Rock Tech Lithium: Nach Förder-Schock – nächster Knall im Mai?
Die Rock Tech Lithium-Aktie (WKN: A1XF0V) hat sich charttechnisch von der schweren Fördermittel-Enttäuschung vergangene Woche einigermaßen erholt. CEO Harbecke zeigt sich weiter zuversichtlich, Regionalpolitiker eher frustriert. Firmenangaben nach steht im Mai eine weitere wegweisende Entscheidung an.
Frust nach Förder-Rückschlag
Die Hiobsbotschaft hatte Rock Tech vergangene Woche Dienstag erreicht: Das Unternehmen wird für die Errichtung des ersten Lithium-Converters Europas im brandenburgischen Guben definitiv keine 200 Millionen € aus dem TCTF-Förderprogramm des Bundes bekommen.
CEO Dirk Harbecke reagierte öffentlich mit Fassung und sprach davon, dass „ausreichend Förderoptionen“ bestehen würden – im Bemühen, kein Zweifel an der Umsetzung des Vorhabens aufkommen zu lassen.
Demnach stünden weitere Förderanträge auf Bundesebene aus. Darüber hinaus hat das Land Brandenburg seine „volle“ finanzielle Unterstützung zugesagt, jedoch auch die Erwartungen gedämpft. Es müsse klar sein, „dass das Land nicht in Dimensionen wie der Bund fördern kann“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.
Gubens Bürgermeister Fred Mahro ließ schon eher durchblicken, dass angesichts der aus seiner Sicht enttäuschenden Entscheidung bei allen Beteiligten große Frustration geherrscht. Gegenüber einem Regionalmedium sagte Mahro, dass er „erschrocken und entsetzt“ sei und sich von Berlin im Stich gelassen fühle. Er frage sich, wie Investoren im Bereich Energiewende Vertrauen in die Bundesregierung aufbauen sollen.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach schlug in die gleiche Kerbe und erklärte, dass man in Berlin über eine Neugestaltung der Schuldenbremse nachdenken müsste, da notwendige Investitionen anderenfalls nicht mehr möglich seien.
Festhalten an Guben-Projekt, aber...
Es ist ein heftiger Schlag ins Genick für Rock Tech, seine Investoren und den ostdeutschen Wirtschaftsstandort. Die Entscheidung der Bundesstelle zeigt einmal mehr, dass Deutschland ein schwieriges Pflaster ist für Investitionen in Clean Tech, und dass Branchen-Player derzeit vermutlich deutlich besser beraten sind, ihre Anlagen in Nordamerika oder Asien zu bauen. Den zweiten Converter plant Rock Tech entsprechend in Kanada, unweit der firmeneigenen Mine.
Unternehmens-Chef Harbecke versicherte zwar, dass die Realisierung des Projektes in der Lausitz weiterhin Priorität habe. Er fügte jedoch vielsagend hinzu: „Gleichzeitig sind die internationalen Märkte hoch kompetitiv, was die Ansiedlung von Zukunftstechnologien anbelangt.“
Gleich 3 große Projekte parallel
Der Aktienkurs von Rock Tech hat durch den Rückschlag erwartungsgemäß weiter nachgelassen. In den vergangenen 30 Monaten hat die Aktie über -80% ihres Werts verloren. Anleger verlieren offenbar immer mehr den Glauben daran, dass das Unternehmen seine 3 Großprojekte (2 Converter und 1 Mine) gleichzeitig realisieren kann.
Kein Wunder: Die Projekte verschlingen Unsummen und binden Kapazitäten, die ein kleiner Lithium-Spezialist in der Aufbauphase in der Regel nicht hat. Dass der erste Converter in einer Region entstehen soll, dessen Investitionsumfeld dem internationalen Vergleich nicht standhält, erschwert die Situation zusätzlich.
Andererseits sind die Fortschritte von Rock Tech auf allen Baustellen nicht von der Hand zu weisen. Zudem verfügt man über eine Netto-Cash-Position und bezahlt die Entwicklung nicht mit Schulden. Die Finanzierung läuft dafür über Aktienverkäufe, was für Aktionäre Verwässerungen nach sich zieht.
Die Wette bleibt heiß – zu heiß?
Am Ende des Tages bleibt Rock Tech Lithium eine Alles-oder-Nichts-Wette: Entweder wird das Unternehmen zur großen europäischen Perle im Lithium-Sektor mit Vervielfachungspotenzial oder es muss sich irgendwann eingestehen, dass es sich mit seinen Plänen schlichtweg übernommen hat.
In den kommenden Tagen bleibt es weiter spannend: Laut Kerstin Wedemann, Chefjuristin bei Rock Tech, soll die finale Genehmigung für den Guben-Converter trotz des Förderrückschlags noch im Mai vorliegen.
ℹ️ Rock Tech Lithium vorgestellt
- Rock Tech ist ein deutsch-kanadisches Clean-Tech-Unternehmen mit großen Ambitionen.
- In zwei Jahren will der Minenbetreiber im brandenburgischen Guben die erste Fabrik für batteriefähiges Lithiumhydroxid in Europa in Betrieb nehmen und bis Ende des Jahrzehnts für die hiesige Elektroauto-Industrie zum führenden Anbieter des Rohstoffs werden.
- Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit weniger als 100 Millionen €.
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