Roche: Was spricht für die Vorzugsaktie?
Die Quartalszahlen kamen an der Börse nicht gut an: Nach dem Kursrückgang am Mittwoch verliert die Roche-Vorzugsaktie (WKN: 855167) heute weiter und steht aktuell bei 220,60 Schweizer Franken (SFR). Seit dem Hoch im April 2022 bei knapp 400 SFR befindet sie sich in einem langfristigen Abwärtstrend. Bietet das jetzige Kursniveau wieder gute Einstiegschancen?
ℹ️ Roche vorgestellt
- Die Roche Holding AG ist ein breitgefächertes und forschungsorientiertes Unternehmen im Gesundheitssektor. Der Konzern gliedert seine Tätigkeit in die zwei operativen Divisionen Diagnostics und Pharmaceuticals.
- Der Hauptsitz befindet sich in Basel, daneben ist der Konzern in 150 Ländern tätig.
- Die Aktie ist an der Schweizer Börse notiert. Das Unternehmen wird aktuell mit 152,4 Milliarden SFR bewertet.
Starker Franken belastet
Der Bericht des ersten Quartals ist geprägt von einem starken Franken. Die Verkäufe finden überwiegend im Ausland statt, bilanziert wird jedoch in der Schweizer Währung. In den ersten drei Monaten sank der Umsatz nominell um 6% auf 14,4 Milliarden SFR. Ohne die Währungsverluste wäre er um 2% gestiegen. Der geringe Umsatzanstieg dürfte überwiegend auf höheren Absatzpreisen beruhen.
Der währungsbedingte Rückgang war in beiden Sparten gleich. Die größere Pharma-Sparte reduzierte sich auf 10,9 Milliarden SFR. Die Diagnostik-Sparte reduzierte sich ebenfalls um 6% auf 3,5 Milliarden SFR. Zu der Ertragsentwicklung machte das Unternehmen keine Angaben – diese wird nur im Halbjahres- und Jahresbericht mitgeteilt.
Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist jedoch zu relativieren, da das Vorjahresquartal noch stark von den Absätzen von Corona-Produkten geprägt war. Laut Unternehmensangaben ist dieser Effekt nun endgültig abgehakt. Somit ist die zukünftige Vergleichbarkeit aussagefähiger.
Jahresprognose bestätigt
Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Basler Konzern seine Jahresziele bestätigte. Demnach soll das Wachstum des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Ebenfalls wird mit einem schwächeren Schweizer Franken im Jahresverlauf gerechnet.
Der Konzernumsatz leidet auch darunter, dass es viele Nachahmerprodukte von Generika-Unternehmen gibt. Hier wird mit einem Rückgang der Nachahmerprodukte gerechnet. Beim Betriebsgewinn dürfte es ebenfalls zu einer Verbesserung kommen – im Vorjahr lag er bei 19,2 Milliarden SFR.
Potenzial vorhanden
Der starke Rückgang ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Roche ist ein hochprofitabler Konzern mit vielen starken Blockbustern. Außerdem verfügt das Unternehmen über eine gut gefüllte Pipeline aussichtsreicher Arzneien.
Positiv ist, dass die Entwicklung verstärkt auf zukunftsträchtige Entwicklungen konzentriert wird. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Zukunft ist die Übernahme von Carmot Therapeutics. Damit erhält der Konzern Zugang zu Präparaten gegen Fettleibigkeit. Dies ist ein Markt mit erheblichem Potenzial.
Meiner Meinung nach liegt der faire Kurs bei 250 SFR – das entspricht einem Potenzial von +13%. Der mittlere Zielkurs der Analysten liegt mit 263 SFR deutlich darüber. Die Bandbreite bei den Einschätzungen ist sehr groß. Während die UBS den fairen Wert bei 248 SFR sieht, ist Bernstein Research mit 295 SFR sehr optimistisch.
Was für die Aktie spricht, ist die momentane Dividendenrendite von 4,3%. Ein Ziel für 2024 ist eine weitere Erhöhung der Dividende. Im Peergroup-Vergleich – Marktkapitalisierung zum Umsatz – mit den größten Konkurrenten Merck & Co. sowie Novartis ist Roche deutlich unterbewertet. Bei Roche liegt der Faktor bei 2,6, bei Merck & Co. bei 5,3 und bei Novartis bei 4,3.
Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend für renditeorientierte Anleger – neben einer guten Rendite bestehen zudem Chancen auf Kurssteigerungen.
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