Salzgitter: Das könnte für die Aktie sprechen
Der Stahlkonzern Salzgitter (WKN: 620200) hat die Finanzergebnisse für das zweite Quartal vorgestellt. Die Zahlen zeigen eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz betrug 2,85 Milliarden €, während er im Vorjahr noch bei 3,29 Milliarden € gelegen hatte. Wie wirkt sich das auf den Aktienkurs aus?
ℹ️ Salzgitter vorgestellt
Die Salzgitter AG ist ein deutscher Stahlkonzern mit Sitz in Salzgitter. Die Gruppe mit rund 24.000 Mitarbeitern besteht aus mehr als 100 einzelnen Unternehmen, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke. Der Konzern wird an der Börse mit rund 1,66 Milliarden € bewertet.
Ein Blick auf die Zahlen
Die Rohstahlerzeugung belief sich nach Angaben des Unternehmens im zweiten Quartal auf 1.551 Tonnen im Vergleich zu 1.626 Tonnen im Vorjahr. Der Cashflow verbesserte sich auf 82 Millionen € gegenüber einem negativen Wert von 101 Millionen € im Vorjahr. Der Gewinn sank allerdings drastisch von 412 Millionen auf 51 Millionen €.
Die positive Dynamik zu Jahresbeginn in der Stahlindustrie ließ im zweiten Quartal nach. Die restriktive Zinspolitik hatte negative Auswirkungen auf die Baubranche, die ein wichtiger Abnehmer von Stahlprodukten ist. Darüber hinaus führten hohe Lagerbestände bei den Kunden zu einer verringerten Nachfrage.
Aufgrund gesunkener Preise verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Umsatzes um 13%. Der Gewinn sank sogar um 87%. Ein genauerer Blick auf die Entwicklung der einzelnen Segmente zeigt, dass die Stahlerzeugung einen deutlichen Umsatzrückgang von 17% auf 925 Millionen € verzeichnete. Im Gegensatz dazu gab es bei der Stahlverarbeitung ein Wachstum von 14% auf 625 Millionen €.
Anleger reagieren enttäuscht
Der Vorstand prognostiziert angesichts der rückläufigen Durchschnittserlöse für das kommende Jahr einen spürbar geringeren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr (2022: 4,26 Milliarden €) sowie ein positiv ausfallendes, aber stark reduziertes EBITDA (2022: 946,3 Millionen €). Die genauen Zahlen wurden vom Vorstand jedoch nicht quantifiziert.
Die Anleger reagierten enttäuscht auf diese Nachrichten, der Aktienkurs hat seit der Bekanntgabe um rund 1 € auf aktuell 27,52 € nachgegeben. Die Aktie hat binnen eines Monats knapp -15% verloren und befindet sich weiterhin im Abwärtstrend.
Mein Fazit: Spannende Aussichten
Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Titel Potenzial hat. Im Schnitt erwarten die Marktbeobachter ein Kursziel bis 2024 von 32,39 €, das wären +17% mehr als zum jetzigen Zeitpunkt. Die Höchstbewertung liegt sogar bei 45 € (+63%), die niedrigste bei 23,30 € (-15%).
Zwar erscheint es unwahrscheinlich, dass Salzgitter langfristig an das Rekordjahr 2022 anknüpfen kann. Die Herausforderungen bleiben bestehen und erfordern dauerhafte, strategische Anpassungen, um zukünftiges Wachstum gewährleisten zu können.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es jedoch auch positive Entwicklungen für die Aktie. So hat die EU-Kommission die Antisubventionsmaßnahmen für Stahlerzeugnisse aus China um weitere fünf Jahre verlängert, was sich sehr vorteilhaft für Salzgitter auswirken dürfte. Darüber hinaus stützt die solide Nachfrage aus der Automobilindustrie die Hoffnung auf eine Erholung.
Meiner Meinung nach sind das spannende Aussichten für die Aktie. Eine Dividende mit aktueller Rendite von rund 2% gibt es für Anleger obendrein.
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