RWE, Siemens Energy, Rheinmetall, Sartorius: DAX-Überblick

Attentat bewegt Märkte
16.07.24 um 8:05

Der DAX (WKN: 846900) hat zum Auftakt in die neue Woche wieder deutlich nachgegeben. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte mehr als 150 Punkte ein und ging -0,84% tiefer mit 18.590 Punkten aus dem Handel. Auf dem Verkaufszettel ganz oben standen die Papiere von RWE und Siemens Energy, einzige positive Erscheinung waren Rheinmetall an der DAX-Spitze.

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Schon am Morgen zeichnete sich ein schwacher Handelstag ab. Die deutschen Standardwerte eröffneten deutlich tiefer und waren in der Folge auch nicht in der Lage, das entstandene Gap zu schließen. Die Gegenbewegung prallte zur Mittagszeit von der unteren Gap-Kante bärisch ab. In der Folge gaben die Kurse wieder deutlich nach und markierten kurz nach Eröffnung der Wall Street ihr Tagestief bei 18.581 Punkten. Nach einer Erholung im späten Handel rutschte der Index mit der Schlussglocke wieder knapp unter die Marke von 18.600 Punkten.

Trump-Attentat bewegt die Märkte

Zu verarbeiten hatten Börsianer am Montag das Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der bei einer Wahlkampfveranstaltung am Wochenende nur knapp einem Mordanschlag entgangen war. An den Märkten geht man davon aus, dass Trump aus dem Vorfall politisches Kapital schlagen könnte. Seine Siegeschancen werden nun als größer eingeschätzt.

Während in Europa und auch in Asien die Börsen mit Abgaben reagierten, fiel die Reaktion in den USA deutlich positiver aus. Dow Jones, Nasdaq 100 und der breit gefasste S&P 500 verzeichneten starke Kursgewinne, die im Tagesverlauf aber wieder etwas abbröckelten. Für den Dow Jones und den S&P 500 reichte es zu neuen Rekordständen. In China gaben die Börsen nach, da die Volkswirtschaft im zweiten Quartal nur um 4,7% gewachsen ist und damit deutlich weniger, als die meisten Experten erwartet hatte.

Berichtssaison rückt in den Fokus

In den kommenden Tagen wird sich der Fokus wieder stärker auf die Firmenbilanzen verlagern, nachdem die Berichtssaison am Freitag traditionell von den drei US-Großbanken Wells Fargo, Citigroup und JP Morgan eröffnet wurde. Im DAX öffnen die meisten Unternehmen erst Ende Juli bzw. Anfang August ihre Bücher. Den Anfang macht aber schon in dieser Woche der Laborzulieferer Sartorius, der am Freitag über die aktuelle Geschäftsentwicklung informiert.

Nach durchwachsenen Zahlen von JP Morgan und Citi hat Goldman Sachs am Montag die Erwartungen mit seinem Zwischenbericht übertroffen. Auch der Vermögensverwalter BlackRock hat starke Zahlen vorgelegt. In den kommenden Tagen berichten unter anderem noch Bank of America, Morgan Stanley, UnitedHealth, Netflix, American Express und Johnson & Johnson über das vergangene Quartal.

RWE und Siemens Energy unter Druck

Unter Druck gerieten hierzulande die Papiere von RWE und Siemens Energy, die mit Abschlägen von -3,42% bzw. -4,94% ans DAX-Ende rutschten. Belastet wurden die Kurse durch die Aussicht auf eine zweite Präsidentschaft von Donald Trump und der Sorge der Anleger vor einem Kurswechsel in der Erneuerbare-Energien-Politik der USA.

Die Aktie von Siemens Energy ist mit Kurszuwächsen von +130% Top-Wert im Deutschen Leitindex und war in der vergangenen Woche auf ein neues 3-Jahres-Hoch geklettert. Der Rücksetzer bietet Anlegern nun eine neue Einstiegsmöglichkeit. Bei RWE stellt sich die Lage deutlich komplizierter dar. Die Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als -20% verloren und ist damit fünftschlechtester Wert im DAX. Der jüngste Erholungsversuch scheint nun von der 50-Tage-Linie (SMA50) bärisch abzuprallen.

Rheinmetall an DAX-Spitze

Deutlich besser lief es nach dem Attentat für Rüstungswerte: Rheinmetall schob sich mit Kurgewinnen von +1,26% an die DAX-Spitze. Dabei gelang es dem Kurs die 50-Tage-Linie und den Korrekturtrend seit dem Rekordhoch von Anfang April zu durchbrechen. Bestätigt sich der Ausbruch in den kommenden Tagen, könnte eine neue Kaufphase beginnen.

DAX startet mit Abgaben in die Woche

Der DAX ist mit deutlichen Abschlägen in die neue Woche gestartet und blieb letztlich knapp unterhalb der 18.600-Punkte-Marke. Nach drei Gewinntagen in Folge kam es nun wieder zu einem Verlusttag.

Noch sind charttechnischen Auswirkungen überschaubar. Am Freitag war dem Index der Ausbruch aus dem Konsolidierungstrend seit dem Rekordhoch von Mitte Mai gelungen. Am Montag kam es zum Rücklauf zur Ausbruchslinie.

Sollten die Kurse nun wieder anziehen, hätte man es einer Pullback-Bewegung zur Bestätigung des Ausbruchs zu tun. Dann wäre ein Folgeanstieg zum Allzeithoch bei 18.892 Punkten möglich. Gehen die Korrekturen am Dienstag aber weiter, könnte es zu einem Test der 50-Tage-Linie (SMA50) bei 18.474 Punkten kommen.

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