SAP-Aktie zieht kräftig an: Neuer Rekord in Sicht

Die SAP-Aktie (WKN: 716460) kann am Donnerstag kräftig zulegen und bewegt sich damit auf ein neues Rekordhoch zu. Doch was treibt die DAX-Aktie jetzt so stark an? Und lohnt sich nach dem Anstieg noch der Einstieg?

Zweifel zerstreut

Im Anschluss an die jährliche Kundenmesse bei SAP reagierten Anleger am Donnerstag euphorisch und hoben die Aktie mit einem Plus von +4% auf 178 € und damit in die Nähe des Rekordhochs bei 184 €.

Die gute Stimmung resultiert aus Aussagen des Managements, nach denen die vermutete Flaute in der Branche für Softwareprodukte (wie etwa beim Konkurrenten Salesforce) bei SAP nicht allzu stark ausfällt. Vertriebschef Scott Russell räumte einige Schwierigkeiten ein, doch sprach davon, dass die Ausgabenbudgets der Kunden weiter steigen würden.

Analysten reagierten anschließend mit positiven Studien auf die neuen Informationen. So sprach etwa Jefferies davon, dass SAP ein sicherer Hafen in einer ungewissen Konjunkturlage und Softwarebranche sei. Dementsprechend optimistisch sind die Marktbeobachter für die Papiere.

Der Konsens der Experten sieht aktuell Potenzial bis auf 194 €, was einer Upside von +9% entspricht.

Neue Rekordhochs eine Frage der Zeit

Angesichts dieser Entwicklungen könnte die Aktie von SAP in den kommenden Tagen ihre bisherigen Höchststände erreichen. Zusätzliche Treiber dieser Entwicklung sind die Aussagen des Managements um das Hype-Thema Künstliche Intelligenz, das ein Booster für den Gesamtumsatz werden dürfte, und die neue Dividendenpolitik, die sich mehr am operativen Ergebnis orientieren soll.

Doch sollten Anleger vor dem Hintergrund neuer Höchstkurse noch einen Einstieg bei dem DAX-Konzern wagen?

Hohe Bewertung, aber...

Grundsätzlich erweist sich SAP wohl tatsächlich wie von Jefferies beschrieben als sicherer Hafen, während die operative Entwicklung bei Salesforce schwächelt. Dementsprechend kann die Aktie im Software-Bereich interessant sein, sofern die nächsten Zahlen der Walldorfer diese Aussagen untermauern.

Letzteres gilt allerdings nur für Anleger, die sich mit der Bewertung des Unternehmens wohlfühlen. Ein KGV von 28 für 2025 ist ein hoher Preis und die Dividendenrendite mit 1,3% eher klein. Angesichts dessen könnte die Aktie eher für kurzfristige, momentumgetriebene Anleger attraktiv sein. Langfristige Value-Investoren sollten lieber auf einen Rücksetzer warten.