Rocket Internet: Oliver Samwer sagt Servus!
Schon länger gab es entsprechende Marktgerüchte, heute ließ Rocket Internet (WKN: A12UKK) die Bombe platzen: Das Unternehmen plant seinen Abschied von der Börse.
Einst, im Oktober 2014 mit viel Tamtam zu 42,50 Euro emittiert, sollen die Anteilseigner nun jedoch nur noch 18,57 Euro für jede gehaltene Aktie bekommen. Dies entspricht einem Wertverlust in Höhe von mehr als -56%. Da wundert es dann auch nicht, dass mit den Großaktionären Global Founders GmbH sowie Herrn Oliver Samwer persönlich entsprechende Nichtandienungsvereinbarungen geschlossen wurden.
Rocket Internet und die Börse – ein großes Missverständnis
Rückblickend muss man wohl konstatieren, dass Rocket Internet und die Börse nie so wirklich zusammen gefunden beziehungsweise gepasst haben. Zwar wurde die Aktie kurz nach ihrem IPO kurzfristig auf über 60 Euro nach oben gejazzt. Seitdem kannte sie jedoch fast nur noch eine Richtung, nämlich den Weg gen Süden. Wobei der Titel zuletzt natürlich auch vom Corona-Crash belastet wurde, sich allerdings anschließend leider kaum erholen konnte.
Dabei hat das Unternehmen selbst gar nicht so schlecht performt. Wie beim Börsengang versprochen wurde nämlich regelmäßig in neue Startups investiert und alte Beteiligungen an die Börse gebracht. Das war zunächst nicht immer erfolgreich, zuletzt kam es aber bei Aktien wie der Global Fashion Group, HelloFresh, Home24 oder auch Westwing zu deutlichen Kurssprüngen. Die ehemalige Beteiligung Delivery Hero hat es inzwischen sogar in den DAX geschafft.
Leider wurden die Beteiligungen oft zu früh verkauft...
Wobei wir da beim Stichwort sind, nämlich ehemalige Beteiligungen. Ein großer Vorwurf, den Anleger dem Management um CEO Oliver Samwer machen können, ist die fehlende Geduld mit (den dann börsennotierten) Beteiligungen. Denn wie seinerzeit schon bei Zalando ist man eben auch bei Delivery Hero zu früh ausgestiegen. Dadurch wurden deutliche Kursgewinne verpasst, die der Aktie der Muttergesellschaft selbst sicherlich geholfen hätten.
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Nichtsdestotrotz schwamm und schwimmt der Konzern regelrecht im Geld. So wurden im letzten Geschäftsbericht liquide Mittel in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro ausgewiesen. Demgegenüber steht derzeit eine Marktkapitalisierung von nur etwas mehr als 2,5 Milliarden Euro. Insofern wäre das angestrebte Delisting ein guter Schlussstrich unter das Kapitel Börse, zumindest für die schon genannten Großaktionäre.
Kaufangebot nicht annehmen!
Ich selbst halte keine Aktien von Rocket Internet. Würde ich jedoch welche halten, würde ich das Kaufangebot über 18,57 Euro je Aktie jedoch nicht annehmen. Denn meines Erachtens spiegelt dieses den Wert des Unternehmens nicht angemessen wider. Ich vermute daher auch, dass hier aktivistische Investoren auf den geplanten Deal aufmerksam werden und sich einklinken werden.
Paul E. Singers Elliott Management ist für so etwas ja durchaus bekannt, um nicht zu schreiben berühmt-berüchtigt. Wer daher bereit ist zu kämpfen, hält nicht nur an seinen Aktien fest, sondern stockt seine Position sogar auf. Meines Erachtens nämlich ist die Aktie deutlich mehr wert. Daher würde ich persönlich ein Kaufangebot, dass nicht mindestens zwischen 24 und 25 Euro liegt, nicht annehmen!
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