RWE, Siemens Energy, Sartorius: DAX-Ausblick
Der DAX ist weiter auf Richtungssuche. In der abgelaufenen Woche, in der nur an drei Tagen gehandelt wurde, büßte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich knapp 80 Punkte ein und schloss -0,39% tiefer mit 19.906 Punkten. Gefragt waren die Papiere von RWE und E.ON, Infineon rutschten ans DAX-Ende. Geht die Schaukelpartie in der neuen Woche weiter?
Zum Jahresabschluss am Montag agierten Anleger sehr zurückhaltend und verpassten es, den Index zurück über die Marke von 20.000 Punkten zu hieven. Dies wurde am Donnerstag nach einer zweitägigen Handelspause nachgeholt. Der Freitag brachte dagegen wieder deutliche Abgaben mit sich, die den Jahresauftakt trübten.
Frische Impulse fehlen
Dem DAX fehlen derzeit die Impulse für eine Fortsetzung der Aufwärtsrallye. Damit setzt sich die Konsolidierung seit dem Rekordhoch von Mitte Dezember fort. Nichtsdestotrotz war 2024 ein sehr erfolgreiches Börsenjahr für den deutschen Leitindex mit Kurszuwächsen von fast +19%.
Die Kaufzurückhaltung ist zum einen auf die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump zurückzuführen, der mit seiner „America First“-Politik außerhalb der USA für Verunsicherung sorgt. Importzölle könnten dazu führen, dass die Wirtschaft in Europa weiter geschwächt wird.
Zudem hat die US-Notenbank Fed mit dem jüngsten Zinsausblick die Euphorie an den Börsen gebremst. Nach dem neuen „Dot Plot“, der die Zinserwartungen für 2025 enthält, sind bis zum Jahresende nur noch zwei Zinssenkungen vorgesehen. Allerdings wird der weitere geldpolitische Kurs von der aktuellen Datenlage abhängig gemacht und diese könnte sich schnell ändern.
US-Arbeitsmarkt im Fokus
In der neuen Woche richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer insbesondere auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird. Die Beschäftigungslage ist für die Fed inzwischen noch wichtiger geworden als die Entwicklung der Inflation, da sie verhindern möchte, dass sich der Arbeitsmarkt weiter abkühlt.
Experten rechnen damit, dass im Dezember 150.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen wurden. Dies würde die Tür für weitere moderate Zinssenkungen offenhalten. Aktuell geht die Mehrheit der Marktteilnehmer aber von einer Zinspause bei der nächsten Fed-Sitzung am Ende des Monats aus.
Ebenfalls von Interesse sind die neuesten Verbraucherpreisdaten für Deutschland und den Euroraum, die bereits zu Beginn der Woche vorgelegt werden. Auch wenn Experten von einem leichten Anstieg der Teuerungsrate ausgehen, dürfte die EZB den Leitzins weiter nach unten drehen. Erwartet werden vier Zinsschritte um insgesamt einen Prozentpunkt bis zur Jahresmitte.
Grund ist, dass es um die hiesige Wirtschaft weiterhin nicht besonders gut bestellt ist. Der jüngste Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts hat eine weitere Abschwächung der Nachfrage nach Industriegütern signalisiert. Am Donnerstag erscheinen neue Daten zur Industrieproduktion.
Dagegen sind Unternehmensnachrichten weiterhin rar gesät.
RWE und Siemens Energy ziehen an, Sartorius mit Abgaben
In der abgelaufenen Woche verzeichneten RWE und Siemens Energy die höchsten Gewinne. Die RWE-Aktie gewann unter dem Strich +6,12% und erholte sich vom jüngsten Tief. Mit der 30,00-€-Marke und der 50-Tage-Linie (SMA50) warten nun aber große Widerstände.
Siemens Energy zogen auf Wochensicht um +3,79% an und nehmen nach einer kurzen Konsolidierung wieder Kurs auf das Rekordhoch bei 53,30 €.
Sartorius verloren am DAX-Ende -3,21% und könnten vor einem weiteren Test der zentralen Unterstützung bei 200 € stehen. Mitte Dezember war der Kurs nach einem Erholungsversuch von der 50-Tage-Linie nach unten abgeprallt.
DAX tut sich bei 20.000 Punkten schwer
Der DAX ist durchwachsen ins neue Jahr gestartet. Am ersten Handelstag gelang zwar der Wiederanstieg über die 20.000-Punkte-Marke, der am Freitag aber wieder zurückgenommen wurde.
So blieb der Index auf Schlusskursbasis bereits die dritte Woche in Folge unterhalb der 20.000-Punkte-Marke hängen, was auf eine nachlassende Aufwärtsdynamik hindeutet. Dies könnte sich aber auch schnell wieder ändern.
Oberhalb der 20.000-Punkte-Marke befindet sich weiterhin das Gap vom 19. Dezember, das es zu schließen gilt. Hierzu müsste der Index auf 20.242 Punkte steigen. Anschließend rückt das Rekordhoch bei 20.522,82 Punkten in den Fokus.
Nach unten hin stellen das alte Rekordhoch von Mitte Oktober bei 19.674,68 Punkten und die 38-Tage-Linie (SMA50) bei 19.723 Punkten wichtige Orientierungsmarken dar.
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