.

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Gamestop und AMC Entertainment. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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