Schott Pharma-Aktie: So läuft's am ersten Börsentag
Mit Spannung haben Börsianer den bislang größten deutschen Börsengang des laufenden Jahres erwartet. Am heutigen Donnerstag ist es endlich so weit: Die Schott Pharma-Aktie (WKN: A3ENQ5) gibt ihr Börsendebüt. Wie sahen die Details des IPOs aus und wie läuft es?
ℹ️ Schott Pharma vorgestellt
Schott Pharma mit Sitz in Mainz entwickelt und produziert Verpackungslösungen für die Aufbewahrung und Verabreichung von Medikamenten. Das Produktspektrum des Unternehmens reicht von Spritzen über Karpulen und Fläschchen bis zu Ampullen. Kunden von Schott Pharma sind Unternehmen der Biotech- und Pharmaindustrie. Muttergesellschaft und Mehrheitseigentümer ist der Technologiekonzern Schott AG.
Ein erfolgreicher Start
Wie nicht anders zu erwarten, war die Nachfrage nach den Schott Pharma-Aktien so hoch, dass alle Aktien problemlos platziert werden konnten. Der Ausgabepreis wurde auf 27 € festgesetzt.
Damit reizten die am Börsengang beteiligten Investmentbanken die Bookbuilding-Spanne von 24,50 bis 28,50 € nicht ganz aus. Dies ist nicht weiter ungewöhnlich, um Anlegern der ersten Stunde einen guten Handelsstart mit Kursgewinnen zu ermöglichen. Und tatsächlich lag der erste Kurs mit 30 € deutlich über dem Ausgabepreis.
Insgesamt wurden rund 34,6 Millionen Aktien an die Börse gebracht. Das entspricht einem Anteil von rund 23%. Die restlichen 77% der Anteile verbleiben bis auf Weiteres bei der Muttergesellschaft Schott.
4,6% der Aktien gingen an Privatanleger. Die restlichen Anteilsscheine sicherten sich institutionelle Anleger. Als Ankerinvestor konnte Schott Pharma die Qatar Holding gewinnen. Sie beteiligte sich mit knapp 5% am Mainzer Verpackungsspezialisten.
Die Bewertung ist zu ambitioniert
Aufgrund der guten Konjunktur der Pharmaindustrie stehen derzeit auch die Aktien von Verpackungsherstellern für Medikamente hoch im Kurs. Trotzdem rate ich Anlegern, derzeit nicht in die Schott Pharma-Aktie zu investieren.
Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,2 (auf Basis des Ausgabepreises) ist die Aktie meiner Meinung nach äußerst ambitioniert bewertet. Die Aktie des Wettbewerbers Gerresheimer wird aktuell mit einem KUV von rund 2,0 gehandelt. Ich sehe derzeit nicht, warum ein derartiger Bewertungsaufschlag gerechtfertigt sein sollte.
Zudem besteht die Gefahr, dass der Schott-Konzern angesichts der hohen Bewertung in den kommenden Monaten weitere Anteile auf den Markt bringt. Anleger sollten die Kursentwicklung der Schott Pharma-Aktie vorerst von der Seitenlinie aus beobachten.
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