Siltronic-Aktie: Sind das gute Kaufkurse?
Zuletzt enttäuschte die Siltronic-Aktie (WKN: WAF300). Nach dem Absturz aufgrund der Prognosesenkung bleibt sie weiterhin schwach und steht aktuell bei 74,50 €. Insgesamt ist der starke Kursanstieg seit September vergangenen Jahres wieder vollständig dahin. Ist die Aktie jetzt fair bewertet?
ℹ️ Siltronic vorgestellt
- Die Siltronic AG ist ein Hersteller von Wafern aus Reinstsilizium, der Grundlage für die moderne Mikro- und Nanotechnologie.
- Das Unternehmen mit Sitz in München und Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA ist der weltweit drittgrößte Hersteller von Wafern für die Halbleiterindustrie.
- Die Aktien der Siltronic sind in den Börsenindizes SDAX und TecDAX vertreten. Die Marktkapitalisierung beträgt 2,2 Milliarden €.
Jahresprognose gesenkt
Dass die Jahresprognose nach so kurzer Zeit gesenkt wird, zeigt, dass der Konzern die Hoffnung auf eine Erholung vorerst aufgibt. Das Problem der Nachfrageschwäche sind noch immer die hohen Lagerbestände bei den Kunden. Diese können aufgrund einer schwächeren Nachfrage ihre Lager nur sehr langsam abbauen. Zu der schwachen Nachfrage kommen noch negative Währungseffekte hinzu.
Diese Gesamtsituation veranlasste den Münchner Konzern am 26. April dazu, eine Prognoseanpassung vorzunehmen. Statt eines Umsatzes auf Vorjahresniveau wird jetzt mit einem Rückgang von 10% gerechnet, das wären dann ca. 1,35 Milliarden €. Die operative EBITDA-Marge soll nun bei 21 bis 25% liegen – die letzte Prognose lag bei 28% +/- 3%.
Darüber hinaus werden die geplanten Investitionen von 600 auf 550 Millionen € reduziert. Der Netto-Cashflow soll sich zwar verbessern, liegt aber immer noch im signifikanten negativen Bereich.
Insgesamt zeigt sich, wie schwach die Nachfrage nach Silizium-Wafern ist. Das Unternehmen befindet sich in einer Restrukturierungsphase. Dabei soll bis 2025 die Produktion von kleinen Wafern eingestellt werden. Diese machten zum Schluss noch 5% der Gesamtproduktion aus.
Langfristige Nachfrage intakt
Die Kaufzurückhaltung basiert auf den hohen Lagerbeständen der Kunden. Mittel- und langfristig ist die Nachfrage weiter intakt. Der Chipbedarf wird zukünftig weiterwachsen und die Nachfrage dürfte dann wieder anziehen. Besonders gefragt sind Wafer mit einem Durchmesser von 200 und 300 mm. Im Zuge der KI werden leistungsfähige Chips benötigt.
Bis 2028 geht das Unternehmen von einem Umsatz von mehr als 2,2 Milliarden € aus. Dann soll auch die EBITDA-Marge oberhalb von 30% liegen.
Analysten pessimistischer
Auf die Prognosesenkung regierte Hauck & Aufhäuser unmittelbar. Deren Analysten senkten ihren Zielkurs von 96 € auf 74 €, damit sehen sie die Aktie momentan fair bewertet. Die UBS war schon vorher vorsichtiger, deren Zielkurs liegt ebenfalls bei 74 €. Die DZ Bank reduzierte ihre Einschätzung von 100 € auf 96 €. Sie hält den Kursrückgang jedoch für übertrieben.
In diesem Artikel bin ich darauf eingegangen, dass Anleger vorerst eine Korrektur abwarten sollten. Diese ist jetzt eingetreten, insgesamt bin ich wieder positiv gestimmt. Solche Korrekturen sind die Basis für zukünftige Kursgewinne.
Vorerst bleibt die Nervosität hoch, was zu einer Seitwärtsbewegung führen sollte. Mittelfristig rechne ich jedoch wieder mit einer Nachfragebelebung. Dann halte ich Kurse von 80 € für vertretbar. Das entspricht auf heutiger Basis einem Potenzial von rund +7%. Wenn wieder Optimismus eingekehrt ist, sind auch wieder Kurse von 85 € möglich.
Mein Fazit: Für langfristige Anleger ist das jetzige Kursniveau wieder günstig.
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