Sartorius, RWE, Airbus, Deutsche Bank: DAX-Überblick

Hoffen auf Zinssenkung
12.07.24 um 7:55

Der DAX (WKN: 846900) hat sich am Donnerstag weiter nach oben gearbeitet. Das größte deutsche Börsenbarometer legte mehr als 130 Punkte zu und schloss +0,72% höher mit 18.540 Punkten. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Papiere von Sartorius und RWE, Airbus und Deutsche Bank rutschten ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starteten erneut höher in den Tag, drehten kurz vor der 18.500-Punkte-Marke aber wieder nach unten ab und schlossen kurz darauf das morgendliche Gap. In der Folge hielt sich das Börsenbarometer ohne größere Ausschläge leicht in der Gewinnzone. Nach Bekanntwerden des US-Inflationsberichts brach der Markt nach oben aus auf ein Hoch bei 18.578 Punkten, kam im Rahmen eines Pullbacks aber kurze Zeit später wieder bis auf 18.442 Punkte zurück. In der Folge zogen die Kurse wieder an und schlossen knapp unter dem Tageshoch.

Preisauftrieb in den USA schwächt sich ab

Am Donnerstag waren alle Augen auf die neuesten Inflationsdaten in den USA gerichtet. Und diese hatten es durchaus in sich. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 3,0% gestiegen. Im Mai lag die Teuerungsrate noch bei 3,3%. Analysten hatten mit einem nicht so starken Rückgang auf 3,1% gerechnet.

Und auch bei der Kernrate der Inflation, die volatile Faktoren wie Lebensmittel und Energie ausklammert, hat sich der Preisauftrieb deutlicher abgeschwächt als prognostiziert. Sie sank im Juni zum Vormonat von 3,4% auf 3,3%. Analysten hatten mit einer unveränderten Inflationsrate von 3,3% gerechnet.

Hoffnungen auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank bei ihrer September-Sitzung haben damit noch einmal einen deutlichen Schub erhalten. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen nunmehr fast 85% der Marktteilnehmer mit einer ersten Zinslockerung. Tags zuvor waren es noch knapp 70%. Damit gilt die Zinswende fast schon als eingepreist.

Anleger nehmen Gewinne mit

In einer ersten Reaktion zogen die US-Indizes weiter an, was bei Nasdaq Composite und S&P 500 zu neuen Rekordständen führte. In der Folge fanden aber deutliche Gewinnmitnahmen statt, insbesondere bei den beiden Tech-Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite. Der Dow Jones der Standardwerte hielt sich dagegen im Plus und verkürzte den Abstand zum Rekordhoch auf +0,7%.

Deutsche Erzeugerpreise gestiegen

Und auch aus Deutschland kamen Inflationsdaten. So sind die Erzeugerpreise für Agrarprodukte wie schon im Vormonat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Teuerung im Mai bei 3,5%. Höhere Preise auf Herstellerebene kommen erst verzögert bei den Verbrauchern an. Lebensmittel waren lange Zeit ein wesentlicher Treiber der Inflation, seit Jahresbeginn sind die Preise aber deutlich gesunken. Geht es nun wieder aufwärts?

Sartorius und RWE ziehen an

An der DAX-Spitze fuhren Sartorius die höchsten Gewinne ein, die Aktie legte gut +5% zu. Seit den Tiefs von Anfang Juli im Bereich der 200-€-Marke ist der Kurs um mehr als +20% gestiegen. Nun wartet mit der 50-Tage-Linie (SMA50) eine erste größere Hürde.

Ebenfalls gefragt waren RWE, die fast +3% aufschlugen und knapp oberhalb des SMA50 aus dem Handel gingen. Damit könnte es zu einem weiteren Ausbruchsversuch über die 200-Tage-Linie (SMA200) kommen, die den Kurs im Mai und Anfang Juni zweimal bärisch abprallen ließ.

Am DAX-Ende setzten Airbus ihre Talfahrt mit einem Tagesverlust von -1,05% fort. Ebenfalls auf dem Verkaufszettel standen die Papiere von Deutsche Bank. Sie verloren -0,74%, verfügen mit dem SMA50 aber über eine potenzielle Unterstützung.

DAX zurück über 50-Tage-Linie

Nach dem scharfen Rücksetzer vom Dienstag hat sich der DAX in den letzten beiden Tagen wieder deutlich nach oben gearbeitet. Dabei gelang der Sprung zurück über die 50-Tage-Linie, womit auch das Rekordhoch von Mitte Mai bei 18.892 Punkten wieder in Reichweite kommt.

Größere Hindernisse auf dem Weg dorthin gibt es eigentlich keine mehr. Allenfalls das alte Rekordhoch von Anfang April bei 18.567 Punkten könnte die Käufer noch vor einige Probleme stellen. Oberhalb von 18.600 Punkten wäre der Weg dann aber endgültig frei.

Voraussetzung für das Long-Szenario ist, dass sich der Index diesmal oberhalb der Durchschnittslinie halten kann und diese nicht gleich wieder nach unten durchbricht. Ansonsten könnte sich die Schaukelbörse der vergangenen Tage auch fortsetzen.

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