Siemens, BMW, Daimler Truck, Deutsche Telekom, Munich Re, Merck: DAX-Überblick

DAX

Nach dem starken Mittwochshandel und einem neuen Rekordhoch ist der DAX (WKN: 846900) am Donnerstag wieder zurückgefallen. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte über 130 Punkte ein und ging -0,69% tiefer mit 18.738 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Aktien von Munich Re und Merck, BMW und Siemens rutschten ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte eröffneten diesmal ohne Gap und stiegen im frühen Handel auf das Tageshoch von 18.890 Punkten. Kurz vor Erreichen des Rekordhochs drehte der Markt aber wieder nach unten und rutschte kurz darauf ins Minus. Zunächst hielt sich der DAX oberhalb des Supports von 18.808/18.810 Punkten, musste diesen gegen Nachmittag aber aufgeben. Je länger der Tag dauerte, desto tiefer kamen die Kurse zurück. Trotz einer freundlichen US-Börse. So wurde das Tagestief erst kurz vor Handelsschluss mit 18.716 Punkten markiert.

Zinseuphorie nach US-Inflationsdaten

Tags zuvor hatte der aktuelle Inflationsbericht aus den USA noch für große Euphorie gesorgt und sowohl dem DAX als auch den US-Hauptindizes zu neuen Höchstständen verholfen. Im April hat sich die Teuerungsrate abgeschwächt und das im Monatsvergleich sogar stärker als erwartet. Der nachlassende Preisauftrieb sorgt für anhaltenden Zinsoptimismus.

An den Terminmärkten werden für die USA nun zwei Zinssenkungen bis zum Ende des Jahres eingepreist, die erste davon im September. Während die Renditen an den Anleihemärkten und der Dollar tiefer tendieren, geht es für Aktien bergauf.

Am Donnerstag zogen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 zunächst weiter an, allerdings mit gedrosseltem Tempo. Für den Dow Jones ging es erstmals über die 40.000-Punkte-Marke. Nach neuen Rekorden schlossen alle drei Indizes mit leichten Verlusten.

Siemens schmiert ab, Dt. Telekom ebenfalls im Minus

Hierzulande belasteten zum Teil schwache Bilanzen die Stimmung. Besonders die hohen Tagesverluste der stark gewichteten Siemens-Aktie verhagelten dem DAX das Ergebnis. Siemens büßten nach Zahlen fast -7% ein und fielen damit so stark wie zuletzt während des Corona-Crashs im März 2020.

Der Technologiekonzern hat keine gute Zahlen vorgelegt und die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn verfehlt. Außerdem müssen sich Anleger noch längere Zeit auf schwächere Geschäfte in der Automatisierungssparte (Digital Industries) einstellen.

Neben Siemens legte auch die Deutsche Telekom ihren Quartalsbericht vor und konnte ebenfalls nicht vollends überzeugen. Bemängelt wurde beispielsweise der Barmittelzufluss, der schwächer ausfiel als erwartet. Die T-Aktie gab letztlich -1,04% nach.

Deutlich tiefer ging es auch für die Papiere von Daimler Truck und BMW, die ex Dividende handelten. Auch bei SAP und Symrise wurde der Dividendenabschlag vollzogen.

Munich Re und Merck legen weiter zu

Den Spitzenplatz im DAX belegten die Aktien von Munich Re mit einem Tagesplus von +1,88%. Der Kurs liegt nur knapp unter dem Rekordhoch vom Montag. Der weltgrößte Rückversicherer hat zuletzt starke Quartalszahlen vorgelegt. Am Donnerstag profitierte die Versicherungsbranche von guten Ergebnissen bei Swiss Re und Zurich.

Weiter aufwärts ging es zudem für die Papiere von Merck, die an die Vortagesgewinne anknüpften und um +1,72% stiegen. Die Aktie könnte damit vor dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend seit Dezember 2021 stehen.

DAX fällt wieder etwas zurück

Der DAX hat am Donnerstag fast die gesamten Mittwochsgewinne wieder abgegeben, sich aber einmal mehr oberhalb der 18.700-Punkte-Marke gehalten. Diese Schwelle erweist sich seit Freitag als wichtiges Supportlevel.

Fundamental hat sich die Ausgangslage nach den neuesten Inflationszahlen noch einmal deutlich verbessert. Die Zinssenkungsphantasien und die Aussicht auf billigeres Geld dürfte die Märkte in den kommenden Wochen weiter antreiben.

Dass Anleger kurz vor Erreichen der nächsten 1.000er-Schwelle noch einmal innehalten, ist aber auch völlig normal. Trotzdem bleiben die 19.000 Punkte in greifbarer Nähe.

Rutscht der Index unter 18.700 Punkte, liegen die nächsten Auffangzonen bei 18.567/18.629 Punkten und im Bereich der 18.200-Punkte-Marke.

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