Roku-Aktie rauscht in den Keller – gibt's Hoffnung?
Nachbörsliches Debakel: Die Aktie von Roku (WKN: A2DW4X) ist am Donnerstag nach Vorlage der neuesten Quartalszahlen um fast -20% auf 43,89 US$ abgestürzt. Ist der einstige Corona-Highflyer jetzt ein Schnäppchen oder droht ein weiteres Fiasko?
Roku mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien ist selbst kein Streaming-Service, sondern produziert Multimedia-Geräte, mit denen unter anderem das Streamen von audiovisuellen Inhalten über einen Fernseher ermöglicht wird. An der Börse wird das Unternehmen mit 7,5 Milliarden US$ bewertet.
Aktie rauscht immer tiefer
Einst einer der Lieblinge der Pandemie, ist die Roku-Aktie in diesem Jahr um -77% in die Tiefe gerauscht, da sich das Wachstum dramatisch verlangsamt hat. Im zweiten Quartal gab das Unternehmen eine schreckliche Prognose für das dritte Quartal heraus, was die Wall Street schockierte und die Aktie in den Keller schickte.
Weit unter den Erwartungen
Jetzt stellt sich heraus, dass das dritte Quartal nicht so schlecht war, wie das Management gedacht hatte. Aber die Guidance für das Schlussquartal ist noch schlechter und bugsiert das Papier auf ein neues 52-Wochen-Tief.
Roku hat von Juli bis September einen Umsatz von 761 Millionen US$ erzielt. Das hat die Schätzungen der Analysten zwar übertroffen, aber man darf nicht vergessen, dass die Prognose von 700 Millionen US$ im dritten Quartal weit unter der Erwartung der Wall Street von mehr als 900 Millionen US$ im Juli-Bericht lag.
Monetarisierung klappt nicht
Das Unternehmen konnte in diesem Zeitraum 2,3 Millionen Benutzer gewinnen, aber die Monetarisierungsbemühungen waren nicht so erfolgreich. Das durchschnittliche Wachstum der Einnahmen pro Benutzer betrug nur 15 Cent sequenziell, der niedrigste Anstieg seit dem 4. Quartal 2016.
Während die Einnahmen wachsen, wachsen die Ausgaben noch viel schneller. Das Unternehmen meldet für das dritte Quartal einen Betriebsverlust von 147 Millionen US$, verglichen mit einem Betriebsgewinn von 69 Millionen US$ im Vorjahreszeitraum.
Da die Einnahmen viel höher sind als die Schätzungen, hat sich auch das Endergebnis deutlich verbessert. Roku verlor 0,88 US$ pro Aktie, während Analysten einen Verlust von 1,29 US$ erwartet hatten.
Negativer Cashflow
Der Nettogewinn des Unternehmens hat sich von den ersten neun Monaten des Jahres 2021 bis zum gleichen Zeitraum in diesem Jahr um fast 480 Millionen US$ negativ entwickelt. Roku hat für 2022 bisher einen negativen freien Cashflow von etwa 92 Millionen US$, verglichen mit positiven 225 Millionen US$ in den ersten drei Quartalen des Vorjahres.
Miserabler Ausblick
Leider wird alles erneut von der Prognose überschattet. Roku geht von einem Umsatz von 800 Millionen US$ im vierten Quartal aus, was um 95 Millionen US$ unter den Erwartungen liegt. Das Management rechnet auch mit einem viel größeren Verlust als erwartet, vielleicht sogar mehr als 1,75 US$ pro Aktie.
Schwache makroökonomische Bedingungen führen laut Management zu erheblichen Rückgängen bei den Werbeausgaben der Kunden, und es gibt keinen klaren Weg, wann sich die Situation normalisieren wird.
Da das Unternehmen zuvor auf ein viel stärkeres Wachstum eingestellt war, wird es noch einige Quartale dauern, bis das Wachstum der Betriebskosten vollständig unter Kontrolle ist.
Es sieht düster aus
Kurzfristig sieht die Situation düster aus. Es ist klar, dass sich das Wachstum dieses Pandemie-Lieblings dramatisch verlangsamt hat, und schwache Werbeausgaben werden das Unternehmen noch mindestens ein paar Quartale lang unter Druck setzen.
Wenn sich der Gesamtmarkt nicht bald erholt, könnten wir wohl weitere neue Tiefststände bei diesem Papier erwarten.
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