Schaeffler-Aktie: Was ist mittelfristig zu erwarten?

Transformation beginnt

Die neue Schaeffler Stammaktie (WKN: SHA001) konnte sich bisher nicht stabilisieren und befindet sich weiterhin in einer schwachen Verfassung. Am Dienstag geht der Kurs leicht zurück und steht aktuell bei 4,50 €. Schaeffler leidet derzeit wie die gesamte Automobilbranche unter einer Absatzflaute. Wie sind die weiteren Aussichten?

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Geschäftsentwicklung wie erwartet

Aufgrund des derzeit schwierigen Geschäftsumfeldes, insbesondere bei der Autoindustrie, ist die Geschäftsentwicklung laut Unternehmensangaben insgesamt zufriedenstellend ausgefallen. Das dritte Quartal fiel leicht schlechter aus als die beiden Vorquartale.

Der Konzernumsatz mit 12,2 Milliarden € befindet sich etwa auf Vorjahresniveau. Die Entwicklung in den einzelnen Segmenten fiel jedoch unterschiedlich aus. Während das Segment Automotive Technologie im Bereich E-Mobilität mit 10,7% zweistellig wuchs, ging der Umsatz im Segment Bearing & Industrial deutlich zurück.

Die Ertragslage verringerte sich erheblich, das EBIT vor Sondereffekten sank von 964 Millionen € im Vorjahr auf 713 Millionen €. Die daraus resultierende EBIT-Marge reduzierte sich um 2,1 Prozentpunkte auf 5,8%.

Positiv fiel der Auftragseingang mit 4,4 Milliarden € aus, damit liegt er deutlich über dem angestrebten Wert von 2 bis 3 Milliarden €.

Das laufende Geschäftsjahr ist ein Übergangsjahr.

Klaus Rosenfeld, Vorsitzender der Schaeffler AG, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Die Schaeffler Gruppe hat sich in den ersten neun Monaten im Jahr 2024 gut behauptet und in herausfordernden Zeiten das Umsatzniveau aus dem Vorjahr gehalten. Angesichts des herausfordernden Umfelds ist das Ergebnis im dritten Quartal 2024 akzeptabel.

Prognose bestätigt

Die zuletzt im Juli gesenkte Jahresprognose wurde bestätigt. Demnach wird mit einem deutlichen währungsbereinigten Umsatzwachstum gerechnet. Die EBIT-Marge soll zwischen 5 und 8% liegen.

Beim operativen Free Cashflow wird mit einem Wert von 200 bis 300 Millionen € gerechnet.

Weitere Maßnahmen angekündigt

Neben den bereits vorgesehenen Synergieeffekten durch die Übernahme von Vitesco in Höhe von jährlich 600 Millionen € sind weitere Maßnahmen zur Effizienzverbesserung angekündigt worden.

Bei dem Segment Bearing & Industrial soll eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielt werden. Auf Konzernebene soll ein Abbau von 4.700 Stellen in Europa erfolgen, davon 2.800 in Deutschland.

Durch diese Maßnahmen sollen weitere 290 Millionen € jährlich eingespart werden, die Einmalaufwendungen betragen 580 Millionen €. Mit diesen Maßnahmen soll die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden.

Potenzial vorhanden

Seit der Einführung der Stammaktien im Oktober ist der Kurs leicht gesunken. Schaeffler hat immer angekündigt, dass mit der Übernahme von Vitesco eine größere Konzerntransformation stattfinden werde. Hierunter leidet die Aktie momentan. Diese Schwäche dürfte sich auch im vierten Quartal fortsetzen. Für das laufende Geschäftsjahr ist mit keiner wesentlichen Kurserholung zu rechnen.

Mittelfristig dürfte dies anders aussehen. Wenn die Maßnahmen greifen und keine gravierende Konjunkturverschlechterung eintritt, ist mit einer Ertragsverbesserung zu rechnen. Hiervon dürfte auch die Aktie profitieren. Auch die Aufnahme in den MDAX dürfte sich positiv auf den weiteren Kurs auswirken.

Die Analysten sind zweigeteilt. JP Morgan mit 4,20 € und die UBS mit 4,40 € sehen die Aktie derzeit fair bewertet. Die Deutsche Bank mit 8 € und Warburg Research mit 8,40 € sind wesentlich zuversichtlicher.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen. Mittelfristig ist mit steigenden Kursen zu rechnen.

ℹ️ Schaeffler in Kürze

  • Die Schaeffler Gruppe ist ein weltweit führender Zulieferer der Automobil- und Industriebranche. Der Schwerpunkt dabei liegt bei Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen. Der Konzern befindet sich in einer Umbauphase hin zur Elektromobilität.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Herzogenaurach, daneben ist der Konzern weltweit aufgestellt.
  • Die Übernahme und Verschmelzung der Vitesco AG wurde Ende September abgeschlossen.
  • Das Unternehmen ist im SDAX gelistet und wird aktuell mit knapp 4,3 Milliarden € bewertet.

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