Singulus: Das macht Anlegern trotz Newsflaute Hoffnung

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Mit dieser Gewinnwarnung dürften einige Anleger schon gerechnet haben: Offenbar laufen die Verhandlungen mit dem chinesischen Staatskonzern National Building Materials (CNBM) schleppend, sodass sich der Vorstand zu einer Anpassung der Jahresprognose veranlasst sieht. Wie die Singulus Technologies AG am Sonntag informierte, werden sowohl Ergebnis wie auch Umsatz 2019 voraussichtlich unter den eigenen Zielen liegen. Die Singulus-Aktie (WKN: A1681X) ist auf XETRA heute -4,24% billiger bei 5,20 Euro zu haben.   

Dabei handle es sich um "Verzögerungen auf der Zeitschiene" bei der Auftragsvergabe laut Vorstand, der den Zuschlag für den Großauftrag für das vierte Quartal in Aussicht stellt. Positiv zu werten seien gemäß Singulus-Management "die Aussagen seitens CNBM im Hinblick auf den weiteren Ausbau der CIGS-Aktivitäten in China". Darüber hinaus spricht Singulus "auf Basis erster, laufender Gespräche" von Interesse aus weiteren asiatischen Staaten.

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Prognose gesenkt und keine neue mitgeteilt

Singulus sieht durchaus positive Signale von chinesischer Seite. Unter den "weiteren Ausbau der CIGS-Aktivitäten in China" durch CNBM fällt demnach der Aufbau einer Reihe von CIGS-Fabriken, der unverändert angestrebt werde laut Singulus unter Berufung auf den Kunden. Gleichzeitig betonte der Anlagenhersteller, dass er eine zusätzliche Nachfrage "nach baugleichen Fabriken für CIGS Solarmodule in weiteren asiatischen Ländern" erwarte.

Eine Unterzeichnung der Verträge über den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten für CIGS-Dünnschichtsolarmodule soll nun aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe des vierten Quartals 2019 erfolgen. Bei Singulus herrschte in der Hinsicht auf den Auftragseingang aus China eine Newsflaute, was viele Anleger bereits dazu veranlasste, über eine mögliche Verschiebung zu spekulieren. Positiv dabei könnte sich auswirken, dass ein Teil der in der CIGS-Produktionsstätte in Bengbu installierten Singulus-Anlagen bereits erfolgreich abgenommen wurden. Eine aktualisierte Prognose wurde seitens Singulus indes nicht mitgeteilt. Die alte Prognose sah für das Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz vor zwischen 135 bis 155 Millionen Euro bei einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 6 bis 11 Millionen Euro.

Anlage zur Herstellung von Solarzellen. Quelle: Singulus Technolgies AG

Ernüchternde Halbjahreszahlen

Die vor knapp einem Monat vorgelegten Zahlen zum ersten Halbjahr waren enttäuschend. Singulus verbuchte einen Umsatzrückgang auf 44,1 Millionen Euro von 46,4 Millionen Euro bei einem deutlich geringeren Auftragseingang in Höhe von 27,1 Millionen Euro, der sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt mehr als halbierte. Der Auftragsbestand schmolz auf 49 Millionen Euro von 125 Millionen Euro. Wenigstens auf der Gewinnseite konnte Singulus mit einem EBIT von 1,6 Millionen Euro überzeugen, nachdem im Vorjahr ein Verlust von -1,2 Millionen Euro ausgewiesen wurde.

Für Newszocker weiter interessant

Hoffnung macht Anlegern, dass Singulus "auf Basis erster, laufender Gespräche" Interesse aus weiteren asiatischen Staaten verkündet. So werde "zusätzlich die Nachfrage nach baugleichen Fabriken für CIGS Solarmodule in weiteren asiatischen Ländern erwartet." Das Solargeschäft, in dem Singulus Produktionsanlagen vertreibt zur Fertigung der auf Dünnschicht-Solarmodulen basierenden sogenannten CIGS-Technologie, generiert zwei Drittel der Erlöse der Singulus Technologies AG. Ähnlich bedeutend ist der asiastische Markt für das Unternehmen.

Der Umstand, dass der Vorstand keine aktualisierte Prognose mitteilt, lässt Anleger erstmal ahnungslos im Regen stehen. Für Newszocker und Nachrichtenjäger auf eine Auftragserteilung bleibt der Wert interessant. Allerdings besteht hier ein gewisses Restrisiko, denn Singulus benötigt wohl dringend Lieferverträge mit CNBM, um Mittelzuflüsse und eine erfreuliche Geschäftsentwicklung sicherzustellen.

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