Sartorius, Volkswagen, Rheinmetall, Hannover Rück, Brenntag: DAX-Überblick
Nach dem verhaltenen Wochenstart hat der DAX (WKN: 846900) auch am Dienstag etwas tiefer tendiert. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte 25 Punkte ein und ging -0,14% tiefer mit 18.716 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von Sartorius und Volkswagen, Rheinmetall, Hannover Rück und Brenntag rutschten ans DAX-Ende.
Die deutschen Standardwerte starteten mit einer Abwärtslücke in den Tag und erreichten gut eine Stunde später ein Tief bei 18.684 Punkten. Von hier aus erholten sich die Kurse wieder und stiegen zurück über die 18.700-Punkte-Marke. Das Tagestief wurde am Nachmittag unmittelbar nach Bekanntwerden der Erzeugerpreise in den USA erreicht, als der Markt bis auf 18.629 Punkte zurückkam.
Davon konnte sich der DAX aber schnell wieder erholen und stieg im späten Handel auch dank einer freundlichen Wall Street auf sein Tageshoch bei 18.736 Punkten. Bei Börsenschluss behauptete sich der Index über der 18.700-Punkte-Marke.
Alle Augen auf die Inflation
Wie schon am Montag blieben die Anleger in der Defensive, da sie vor den Verbraucherpreisdaten aus den USA am Mittwoch kein unnötiges Risiko eingehen wollen. Am Dienstag wurden bereits die aktuellen Preisdaten auf Herstellerebene bekannt gegeben. Sie fielen etwas höher aus als erwartet.
Wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte, sind die Erzeugerpreise im April gegenüber dem Vormonat um 0,5% gestiegen. Fachleute hatten im Vorfeld aber nur mit einem Anstieg um 0,3% gerechnet. Im Jahresvergleich legten die Preise um 2,2% zu und entsprachen damit den Erwartungen. Im März lag das Plus auf Jahresbasis nach unten revidiert bei 1,8% (zuvor 2,1%).
Die Erzeugerpreise kommen erst verspätet bei den Verbrauchern an und gelten damit als wichtiger Vorläufer für die Preisentwicklung auf Verbraucherebene. Umso spannender wird nun sein, wie die Inflationsdaten ausfallen. Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation von 3,5% auf 3,4% zurückgeht. Bei der Kernrate rechnen die Analysten mit einem Rückgang von 3,8% auf 3,6%.
Die Preisdaten dürften maßgeblich darüber entscheiden, wie es an den Märkten weitergeht. Fällt die Teuerungsrate höher aus als erwartet, würden die Zinssenkungserwartungen einen deutlichen Dämpfer erhalten. Bei einem abnehmenden Preisdruck könnte der Zinsoptimismus dagegen weiter zunehmen.
Sartorius macht Boden gut, Brenntag schmiert ab
Hierzulande ragte am Dienstag die Aktie von Sartorius heraus, die sich mit einem Tagesplus von +4,51% den Spitzenplatz im DAX sicherte. Der Kurs befindet sich nach dem kräftigen Rücksetzer infolge schwacher Quartalszahlen in einer Konsolidierungsphase.
Erneut waren in Europa Autowerte gefragt. Die Volkswagen-Vorzüge stiegen um +2,61% und knüpften damit an den guten Wochenauftakt an. Am Montag hatte die Aktie +1,54% höher geschlossen.
Außerdem setzte die Berichtssaison Akzente. Die Anteile von Hannover Rück gaben nach Zahlen -3,53% nach. Der drittgrößte Rückversicherer der Welt ist mit mehr Gewinn ins Jahr gestartet und hat auch sonst starke Zahlen vorgelegt. Der aktuelle Rücksetzer vom Rekordhoch könnte sich daher als gute Einstiegsmöglichkeit entpuppen.
Ebenfalls auf dem Verkaufszettel standen die Papiere von Rheinmetall mit einem Minus von -2,72%. Der Rüstungskonzern ist zum Jahresstart zwar weiter gewachsen, blieb aber etwas unter den Erwartungen. Die vollen Auftragsbücher und der rekordhohe Auftragsbestand dürften die Käufer aber schnell wieder an den Markt zurückholen.
Mit Verlusten von über -8% ging es für die Brenntag-Aktie ans DAX-Ende. Der Chemikalienhändler hat aufgrund des vorherrschenden Preisdrucks und einer schwachen Nachfrage in einigen Märkten schwächer abgeschnitten als erwartet und das Jahresziel beim Gewinn nach unten präzisiert. Der Kurs fiel auf den tiefsten Stand seit November.
DAX bleibt über 18.700 Punkten
Der DAX hat sich am Dienstag ein kleines Stück von seinem am Freitag markierten Rekordhoch entfernt, bleibt aber in aussichtsreicher Position. Erneut verhinderten die Anleger auf Schlusskursbasis einen Rutsch unter die 18.700-Punkte-Marke.
Ein positiver Inflationsbericht könnte den Index daher leicht auf neue Rekordstände heben. Dann wäre auch ein Ausbruch über 19.000 Punkte möglich. Bei einem Fall unter 18.700 Punkte liegen weitere Haltepunkte bei 18.567/18.600 Punkten, bei 18.200 Punkten und im Bereich der 18.000-Punkte-Marke.
Die 50-Tage-Linie (SMA50), die sich in der jüngsten Konsolidierung als wichtiger Support erwiesen hat, liegt bei 18.098 Punkten.
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