RWE-Aktie: Angriff auf neue Kurshöhen?

Kurz vor dem Jahreswechsel haben Anleger begonnen, bei der RWE-Aktie (WKN: 703712) den Rückzug anzutreten. Das Papier ist mit einem Minus von 6% schwach ins Börsenjahr gestartet. Das könnte sich aber jetzt ändern, denn der Strom-Gigant verkündet heute eine strategische Wasserstoff-Partnerschaft mit dem skandinavischen Öl- und Gas-Riesen Equinor (WKN: 675213).

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Die RWE mit Sitz in Essen ist ein Energieversorger und zählt in dieser Branche zu den Top 4 in in Deutschland. Sie ist aber auch auch in anderen Märkten wie Großbritannien, Belgien, Österreich, Tschechien, Osteuropa, Türkei, USA und Taiwan vertreten. An der Börse hat das Unternehmen aktuell einen Wert von knapp 26,5 Milliarden €.

Gute Performance 2022

Wer RWE-Aktien im Depot hat, der kann selbst in Krisenzeiten gut schlafen. Im vergangenen Jahr hat das Papier den DAX abgehängt und mit +13% eine gute Performance hingelegt. Auf Fünf-Jahres-Sicht sind es sogar stolze +122%.

Zusammenarbeit mit Equinor

Zuletzt ist der Aktie etwas die Puste ausgegangen. Heute liefert der Konzern jedoch einen neuen Impuls: Er arbeitet ab sofort mit Equinor zusammen. Die Norweger wollen blauen und grünen Wasserstoff in ihrer Heimat produzieren, dieser soll dann über eine Wasserstoffpipeline nach Deutschland transportiert werden.

Blauer Wasserstoff wird durch Dampfreduktion von Erdgas hergestellt, grüner Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser unter Verwendung von Strom aus Erneuerbaren Energien.

Außerdem wollen beide Unternehmen Wasserstoffprojekte auf See entlang der Pipeline entwickeln, um den Anteil von grünem Wasserstoff an deutschen Importen schrittweise zu erhöhen. Schließlich sind noch gemeinsame Investitionen in 3 GW wasserstofffähige Gaskraftwerke in Deutschland geplant.

Nutzung von Wasserstoff ab 2030

Unterm Strich soll die Partnerschaft die europäische Versorgungssicherheit in einem langfristig dekarbonisierten Stromsektor stärken. Die Nutzung von Wasserstoff im Energiesektor ist ab 2030 ins Auge gefasst.

RWE-Vorstandschef Markus Krebber kommentiert:

Um bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Wasserstoff voranzukommen, ist ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dringend erforderlich. Blauer Wasserstoff in großen Mengen kann den Anfang machen und anschließend immer grüner werden.

RWE-Boss kauft selbst Aktien

Apropos Markus Krebber: Kurz vor dem Jahreswechsel hat der RWE-Boss selber in erheblichem Umfang Aktien seines Unternehmens gekauft, wie aus dieser Mitteilung vom 29. Dezember hervorgeht. Demzufolge hat Krebber Papiere für insgesamt 290.000 € zu einem Durchschnittspreis 41,43 € erworben.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass wenige Tage später vom Unternehmen ein Deal mit Equinor verkündet wird – aber Aktionären kann's egal sein. Schließlich beweist der Aktienkauf, dass man im RWE-Management von seinem Konzern und dessen Aussichten überzeugt ist.

Die Geschäfte laufen

Die geschäftliche Entwicklung des Energieversorgers verlief von Januar bis Ende September 2022 gut. In besagtem Zeitraum wurden ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA9 von 4,1 Milliarden € und ein bereinigtes Nettoergebnis von 2,1 Milliarden € erzielt.

Der Konzern hat Mitte November seinen Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 bestätigt. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 5 und 5,5 Milliarden € liegen, das bereinigte Nettoergebnis zwischen 2,1 und 2,6 Milliarden €.

Analysten befürworten Strategie

Der Deal mit Equinor bestätigt das, was wir bereits vor vier Monaten in diesem Artikel aufgezeigt haben: RWE profitiert von den EU-Krisenmaßnahmen, genauer gesagt von den Neuregelungen am europäischen Energiemarkt.

Die Analysten sind überwiegend positiv gestimmt, weil sie die immer stärkere Fokussierung des Konzerns auf Erneuerbare Energien als strategisch richtig erachten. RWE macht hier richtig Tempo und baut sein grünes Portfolio konsequent aus. Dies geht allerdings auch einher mit höheren Nettoschulden, die sich zuletzt auf 360 Millionen € beliefen.

Solides Investment

Alles in allem ist die RWE-Aktie meiner Meinung nach ein solides Investment. Zwar sorgt sie nicht für Spitzenrenditen, aber wie eingangs erwähnt, kann man damit beruhigt schlafen. Zumal es auch eine kleine Dividende geben wird, geplant sind 0,90 € je Aktie fürs Geschäftsjahr 2022. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 39 € einer Dividendenrendite von 2,3%.

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