Siemens Energy: Hat die Afghanistan-Krise Folgen?

Sascha
17.08.21

Welche Auswirkungen hat die Krisen-Lage in Afghanistan auf deutsche Aktien, speziell auf Siemens Energy (WKN: ENER6Y)? Ein Infrastrukturprojekt des Konzerns ist in die Hände der Taliban gefallen.

In Siemens Energy ist das frühere Geschäft mit Elektro- und Energietechnik des Siemens-Konzerns gebündelt. Diese Sparte war schon seit der Gründung des Unternehmens durch Werner von Siemens und Johann Georg Halske ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmens. Aktuell hält der Mutterkonzern noch 35% des Aktienkapitals. Siemens Energy konzentriert sich auf die Energieerzeugung, die Energieübertragung und Industrielösungen sowohl im konventionellen Bereich als auch bei erneuerbaren Energien. Die Aktivitäten im Bereich der regenerativen Energien sind allerdings in der Tochtergesellschaft Siemens Gamesa gebündelt.

Erster Tiefschlag: Gewinnwarnung von Siemens Gamesa im Juli

Siemens Energy wurde erst am 1. April 2020 aus dem Siemens-Konzern abgespalten. Vor gut einem Jahr erfolgte dann der Börsengang sowie vor rund einem halben Jahr, am 22. März 2021, die Aufnahme der Aktie in den DAX. Das Papier startete zunächst eher schwach, konnte sich dann aber ab November 2020 deutlich erholen. Möglicherweise wurde hier bereits auf eine DAX-Aufnahme spekuliert.

Doch schon kurze Zeit, bevor diese amtlich wurde, ging die Aktie in eine Konsolidierung über. Mit der DAX-Aufnahme im März ging es dann deutlich bergab. Ein zwischenzeitlicher Erholungsversuch wurde Mitte Juli endgültig abgewürgt. Grund war eine Umsatz- und Gewinnwarnung der Tochtergesellschaft Siemens Gamesa, die zu einer ebensolchen bei Siemens Energy selbst führte.

Zweiter Tiefschlag: Afghanistan!

Gegenüber dem Ausverkauf kam es zwar erneut zu einer kleinen Erholungsbewegung. Doch eine Hiobsbotschaft kommt bekanntlich selten allein. So litt die Aktie zuletzt auch noch unter schwachen Quartalszahlen beziehungsweise einem schwachen Ausblick des Windkraft-Weltmarktführers Vestas Wind. Aber auch das war noch nicht die letzte schlechte Nachricht.

Vielmehr musste man zu Wochenbeginn eingestehen, dass ein Infrastrukturprojekt in Afghanistan – wie ja das gesamte Land – nun in die Hände der Taliban gefallen ist. Damit steht dieses mit milliardenschweren Hilfen Deutschlands finanzierte Projekt vor dem Aus.

Angesichts dieser Flut an negativen Nachrichten hielt sich die Aktie zuletzt sogar noch ganz gut.

Nichtsdestotrotz gilt: Bullish, dann mit Kursziel 30 €, ist sie aus charttechnischer Sicht erst wieder über 25/26 € zu sehen. Schafft sie dieses Niveau nicht, winken weitere Kursverluste in Richtung 20/21 €. Unter 20 € wäre der Ofen für die Bullen wohl erst einmal endgültig aus!

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