Sartorius, Qiagen, Siemens Energy, BMW: DAX-Überblick

DAX am Donnerstag

Der DAX (WKN: 846900) hat am Mittwoch in einem ruhigen Handel wieder etwas nachgegeben. Ohne die Impulse von der Wall Street verlor das größte deutsche Börsenbarometer über 60 Punkte und schloss -0,35% tiefer mit 18.067 Punkten. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Aktien von Siemens Energy und BMW. Qiagen und Sartorius rutschten mit starken Verlusten ans DAX-Ende.

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Erneut starteten die deutschen Standardwerte etwas höher in den Tag. In der Folge verließen die Anleger aber die Kräfte. So wurde das Tageshoch quasi mit der Eröffnungsglocke bei 18.148 Punkten markiert. Nach dem Gap-Close im frühen Handel rutschte der Index in die Verlustzone und blieb dort fast den ganzen Tag.

Das Tagestief wurde am Vormittag mit 18.055 Punkten markiert. Im späten Handel gab der DAX wieder etwas nach, hielt sich aber über dem Support von 18.060 Punkten.

DAX-Anleger gehen in Deckung

Es war der erwartet ruhige Handel, da dem Markt die Impulse aus New York fehlten. Die US-Börse blieb aufgrund des Feiertages „Juneteenth“ zu Ehren der afroamerikanischen Bevölkerung geschlossen. Daher hielten sich die Anleger hierzulande mit Käufen zurück. Gleichwohl behauptete sich der wichtigste deutsche Aktienindex deutlich oberhalb der 18.000-Punkte-Marke.

Sorgen bereiten weiterhin der sich abzeichnende Zoll-/Handelsstreit mit China und die anstehenden Parlamentsneuwahlen in Frankreich, wo es zu einem deutlichen Rechtsruck kommen könnte.

US-Börse weiter auf Rekordjagd

Die großen US-Indizes hatten tags zuvor leicht höher geschlossen, wobei der breit gefasste S&P 500 mit einem Plus von +0,25% am besten abschnitt. Für ihn reichte es zu einem neuen Rekordhoch. Der Nasdaq 100 schloss +0,03% höher und befindet sich unmittelbar unter Rekordniveau. Der US-Standardwerte aus dem Dow Jones rückten um +0,15% vor und befinden sich seit Montag wieder oberhalb der 50-Tage-Linie (SMA50).

Neben der nicht enden wollenden Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz profitieren die Märkte auch weiter von dem Glauben an eine baldige Zinswende, obwohl die Fed zuletzt ihren restriktiven Kurs beibehalten hat. Für Hoffnung sorgen die jüngsten Inflationszahlen und auch etwas schwächere Konjunkturdaten.

Auftragsbestand erneut geschrumpft

Die deutsche Wirtschaft neigt ebenfalls weiter zur Schwäche. Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist im April erneut geschrumpft. Es handelte sich um den vierten Rückgang in Folge. Laut Statistischem Bundesamt sank der Bestand um 0,5%. Einen deutlichen Rückgang gab es bei den offenen Bestellungen aus dem Inland, die um 0,9% sanken. Die offenen Bestellungen aus dem Ausland nahmen um 0,2% ab.

In Großbritannien hat die Inflation unterdessen das Zielniveau der Notenbank erreicht. Im Mai sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich nur noch um 2,0% gestiegen, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Im April lag die Teuerungsrate noch bei 2,3%. Nichtdestotrotz gehen die Analysten davon aus, dass die Bank of England bei der Sitzung am Donnerstag noch davon absehen wird, die Zinsen zu senken.

Sartorius schmiert ab

Mit prozentual zweistelligen Verlusten und einem Minus von über -14% rutschten die Papiere von Sartorius ans DAX-Ende. Sie durchbrachen das Oktober-Tief und erreichten das niedrigste Niveau seit 2020. Offensichtlich hatten Investoren mit einem positiven Update zum Geschäftsverlauf gerechnet, da das Unternehmen an einer Healtchare-Konferenz der Citigroup in London teilnimmt. Da es keine News gab, kam es wohl zum Absturz.

Im Sog von Sartorius ging es auch für die Aktien von Qiagen nach unten. Sie verloren -5,62% und fielen unter 50- und 200-Tage-Linie zurück.

Siemens Energy kann weiter zulegen

Siemens Energy setzten sich mit einem Tagesgewinn von +1,73% an die DAX-Spitze. Nach den jüngsten Korrekturen scheint der diesjährige Top-Performer nun wieder Schwung aufzunehmen.

Ebenfalls gefragt waren die Papiere von BMW, die um +1,1% vorrückten. Die Aktie ist seit dem Rekordhoch aus dem April um fast -25% gefallen, scheint beim Oktober-Tief von 86,80 € aber wieder zulegen zu können.

DAX fällt etwas zurück

Der DAX hat am Mittwoch wieder etwas nachgegeben, behauptet sich aber weiterhin deutlich oberhalb der 18.000-Punkte-Marke. Wegen der fehlenden Impulse aus New York war die Risikobereitschaft der Anleger überschaubar.

In den letzten Tagen hat sich aber auch klar gezeigt, dass sich die Erholung schwierig gestaltet. So startete der Index dreimal mit einer Aufwärtslücke in den Tag, konnte die Gewinne im frühen Geschäft aber nie bis zum Ende halten. Damit fehlt es den Käufern aktuell ein wenig an Überzeugung, was sicherlich auch an den zahlreichen Unsicherheitsfaktoren liegt.

Weiter aufhellen würde sich das Chartbild, wenn die Widerstandszone bei 18.200/18.235 Punkten überwunden und die 50-Tage-Linie bei 18.337 Punkten zurückerobert wird. Durchbricht der Index die 18.000-Punkte-Marke und fällt unter die 100-Tage-Linie bei 17.972 Punkten, würde sich das Chartbild dagegen eintrüben.

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