SAP, Adidas, BASF, Airbus: DAX-Überblick

DAX
27.06.24 um 7:55

Der DAX (WKN: 846900) ist am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen weiter zurückgefallen. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte gut 20 Punkte ein und ging -0,12% tiefer mit 18.155 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von SAP und Adidas, BASF und Airbus rutschten ans DAX-Ende.

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Dabei sah es am Morgen noch nach einem sehr positiven Handelstag aus. Die deutschen Standardwerte eröffneten mit einem Aufwärts-Gap und stiegen im frühen Handel auf ein Hoch bei 18.363 Punkten. In der Folge kam der Markt aber wieder deutlich zurück, was am frühen Nachmittag zunächst zum Gap-Close führte. Rund eine halbe Stunde vor dem Börsenbeginn in New York erreichte der Index sein Tagestief bei 18.045 Punkten, drehte von hier aus aber wieder nach oben und schloss letztlich kaum verändert.

Die Nervosität ist groß

Im Vorfeld der Parlamentsneuwahlen in Frankreich und wichtiger Preisdaten aus den USA bleibt die Nervosität an den Märkten groß. Das lässt sich gut daran ablesen, dass Gewinne schnell wieder abgegeben werden und Trends in kürzester Zeit wechseln.

Bei den am Sonntag beginnenden Wahlen in Frankreich könnte es nach aktuellen Umfragen zu einem deutlichen Rechtsruck kommen. Marktteilnehmer befürchten, dass das ohnehin schon hochverschuldete Land weitere Schulden aufnehmen könnte, um Wahlversprechen einzulösen. Das könnte die gesamte EU in eine Krise stürzen.

Preisdaten im Blick

Zuvor gehen die Blicke aber in die USA, wo am Freitag mit dem Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß veröffentlicht wird. Es ist weiterhin unklar, wann die größte Volkswirtschaft der Welt die Zinswende einleitet. Die Preisdaten könnten diesbezüglich für etwas mehr Klarheit sorgen.

Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen aktuell rund 60% der Marktteilnehmer von einer ersten Zinssenkung bei der übernächsten Fed-Sitzung im September aus.

SAP und Adidas ziehen an

Hierzulande setzten sich die Papiere von SAP an die DAX-Spitze. Sie gewannen +2,37% und erreichten einen neuen historischen Höchststand bei 187,56 €. Händler hoben die Fortschritte hervor, die das Unternehmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz gemacht hat. Die Aktie könnte nun vor einem Ausbruch aus der Seitwärtszone seit Ende März stehen.

Ebenfalls gefragt war die Aktie von Adidas, die +1,97% aufschlug und sich nach den jüngsten Korrekturen wieder über den Widerstand im Bereich der 220-€-Marke schob. Für positive Stimmung sorgte die Nachricht, dass Fußballweltmeister Argentinien auch weiterhin in Adidas-Kleidung auflaufen wird. Der Ausrüstervertrag wurde bis 2038 verlängert.

BASF und Airbus mit Abgaben

BASF-Papiere büßten -2,6% ein und prallten bei ihrem Erholungsversuch von der 200-Tage-Linie (SMA200) ab. Bei einem Rutsch unter das Verlaufstief von Mitte Juni bei 44,505 € könnte sich der Abwärtstrend weiter beschleunigen und zu einem Abverkauf bis zum Vorjahrestief bei 40,25 € führen.

Airbus blieben nach den starken Vortagesverlusten unter Druck und verloren am DAX-Ende -2,82%. Tags zuvor hatte der Flugzeugbauer seine Jahresziele zusammengestrichen, woraufhin die Aktie fast -10% einbrach. Nach dem Rutsch auf ein Tief seit November liegen die nächsten Unterstützungen bei 125 und 120 €.

DAX tritt auf der Stelle

Der DAX hat am Mittwoch keine klare Richtung gefunden und letztlich kaum verändert geschlossen. Zunächst schienen die Anleger noch die passende Antwort auf die Verluste vom Vortag geben zu können. So stieg der Index im frühen Handel auf ein neues Bewegungshoch innerhalb der laufenden Erholung.

Auf Höhe der 50-Tage-Linie kam der Markt dann aber wieder deutlich zurück und beendete den Handel nach zwischenzeitlich größeren Verlusten leicht im Minus. Es entstand eine Doji-Kerze, bei dem Eröffnungs- und Schlusskurs fast auf einer Höhe lagen. Sie bringt Unentschlossenheit zum Ausdruck, was im aktuellen Marktumfeld nicht weiter verwundern dürfte.

Nach dem Abpraller vom 50-Tagesdurchschnitt besteht die Möglichkeit, dass es zu einem weiteren Test der 100-Tage-Linie kommt, die zusammen mit der 18.000-Punkte-Marke eine wichtige Unterstützung bildet. Sollte sie durchbrochen werden, könnte der Verkaufsdruck an den Märkten noch weiter zunehmen.

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