Siemens Energy profitiert, Airbus stürzt ab: DAX-Ausblick

Volatiler Kursverlauf

Der DAX präsentiert sich weiterhin sehr volatil. In der abgelaufenen Woche büßte das große deutsche Börsenbarometer unter großen Schwankungen knapp 270 Punkte ein und schloss -1,31% tiefer mit 20.372 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Rheinmetall und Siemens Energy, Airbus rutschten ans DAX-Ende. Dreht der Markt nun wieder nach oben oder geht die Korrektur weiter?

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Die Woche begann mit einem Knall und einem Crash von rund -10% zur Markteröffnung. Durch eine starke Intraday-Erholung konnten die Verluste aber wieder eingedämmt werden. Nach einer kräftigen Erholung am Dienstag tendierte der Markt am Mittwoch wieder tiefer. Der Zoll-Aufschub der USA sorgte am Donnerstag für einen kräftigen Kurssprung, ehe es am Freitag wieder etwas nach unten ging.

Die Unsicherheit bleibt groß

Angesichts der erratischen Politik von US-Präsident Donald Trump dürften die Volatilität und die Unsicherheit an den Märkten weiterhin groß bleiben. Zwar hat der mächtigste Mann der Welt unter der Woche einen Zoll-Aufschub für 90 Tage gegenüber den meisten Ländern, bis auf China, gewährt.

Doch nach der Erleichterungsrallye vom Mittwochabend (Wall Street) kam gleich am Folgetag schon wieder Schwäche in den Markt. Das zeigt, wie verunsichert die Marktteilnehmer weiterhin sind, weil sie bei Trump aufgrund seiner Unberechenbarkeit auf alles gefasst sein müssen. Der Fear-and-Greed-Index zeigt immer noch extreme Furcht an. Was auch daran liegen dürfte, dass der Zollkrieg zwischen den USA und China in vollem Gange ist.

Die Verbraucherstimmung hat sich nach einer aktuellen Studie der Universität von Michigan im April weiter deutlich verschlechtert. Der Index sank gegenüber dem März-Wert von 57,0 auf 50,8, während Analysten einen Wert von 54,5 erwartet hatten. Zudem stiegen die Inflationserwartungen für die nächsten zwölf Monate aufgrund der Zollpolitik der Trump-Administration auf das höchste Niveau seit 1981.

Angesichts dessen rückten die jüngsten Inflationszahlen für den Monat März in den Hintergrund, obgleich diese weniger heiß ausfielen als erwartet. Die Zölle dürften sich aber erst ab April so richtig in den Preisdaten bemerkbar machen.

EZB steht vor einer weiteren Zinssenkung

Die Zoll-Kapriolen von Donald Trump haben die Risiken für die Inflation und auch das globale Wirtschaftswachstum deutlich erhöht. Daher ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag die Zinsschraube um einen weiteren Viertelprozentpunkt zurückdreht.

Für die USA rechnet die Mehrheit im Juni mit der nächsten Zinssenkung, nachdem der Zyklus zuletzt pausierte. Der Aspekt der fallenden Zinsen könnte weiterhin zu einer relativen Outperformance von europäischen Aktien gegenüber US-Werten führen. (Ergänzend sei erwähnt: Während Milliarden aus dem US-Markt abfließen, identifiziert unser exklusiver Report „Danke, Trump“ drei europäische Perlen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial – darunter ein Hidden Champion aus der Rüstungsindustrie mit perfektem Einstiegszeitpunkt.)

Bereits am Freitag haben JPMorgan, Blackrock und Wells Fargo die neue Berichtssaison eröffnet. In der neuen Woche geht es weiter mit den Zahlen von Goldman Sachs (Montag), Citigroup und Bank of America (Dienstag). Aus dem DAX berichten Beiersdorf und der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius. Ebenfalls von Interesse sind die Zahlen von LVMH, ASML und Netflix. Analysten und Anleger dürften dabei vor allem den weiteren Ausblick der Unternehmen im Fokus haben.

Konjunkturdaten sind dagegen Mangelware. Am Freitag (Karfreitag) bleiben die Börsen in Europa und den USA geschlossen, wohingegen in Japan und China weiter gehandelt wird.

Siemens Energy zieht an, Airbus stürzt ab

In der abgelaufenen Woche waren die Aktien von Siemens Energy und Rheinmetall mit Kurszuwächsen von +8,52% bzw. +6,62% die besten Performer im DAX. Siemens Energy profitierten vom Zoll-Aufschub und der anschließenden Marktrallye, Rheinmetall sank im frühen Montagshandel sogar unter die Marke von 1.000 €, traf auf diesem Niveau aber wieder auf starkes Kaufinteresse.

Airbus büßten am DAX-Ende mehr als -8% ein, da Anleger negative Auswirkungen durch die Zollpolitik der Trump-Administration befürchten. Die Fluggesellschaft Delta Airlines hat bereits angekündigt, keine Zölle für Airbus-Maschinen zahlen zu wollen.

DAX bricht ein und stabilisiert sich wieder

Nach der starken Korrektur in der Vorwoche begann auch die letzte Woche mit deutlichen Abschlägen, die den DAX mit 18.489 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Mitte September drückten.

Von diesem Tief hat sich der Index in der Folge wieder abdrücken können, auch wenn die Volatilität extrem hoch bleibt. Wichtig aus charttechnischer Sicht ist, dass der Markt über der 200-Tage-Linie (SMA200) aus dem Handel ging.

Auch die 20.000-Punkte-Marke wurde verteidigt. Sie stellt damit eine wichtige Orientierungsmarke dar und ist ein potenzieller Ausgangspunkt für einen neuen Aufwärtsschwung. In diesem Zusammenhang kommt dem Widerstand der 100-Tage-Linie (SMA100) eine zentrale Bedeutung zu. Sie verläuft bei 21.265 Punkten.

Bei einem Bruch des SMA200 würde sich das Chartbild dagegen noch einmal deutlich eintrüben.

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