Sartorius, Merck, RWE, Covestro: DAX-Überblick
Der DAX (WKN: 846900) hat sich am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen zurückgemeldet. Der wichtigste deutsche Aktienindex legte mehr als 170 Punkte zu und ging +0,93% höher mit 18.575 Punkten aus dem Handel. Auf der Kaufliste ganz oben standen die Papiere von Sartorius und Merck. Zalando und Covestro rutschten ans DAX-Ende.
Die deutschen Standardwerte starteten schwungvoll in den Tag und eröffneten mit einem Aufwärts-Gap. Beim Hoch von Dienstagnachmittag prallte der Index zunächst nach unten ab, konnte sich dann aber im Unterstützungsbereich von 18.487/18.490 Punkten wieder stabilisieren.
In der Folge zogen die Kurse kräftig an und erreichten am Nachmittag das Tageshoch bei 18.624 Punkten. Nach dem Handelsbeginn in New York gab der Markt zunächst deutlich nach und fiel auf ein Tief bei 18.516 Punkten. Im späten Handel zog der DAX dann aber wieder an, auch dank eines wieder steigenden Dow Jones.
Anleger nutzen Rücksetzer zum Einstieg
Tags zuvor war der DAX noch gehörig unter Druck geraten und mit 18.365 Punkten auf den tiefsten Stand seit dem 7. Mai gefallen. Diesen Rücksetzer haben Käufer nun zum Einstieg genutzt. Letztlich geschah dies jedoch bei überschaubaren Handelsumsätzen, was die Zurückhaltung der Anleger vor dem so wichtigen EZB-Entscheid am Donnerstag zum Ausdruck bringt.
Allgemein erwartet wird, dass die Zentralbank die Zinswende einleitet und den Leitzins um 25 Basispunkte senkt. Diese Entscheidung dürfte bereits in den Kursen eingepreist sein. Viel wichtiger wird daher sein, welche Prognosen die Notenbanker bezüglich der weiteren Inflations- und Konjunkturentwicklung stellen.
Erzeugerpreise sinken, Stimmung hellt sich auf
Ein positives Zeichen ist die Entwicklung der Erzeugerpreise im Euroraum. Sie sind zuletzt stärker gesunken als erwartet und signalisieren einen weiter abnehmenden Inflationsdruck. Im April gingen sie zum Vormonat um 1,0% zurück.
Zudem hellt sich die Stimmung der Unternehmen in der Eurozone weiter auf. Im Mai stieg der Einkaufsmanagerindex von S&P Global um 0,5 Punkte auf 52,2 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit einem Jahr. Der Indikator lag damit bereits zum dritten Mal in Folge über der Expansionsschwelle von 50,0 Punkten, was auf wirtschaftliches Wachstum hindeutet.
Auch in Deutschland stieg der Einkaufsmanagerindex weiter an und erreichte mit 52,4 Punkten ein neues 12-Monats-Hoch.
Blick auf den US-Arbeitsmarkt
Ein weiterer wichtiger Termin in dieser Woche ist der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA, der am Freitag veröffentlicht wird. Aktuelle Daten des privaten Dienstleisters ADP deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt weiter abgekühlt hat und die restriktive Geldpolitik der Fed damit Früchte trägt. So sind im Mai in der Privatwirtschaft 152.000 neue Stellen geschaffen worden, 19,1% weniger als im April und deutlich weniger als Analysten erwartet hatten.
Das gab vor allem Technologiewerten Auftrieb und verhalf dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 zu neuen Rekordständen. Der Dow Jones legte nach anfänglichen Verlusten +0,25% zu.
Sartorius und Merck ziehen an
Hierzulande fuhren die Aktien von Sartorius und Merck an der DAX-Spitze mit einem Tagesplus von +4,32% bzw. +2,65% deutliche Gewinne ein. Sie profitierten auch davon, dass der Gesundheitskonzern Fresenius in Bezug auf das Geschäft mit Krankenhäusern etwas optimistischer geworden ist.
Am DAX-Ende landeten die Aktien von RWE und Covestro, die -1,04% bzw. -1,66% verloren. Die RWE-Aktie befindet sich seit Mitte April in einer kräftigen Erholung und hat zu Beginn der Woche die 50-Tage-Linie (SMA50) zurückerobert. Mit dem Pullback vom Mittwoch könnte dieser Ausbruch nun bestätigt werden. Covestro befinden sich seit Juni 2023 in einer Seitwärtszone ohne große Impulse.
DAX mit neuem Schwung
Nach den deutlichen Abgaben vom Dienstag hat der DAX am Mittwoch neuen Schwung aufgenommen. Der Index blieb den ganzen Tag oberhalb der 18.400-Punkte-Marke und schaffte letztlich den Sprung zurück über das alte Rekordhoch von 18.567 Punkten.
Auf der Oberseite warten bei 18.600/18.630 Punkten nun die nächsten Hindernisse. Knapp darüber verläuft die 21-Tage-Linie (SMA21) bei 18.657 Punkten, die als Signalgeber für den kurzfristigen Trend gilt. Wird diese Widerstandszone überwunden, wäre der Weg zum Rekordhoch bei 18.892 Punkten frei.
Auf der Unterseite verfügt der DAX mit der 50-Tage-Linie (SMA50) über eine starke Unterstützung. Sie hatte sich im April und Anfang Mai bewährt und scheint auch in der laufenden Konsolidierung Kaufbereitschaft zu erzeugen.
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