RWE-Aktie im Rebound-Modus – wie lange noch?

Die Aktie des Energiekonzerns RWE (WKN: 703712) befindet sich seit Anfang Oktober im Aufwind, aktuell steht sie bei 38,30 €. Bei dem Anstieg handelt es sich um einen Rebound auf den vorherigen Kursverlust von rund -32%. Wo liegt das mittelfristige Kursziel?

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ℹ️ RWE vorgestellt

RWE ist einer der führenden internationalen Energieproduzenten mit Sitz in Essen. Das Kerngeschäft liegt in der Stromerzeugung, aber auch im Geschäft mit Gas und Wasserstoff ist der Essener Konzern tätig. Den Wandel hin zur erneuerbaren Stromerzeugung wird aktiv vorangetrieben. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei 28,5 Milliarden €.

Jahresprognose bestätigt

Aufgrund der bisherigen geschäftlichen Entwicklung hatten viele Marktexperten mit einer Erhöhung der Ertragsprognose gerechnet. Dies ist bisher ausgeblieben. Zuletzt wurde die Prognose Ende Juli angehoben. Statt eines operativen Gewinns von 5,8 bis 6,4 Milliarden € stehen jetzt 7,1 bis 7,7 Milliarden € auf dem Zettel. Davon sollen 6,3 bis 6,9 Milliarden € aus dem Kerngeschäft kommen. Unterm Strich sollen 3,3 bis 3,8 Milliarden € erreicht werden. Im Hinblick auf die bisher erzielten Werte handelt es sich hier um eine konservative Schätzung seitens des Konzerns.

Der Analyst Sam Arie von der UBS geht davon aus, dass die Überschüsse im oberen Bereich der Prognosewerte liegen werden. Bei anhaltender Ertragsdynamik ist meines Erachtens sogar mit einer Überschreitung zu rechnen.

Erträge überproportional gestiegen

Bereits im Halbjahresbericht zeichnete sich die deutlich verbesserte Ertragssituation ab. Diese hat sich im dritten Quartal fortgesetzt, dementsprechend fiel der am 14. November veröffentlichte Quartalsbericht aus.. Das bereinigte Konzern-EBITDA verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 80% auf 6,2 Milliarden €. Auch das Nettoergebnis mit 3,8 Milliarden € legte um 80% zu.

Auf Sektor-Ebene hat sich das EBITDA aus dem Kerngeschäft (Wasser, Biomasse und Gas) mehr als verdoppelt auf 2,4 Milliarden €. Ebenfalls stark verbesserte sich das bereinigte EBITDA im Onshore-Bereich Wind und Solar – es stieg um 31% auf. Das Segment Offshore verbesserte sich lediglich um 16%. Bei den auslaufenden Segmenten Kohle und Kernenergie reduzierte sich das operative Ergebnis um 28% auf 483 Millionen €.

Insgesamt ist die Ertragslage hervorragend ausgefallen. Verantwortlich hierfür sind die hohen Margen im Terminhandel.

Bilanziell ist der Essener Konzern sehr gut aufgestellt. Die Nettoverschuldung beträgt 6,2 Milliarden €. Die hohen Investitionsausgaben von mehr als 10 Milliarden € konnten überwiegend aus dem Cashflow erbracht werden. Der größte Anteil dieser Investitionen fiel bei der Übernahme des US-Solarkonzerns Con Edison mit 6,3 Milliarden € an.

Besteht noch weiteres Potenzial?

Die Kurserholung seit dem Tief im Oktober beträgt +16%. Obwohl also bereits viel Positives eingepreist ist, sehe ich weiteres Kurspotenzial. Die Marktkapitalisierung ist in Relation zum oberen prognostizierten Nettoergebnis niedrig – das KGV liegt bei rund 7,5.

Mein mittelfristiges Kursziel liegt bei 42 €, also knapp unter dem Höchstkurs seit 2011. Jefferies ist mit 45 € noch etwas zuversichtlicher. Die Analysten von RBC Capital sind mit ihrer Einschätzung mit 51 € sehr optimistisch.

Positiv ist, dass die Dividende vorzeitig um 0,10 € auf 1 € erhöht werden soll, dies entspricht einer momentanen Rendite von 2,5%.

Mein Fazit: Weiteres Potenzial ist vorhanden, vor einem Kauf sollte jedoch eine Kurskorrektur abgewartet werden.

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