Sixt-Aktie: Reicht die Dividende als Kaufargument?

Sixt

Die Sixt-Aktie (WKN: 723132) kommt derzeit total unter die Räder. Seit dem Hoch zum Jahresanfang bei knapp 100 € summiert sich der Rückgang auf rund -30%. Auch am Freitag notiert sie weiter schwach und steht bei 70,60 €. Insgesamt konnte sie von dem starken Börsenumfeld seit Jahresbeginn nicht profitieren. Setzt sich der Abwärtstrend weiter fort?

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Hohe Abschreibungen bei E-Autos

Nach dem Rekordjahr 2023 verlief die Ertragssituation in den drei Monaten zweigeteilt. Hiervon ist der am 3. Mai veröffentlichte Quartalsbericht geprägt. Das operative EBITDA mit 217,8 Millionen € ist der höchste Wert für das erste Quartal. Das EBT, also nach Abschreibungen, fiel mit einem Verlust von 27,5 Millionen € deutlich schlechter aus.

Ein Großteil des Umsatzes und Ertrages resultiert aus dem Verkauf ausgemusterter Fahrzeuge. Der Preis für diese Autos ist gefallen. Besonders markant ist das bei E-Fahrzeugen. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, erfolgten die hohen Abschreibungen. Zukünftig soll das Angebot an Elektrofahrzeugen deutlich niedriger sein.

Statt eines operativen EBT von 400 bis 520 Millionen € werden jetzt nur noch 350 bis 450 Millionen € erwartet. Traditionell ist das erste Quartal das Schlechteste im Jahresverlauf. Für das zweite Quartal wird ein positives EBT von 60 bis 90 Millionen € erwartet.

Langsameres Wachstum

Beim Umsatz sieht es sehr gut aus, hier wird weiterhin mit einem Wert oberhalb von 3,6 Milliarden € gerechnet. Gegenüber dem Rekordwert im Vorjahreswert von 3,62 Milliarden € geht der Konzern allerdings von einem langsameren Wachstum aus.

Insgesamt sollte die Gewinnsenkung nicht überbewertet werden. Die schlechte Konjunktur und die geringere Nachfrage nach Gebrauchtfahrzeugen machen die Abschreibung erforderlich. Im weiteren Jahresverlauf sollte dies nachlassen. Die Sommermonate sind die stärksten im Jahresverlauf.

Zudem arbeitet das bayerische Unternehmen an der Optimierung der Kostenstruktur. Das dürfte sich ebenfalls im Jahresverlauf ertragsmäßig positiv bemerkbar machen.

Prof. Dr. Kai Andrejewski, CFO von Sixt, kommentierte die Kostenanpassungen so:

Wir arbeiten bereits seit Anfang des Jahres unternehmensweit konsequent daran, in allen Bereichen, die wir beeinflussen können, Kosten zu optimieren und unsere Effizienz weiter zu steigern.

Bodenbildung abwarten

Der Abwärtstrend ist noch voll intakt, daher besteht aus meiner Sicht keine Eile, auf dem derzeitigen Niveau einzusteigen. Erst, wenn sich eine stabile Seitwärtsbewegung etabliert, bietet die Aktie wieder Kurspotenzial. Den fairen Wert sehe ich mittelfristig bei 90 €, das entspricht aus heutiger Sicht einem Potenzial von rund einem Viertel.

Die Analysten sind mehrheitlich deutlich zuversichtlicher. Warburg Research mit 135 € und die Baader Bank mit 140 € führen diese Liste an. Es gibt aber auch andere Einschätzungen. Die Berenberg Bank sieht den fairen Wert bei 94 €.

Was für die Aktie spricht, ist die hohe Dividendenrendite. Die letzte Dividende von 3,92 € entspricht derzeit einer Rendite von 5,4%.

Mein Fazit: Vor einem Einstieg sollte eine Stabilisierung abgewartet werden. Es besteht momentan keine Eile.

ℹ️ Sixt SE in Kürze

  • Die Sixt SE ist einer der international führenden Anbieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen. Neben dem reinen Vermietungsgeschäft bietet der Konzern seinen Kunden weitere Leistungen wie Carsharing, Fahrdienste und Auto-Abos an. Die Fahrzeugflotte besteht sowohl aus Pkw als auch aus Nutzfahrzeugen.
  • Der Hauptsitz befindet sich Pullach bei München. Die Hauptmärkte sind Deutschland, übriges Europa und Nordamerika.
  • Die im MDAX gelistet Aktie wird aktuell mit 2,15 Milliarden € bewertet.

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