SFC Energy: Vorsicht vor dem Wasserstoff-Hype!
Der Wasserstoffzellen-Hype hilft der SFC Energy-Aktie (WKN: 756857) aus einer Krise, das Papier steigt und steigt. Anleger sollten gerade jetzt vorsichtig bleiben!
Spätestens mit der Bekanntmachung des von mir berichteten Liefervertrags an Ballard Power und der Verkündung der nationalen Wasserstoffstrategie sehen viele Anleger SFC Energy als das "Made in Germany"-Wasserstoffplay. Ich beobachte die Gesellschaft bereits seit Anfang 2018 und kann diese Euphorie bisher leider nicht teilen, wie ich Dir in den nächsten fünf Minuten näher erläutern möchte.
Viele Börsengurus propagieren derzeit eine Energierevolution und wie Du mit den besten Wasserstoff-Aktien 2020 so viel verdienen kannst, dass Du nicht mehr arbeiten gehen musst. Wie so häufig werden bei einem solchen Hype aber die Toten erst am Ende der Schlacht gezählt.
Wer die Welle so lange reitet, bis sie noch nicht gebrochen ist, kann satte Kursgewinne einfahren. Aber wehe dem, der den rechtzeitigen Absprung verpasst. Den verschluckt sprichwörtlich die nächste Wasserwelle. Ordentliche +70,74% Kursgewinn zeigen die Kurstafeln für die Papiere des selbsternannten Brennstoffzellen-Pioniers in den letzten drei Monaten an. Dabei sollten sich Anleger gerade jetzt weniger von Spekulation als von den Fakten treiben lassen!
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Steht die Aktie vor einer größeren Kurskorrektur?
Die Bundesregierung hat die nationale Wasserstoffstrategie mit Fördermitteln in Höhe von rund neun Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Jedes Unternehmen wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn es aus dem Bereich der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie kommt und nicht versucht, ein großes Stück vom Kuchen abzugreifen.
Der bisherige Gesamtumsatzanteil der SFC Energy in Deutschland lag aber gerade mal bei mickrigen 14 Prozent! Der Großteil des Umsatzes erfolgte bisher aus Nordamerika mit 39 Prozent und aus den übrigen europäischen Staaten mit 37 Prozent. Mit massivem Geschäft in Deutschland würde das Unternehmen frech gesagt Neuland betreten.
Dennoch reiten einige Anleger in der Aktie nun die große Wasserstoffoffensive in Deutschland, obwohl die Gesellschaft in Vergangenheit eher durch Brennstoffzellentechnologie für Öl- und Gaspipelines, Aufträge von der Bundeswehr sowie Kapitalerhöhungen mit kurz darauffolgender Prognoseverfehlung aufgefallen ist.
Neuer Millionen-Auftrag, aber...
Passend zum aktuellen Hype konnte das Unternehmen nämlich vor Kurzem einen gemeinsamen Abrufauftrag mit dem Kooperationspartner adKor GmbH über 2,5 Millionen Euro für Wasserstoff-Brennstoffzellen verkünden.
Ein solcher Auftrag jagt unbedarfte Anleger selbstredend in die Aktie, dabei sollten diese das Unternehmen im Ganzen betrachten. Insbesondere die Sicherstellung der Versorgung von Öl- und Gaspipelines – vor allem mit dem russischen Gazprom-Konzern – sowie der Defense- und Security-Sektor, sowohl bei der Bundeswehr als auch im israelischen Markt, werden derzeit mit SFC-Produkten abgedeckt. Beide Sektoren leiden unter der COVID-19-Pandemie, sodass eine klare Aussage zu diesen Geschäftsfeldern schwer zu treffen ist.
Der Clean Energy- und Mobility-Sektor trägt gerade mal zu läppischen 20 Prozent des Umsatzes bei, gerade einmal halb so viel wie der Öl- und Gassektor mit aktuell 38 Prozent. Wer Aktien von SFC Energy hält, hält mitnichten eine "grüne Aktie" im Depot.
Aktienbewertung enthält bereits viel Kursfantasie
Das Unternehmen bringt beim derzeitigen Aktienkurs von knapp 17,14 Euro stolze 220 Millionen Euro Börsenwert auf die Waage. Die Prognose für dieses Jahr beläuft sich laut Unternehmen auf einen Konzernumsatz in Höhe von 64 bis 71 Millionen Euro. Für das bereinigte EBITDA wird eine Größenordnung von 3,6 bis 6,6 Millionen Euro und für das bereinigte EBIT 0,1 bis 3,1 Millionen Euro angepeilt. In drei bis vier Jahren möchte SFC Energy die 100-Millionen-Euro-Umsatzmarke übertreffen!
Ich sehe im aktuellen Aktienkurs extrem viel Fantasie eingepreist, die vermutlich mit der Bekanntgabe der nächsten Quartalszahlen in Ernüchterung münden dürfte. Auch wenn das Unternehmen operativ gut aufgestellt ist, so ist die aktuelle Marktkapitalisierung für mich bei den Prognosen derzeit nicht zu rechtfertigen.
Im letzten Sommer hat das Unternehmen bei seinen Anlegern mittels einer Kapitalerhöhung zu 10 Euro je Aktie frisches Geld eingesammelt, exakt das Kursniveau, welches wir vor Beginn des Hypes gesehen haben. Ich sehe den Aktienkurs in der Kursregion eher als fair bewertet an als zum aktuellen Preis.
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