„Schweineherz-Aktie“: Patient gestorben – so reagiert der Titel

Mitte Januar hat eine medizinische Sensation für Aufsehen gesorgt: In den USA wurde einem Menschen zum ersten Mal ein Schweineherz implantiert, das zuvor genetisch verändert worden war. Für den 57-jährigen David Bennett war es die letzte Chance – leider hat er den Kampf um sein Leben verloren und ist am Dienstag gestorben. Wie reagiert die Aktie der United Therapeutics Corporation (WKN: 923818), deren Tochter Revivicor das vermeintliche medizinische Wunder ermöglicht hatte, auf die traurige Nachricht?

Die 1996 gegründete United Therapeutics Corporation mit Sitz in Silver Spring (Maryland) ist an der Nasdaq unter dem Symbol UTHR gelistet und das erste börsennotierte Biotech- oder Pharmaunternehmen in Form einer gemeinnützigen Körperschaft. Am 30. September 2021 haben die Aktionäre dieser Umwandlung in eine gemeinnützige Corporation (PBC) zugestimmt. Die Firma entwickelt neuartige, lebensverlängernde Technologien für Patienten in den Bereichen Lungenerkrankungen und Organherstellung. Eine PBC ist eine gewinnorientierte Körperschaft, die zwar Wert für die Aktionäre schafft, aber auch die besten Interessen derjenigen berücksichtigen muss, die wesentlich vom Verhalten des Unternehmens betroffen sind.

Unheilbar kranker Patient schafft es nicht

Der 57-jährige Patient David Bennett litt an einer so schweren Herzkrankheit, dass ein menschliches Spenderherz für ihn aus medizinischer Sicht keine Option mehr darstellte. Deshalb implantierte ihm ein Ärzteteam mit seinem ausdrücklichen Einverständnis in Baltimore in einem achtstündigen Eingriff das Schweineherz.

Einen Monat lang sah es so aus, als könne der unheilbar kranke Patient es schaffen. Er war zwischenzeitlich wach und ansprechbar, bekam Besuch von seiner Familie. Doch nach und nach verschlechterte sich Bennetts Zustand immer mehr, so dass er zuletzt palliativmedizinisch behandelt wurde.

Wieder einmal hat sich damit leider gezeigt, dass Transplantationen eine äußerst schwierige Angelegenheit mit höchst ungewissem Ausgang sind. Selbst bei der Transplantation von menschlichen Organen werden diese häufig nach kurzer Zeit vom Körper abgestoßen. Die Hoffnungen unzähliger Menschen auf eine neue Quelle von Organen versiegt nun ebenfalls erstmal.

Aktienkurs seit Jahresbeginn auf Talfahrt

Die United Therapeutics Corporation war für die meisten Aktionäre hierzulande bis zu der aufsehenerregenden Aktion mit David Bennett eher unbekannt. Profitiert hat sie letztlich von der sensationellen OP nicht. Der Aktienkurs hat in diesem Jahr bereits um -19,33% auf den gestrigen Schlusskurs von 169,92 US$ nachgegeben.

Damit befindet sich United allerdings in schlechter Gesellschaft, denn die gesamte Branche leidet. So haben die Biotech-Indizes NBI (-16,44%) und XBI (-23,39%) seit Jahresbeginn kräftig verloren.

Besonders schlecht kam bei den Aktionären der am 24. Februar vorgelegte Zahlenausweis zum vierten Quartal mitsamt Jahresbericht 2021 an. Der Kurse sackte danach um mehr als -13% ab

UHTR bleibt allerdings ein Schwergewicht mit einer umfassenden und beeindruckenden Pipeline. Es laufen etliche klinische Phase-3-Studien zu verschiedenen Formen von pulmonaler Hypertonie und Lungenfibrose. Das Unternehmen hat zudem fünf zugelassene Produkte und damit im Jahr 2021 einen Umsatz von 1,685 Milliarden US$ erwirtschaftet, eine Steigerung von 14% im Vergleich zum Vorjahr.

Solide Bilanz für Value-Anleger interessant

Die Bilanz der Firma bleibt mit einer verbesserten Gewinnlage sehr solide und weiterhin aussichtsreich, erst recht nach dem kräftigen Kursrücksetzer seit Jahresbeginn. Value-orientierte Anleger können bei einer Marktkapitalisierung von 7,67 Milliarden US$ zugreifen, sollten aber keine Wunderdinge erwarten. Zumal für den wichtigsten Umsatzbringer Tyvaso ab 2026 nach wie vor generische Alternativen zu erwarten sind.

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