SAP-Aktie: Das wird Rückenwind geben
Die SAP-Aktie (WKN: 716460) ist seit mehreren Monaten nicht zu stoppen. Am vergangenen Donnerstag stieg das Papier des deutschen Softwareriesen auf ein neues Allzeithoch. Nachdem der Aktienkurs am Freitag nach unten korrigierte, gelingt der SAP-Aktie mit einem Plus von +3% am Montagmorgen jedoch wieder ein guter Start in die Börsenwoche. Sie ist klarer Spitzenreiter im DAX. Was treibt momentan den Höhenflug der SAP-Aktie?
ℹ️ SAP vorgestellt
Die SAP SE mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf ist das größte europäische sowie weltweit eines der fünf größten Softwareunternehmen. Darüber hinaus hält SAP den Titel des wertvollsten deutschen Unternehmens. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist die Entwicklung von Software zur Abwicklung sämtlicher Prozesse in Unternehmen. SAP ist Mitglied in den Leitindizes DAX und EuroStoxx 50. Aktuell ist der Softwarekonzern mit rund 173 Milliarden € an der Börse bewertet.
Eine sehr positive Nachricht
SAP profitiert aktuell von einer Nachricht, die gar nicht aus dem eigenen Haus stammt, sondern von der Deutschen Börse. Sie will nämlich ihr Regelwerk für die Indexfamilie aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX reformieren. Ein sehr wichtiger Bestandteil der Reform wird die Anhebung der sogenannten „Kappungsgrenze“ von 10 auf 15% sein. Was hat es damit auf sich?
Die Kappungsgrenze legt das maximale Gewicht einer einzelnen Aktie in einem Index fest. Auf gut Deutsch: Kein Wert in einem der Börsenindizes darf eine Gewichtung von mehr als 10% besitzen. Hintergrund dieser Regelung ist das Ziel, den Einfluss einzelner „Großaktien“ auf einen Index zu beschränken.
Entwickelt sich eine Aktie besser als ein Index und wird ihre Gewichtung folglich zu hoch, wird ihr Anteil begrenzt. Das hat in der Praxis zur Folge, dass Fondsmanager, die einen Index wie den DAX nachbilden, Anteile des betroffenen Unternehmens verkaufen müssen. Das wiederum senkt den Aktienkurs.
Diese Kappung von Aktien kommt gar nicht so selten vor. In den letzten zehn Jahren kappte die Deutsche Börse insgesamt 38-mal den Anteil von Unternehmen. Besonders häufig traf es dabei die Aktie von Linde. Da dem Industriegasehersteller diese Kappungen immer ein Dorn im Auge waren, entschied das Linde-Management, der Frankfurter Börse Tschüss zu sagen und eine Listung an der New York Stock Exchange zu beginnen.
Hätte die Kappungsgrenze bereits in den letzten Jahren bei 15% gelegen, wäre es zu keiner einzigen Kappung gekommen. Offenbar hat die Deutsche Börse ihre Lehre aus dem Linde-Debakel gezogen.
Am Allzeithoch
Die SAP-Aktie befindet sich seit über einem Jahr in einem intakten Aufwärtstrend. Zum Wochenauftakt notiert der Softwaretitel nur hauchdünn unter seinem erst letzte Woche aufgestellten Allzeithoch. Einem neuen Höchststand liegen derzeit keine Steine im Weg.
Ist SAP ein Kauf?
Für die SAP-Aktie ist dies eine außerordentlich gute Nachricht. Der Softwaregigant ist das einzige DAX-Unternehmen, dass derzeit von der Kappungsgrenze bei 10% betroffen ist. In Zukunft werden Fondsmanager keinen Druck mehr auf die SAP-Aktie aufgrund dieser Börsenregel ausüben können.
Für mich ist die SAP-Aktie noch aus einem weiteren Grund eine Kaufempfehlung: Umsatz und Ergebnis des Konzerns entwickeln sich gut und die Aktie ist mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29 günstiger bewertet als ihre Peers.
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