Singulus-Aktie: Das könnte spannend werden

Die Aktie von Singulus (WKN: A1681X) verbessert sich am Mittwoch um +2,6% auf aktuell 2,35 €. Seit die Testate für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 verweigert wurden, sank der Kurs rapide, die Aktienumsätze waren ebenfalls sehr gering.  Der Hauptgrund hierfür ist die drohende Insolvenz des Unternehmens. Die Testate wurden mittlerweile erteilt, jetzt keimt neue Hoffnung auf. Lohnt sich ein Einstieg?

Die Singulus AG entwickelt und baut innovative Maschinen und Anlagen für effiziente Produktionsprozesse in der Dünnschichttechnik und Oberflächenbehandlung. Der Hauptsitz befindet sich in Kahl am Main, daneben gibt es eigene Produktionsstätten und Niederlassungen weltweit. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 21 Millionen €.

Testate erteilt

Die Prüfungsgesellschaft KPMG hatte die Testate für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 zunächst verweigert. Der Hauptgrund war, dass die Finanzierungssicherheit bezüglich der Fortführung des bayerischen Unternehmens nicht gesichert war.

Mittlerweile hat der Großaktionär und Großkunde GNBM die Finanzierung sichergestellt. Außerdem liegt ein Gutachten für eine Sicherstellung der Fortführung vor.

Im Ergebnis waren damit die Forderungen der Prüfer erfüllt und die Testate wurden uneingeschränkt erteilt.

Zustimmung der Gläubiger erforderlich

Das zweite Problem ist eine Anleihe über 12 Millionen €, sie wird 2026 fällig. Allerdings haben die Gläubiger ein außerordentliches Kündigungsrecht, wenn kein rechtzeitiges Testat für das Geschäftsjahr von 2022 vorliegt. Die Frist soll bis Ende August verlängert werden.

Bei der ersten Gläubigerversammlung Anfang Mai wurde die erforderliche Zustimmungsquote von 50% der berechtigten Gläubiger nicht erreicht. In der zweiten Versammlung am 30. Mai reicht eine Quote von 25%. Das Unternehmen geht davon aus, dass diese Quote erreicht wird und die Verlängerung bis 31. August genehmigt wird.

Sollte die Genehmigung verweigert werden, können die Gläubiger die vorzeitige Rückzahlung verlangen, und Singulus käme in finanzielle Probleme.

Quartalszahlen noch zufriedenstellend

Obwohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum beim Umsatz und Ertrag ein Rückgang zu verzeichnen ist, sind die Finanzkennzahlen als solide zu bezeichnen. Der Umsatz in den ersten drei Monaten sank von 21,4 Millionen € auf 16,3 Millionen €.

Beim operativen EBIT fiel ein Verlust von 0,9 Millionen € an, im Vorjahresquartal betrug der Gewinn 100.000 €. Im Hinblick auf den hohen Umsatzrückgang ist der Verlust zu relativieren.

Prognose bestätigt

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Technologieunternehmen einen Umsatz von 140 bis 150 Millionen €, das entspricht einem Zuwachs von rund 60%. Da der Auftragsbestand mit 82 Millionen € sehr hoch ist, könnte das Ziel erreicht werden.

Beim EBIT wird ein Gewinn im unteren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Generell ist zu den Prognosen zu sagen, dass diese in den vergangenen Jahren nicht erreicht wurden. Daher sollten diese nicht als Maßstab für die tatsächliche Geschäftsentwicklung genommen werden.

Erweiterung der Geschäftstätigkeit auf Wasserstofftechnik

Mit seinem hohen Know-how kann der Wasserstoff-Markt für Singulus künftig sehr interessant werden. Um die Abhängigkeit von China zu verringern, soll die Produktion der benötigten Teile zunehmend nach Europa und die USA verlagert werden. Mit seiner Beschichtungs-Technologie dürfte das Unternehmen für die benötigten Bipolarplatten ein geeigneter Hersteller sein.

Wenn dies so kommt, wie vorgesehen, dürfte das ein riesiger Markt sein. Singulus ist mit mehreren Herstellern dieser Komponente in Verhandlungen.

Worin liegt die Chance der Singulus-Aktie?

Sollte die Gläubigerversammlung der Fristverlängerung zustimmen und das Testat für 2022 bis Ende August vorliegen, ergäbe sich für die weitere Kursentwicklung eine ganz andere Situation. Das Maschinenbauunternehmen hätte wieder eine langfristige Perspektive, um sich wirtschaftlich auf solide Beine zu stellen.

Das Management ist sehr optimistisch, dass diese beiden Ziele erreicht werden, auch für die weitere wirtschaftliche Geschäftsentwicklung ist man zuversichtlich.

Für risikobereite Anleger geeignet

Meiner Einschätzung nach ergibt sich hier eine gute Ausgangssituation für eine langfristige Gesundung des Konzerns. Die Folge wären dann deutlich höhere Kurse: In seiner Analyse sieht das Analystenhaus EQUITS einen Zielkurs von rund 10 € innerhalb der nächsten 12 Monate als realistisch an.

Hier bin ich etwas vorsichtiger, ein erster Zielkurs von 5 € ist meiner Meinung nach erreichbar, das entspräche einer Marktkapitalisierung von knapp 45 Millionen €.

Wegen der bestehenden Unsicherheit über das Eintreten dieser Ereignisse sollten nur risikobewusste Anleger investieren.

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