Siemens-Energy-Aktie: Folgt am Montag der nächste Rücksetzer?
Obwohl der DAX insgesamt schwächelt, bleiben die Aktien von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) am Donnerstag stabil, nachdem am Vortag versöhnliche Insider-Informationen über das Kostenausmaß des Onshore-Turbinen-Fiaskos bekannt wurden.
ℹ️ Siemens Energy vorgestellt
Die in München ansässige Siemens Energy AG ist ein Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hält knapp 98% der Anteile an Siemens Gamesa Renewable Energy, nachdem die Windkraft-Tochter im Zuge eines Übernahmeangebots im Februar von den spanischen Börsen genommen wurde.
Insider: Landturbinen-Probleme kosten weniger als 2 Milliarden €
Siemens-Energy-Aktionäre dürften nach dem am Mittwochabend veröffentlichten Reuters-Bericht aufatmen. Unter Berufung auf Insider berichtet die Nachrichtenagentur, dass Gamesas Onshore-Probleme den Mutterkonzern definitiv weniger als 2 Milliarden € kosten würden.
Die Schweizer Großbank UBS hatte zuvor angedeutet, dass die Reparatur der Windturbinen im schlimmsten Fall über 5 Milliarden € kosten könnte. Andere Analysten-Schätzungen, wonach die Münchener für die Beseitigung der Schäden in den Komponenten 1,5 bis 1,7 Milliarden € aufwenden müssten, seien der Reuters-Quelle nach aber plausibel.
Problembewältigung wird noch Jahre dauern
Im Juni hatte Siemens Energy selbst bereits klargemacht, dass die Probleme an den Landanlagen mehr als 1 Milliarde € kosten könnten. Vorläufige Ergebnisse einer internen Untersuchung hat das Unternehmen für den kommenden Montag in Aussicht gestellt, wenn auch die Geschäftszahlen fürs Juni-Quartal anstehen. Dem Reuters-Bericht zufolge wird die vom Vorstand mit der Analyse betraute Task Force ihren Bericht am Freitag zunächst dem Aufsichtsrat vorlegen.
Der Energiekonzern hatte zuvor bereits eingeräumt, dass es Jahre dauern könnte, die Probleme an den 5.X-Turbinen zu beheben.
Analysten halten Marktreaktion für übertrieben
Vor dem Hintergrund einer eingetrübten DAX-Stimmung aufgrund der jüngsten Bonitäts-Abstufung der USA zeigt die Siemens-Energy-Aktie am Donnerstagmorgen kaum eine Reaktion und notiert damit weiter um 15,72 €.
Nachdem der Vorstand Ende Juni aufgrund der Gamesa-Dauerprobleme seine Jahresziele einkassiert hat, war das DAX-Papier um rund -40% abgestürzt. Zahlreiche Analysten, die die Reparaturkosten auf unter 2 Milliarden € bemessen hatten, sprachen von einer Überreaktion des Marktes und blieben bei Kauf-Empfehlungen und Kurszielen über 20 €.
Muss der Kapitalmarkt nochmal angezapft werden?
Ich bin ebenfalls guter Dinge, dass Siemens Energy die Trendwende bei der spanischen Windkrafttochter gelingen und von einer enormen Upside in der Branche profitieren wird.
Anleger, die auf eine kräftige Erholung der Aktie spekulieren, müssten zuvor jedoch auch mit weiteren Rücksetzern rechnen. Die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung ist etwa noch nicht ganz vom Tisch, auch wenn sich die Reparaturkosten der Landanlagen tatsächlich im Rahmen von 2 Milliarden € bewegen sollten.
Am Montag sind aber noch keine belastbaren Zahlen der firmeninternen Gamesa-Analyse zu erwarten. Im Fokus dürfe damit der eigentliche Geschäftsbericht liegen.
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