RWE: Milliarden-Offensive für Grüne Energie
RWE (WKN: 703712) finanziert seinen kürzlich geschlossenen Windpark-Deal mit der Nordex Group (WKN: A0D655) per Kapitalerhöhung. Den 402,5 Millionen Euro teuren Kaufpreis wird RWE per gestern angekündigter Kapitalerhöhung begleichen.
Kürzlich erregte RWE durch einen Mega-Deal mit Nordex das Aufsehen des Kapitalmarkts (wir berichteten). Die Message: RWE diversifiziert sein Energieportfolio im Sinne einer klimaverträglichen Ausrichtung. Um den Nordex-Deal zu finanzieren, pumpt es nun seine Aktionäre an – zu einem Stückpreis von 32,55 Euro je neuer Aktie, was RWE knapp 2 Milliarden Euro bringen dürfte.
RWE kauft sich Grüne Energie ein
Der Essener Stromgigant will sein Leistungsspektrum "ergrünen". Konkret plant RWE mit dem Milliardenerlös „Investitionen in den zusätzlichen, kurzfristigen Ausbau des Portfolios an Erneuerbare Energien, in die Weiterentwicklung der Projektpipeline und in weitere, sich mittel- und langfristige bietende Wachstumsmöglichkeiten“. Dabei soll das avisierte Ziel der bis Ende 2022 installierten Leistung auf mehr als 13 Gigawatt erhöht werden. RWE rechnet hierfür mit Investitionen in Höhe von insgesamt 5 Milliarden Euro.
Kohleausstieg dominierendes Thema in Europa
Einer der Vorbilder ist Großbritannien: Das Mutterland der Industrialisierung will (und wird) die erste Industrienation ohne Kohlekraftwerke werden. Bis 2025 soll Schluss sein mit der Erzeugung von Energie aus Kohle – das bekräftigte Briten-Premier Boris Johnson vor der COVID-19-Krise. Daten zeigen, dass infolge der Coronakrise der Kohleanteil an der Stromproduktion nahe null Prozent gesunken ist. Die Briten setzen allen voran auf Windenergie und Gaskraftwerke.
Kapitalerhöhung kommt zu richtigen Zeit
Kapitalerhöhungen sind relativ selten bei DAX-Unternehmen. Meistens verfügen diese über etablierte Geschäftsfelder und erwirtschaften aus laufenden Aktivitäten genügend Mittel zur Finanzierung der Diversifizierung ihrer Geschäftstätigkeit. Nicht so bei RWE – einst prosperierender Konzern aus dem Pott, gilt RWE nach Jahren des Minuswachstums als klamm.
Die Aufnahme von Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien unter dem gestrigen Schlusskurs von 34,24 Euro lässt den Kurs heute abrutschen. Angesichts des Kursniveaus nahe Jahreshoch finde ich es aktionärsfreundlich jetzt Kapital aufzunehmen und so den Verwässerungseffekt möglichst minimal zu halten.
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