Sixt-Aktie: Warum stockt der Aufschwung?

Mit einem Minus von über 6% war die Sixt-Aktie (WKN: 723132) am Freitag der große Tagesverlierer im Small Cap Index SDAX. Gab es schlechte Nachrichten vom Autovermieter oder handelte es sich eher um Gewinnmitnahmen?

Mehr oder weniger bullische Analysten

Meiner Einschätzung nach handelte sich eher um Gewinnmitnahmen. In den letzten sieben Handelstagen legte die Sixt-Aktie schließlich um rund 9% zu. Angesichts der miserablen Kursperformance des Autovermieters über viele Monate scheint dieser Kursanstieg für viele Anleger bereits groß genug gewesen zu sein, um sich von ihren Anteilen zu trennen.

Vom Unternehmen selbst gibt es keine Nachrichten, lediglich von einer Bank. Die Baader Bank senkte das Kursziel für die Sixt-Stammaktien von 140 auf 90 €, empfiehlt die Aktie aber nach wie vor zum Kauf. Logisch, denn auch das neue Kursziel bedeutet immer noch ein Upside von rund 45%.

Andere Analysten vertreten deutlich optimistischere Einschätzungen. Sowohl die Deutsche Bank als auch die britische Investmentbank Jefferies sehen das Kursziel der Sixt-Aktie bei 120 € und glauben demnach an eine Verdoppelung des Aktienkurses.

Kursgewinne schon wieder verpufft

Die Sixt-Aktie vollzog in den letzten Tagen eine wichtige charttechnische Wende. Nachdem das im August aufgestellte Jahrestief bei 60,50 € im September ein weiteres Mal getestet wurde, drehte der SDAX-Titel nach oben und stieg auf ca. 66 €.

Durch den Kursrutsch am Freitag hat sich ein Großteil dieser Gewinne allerdings wieder in Luft aufgelöst. Die Sixt-Aktie darf nun keinesfalls unter ihr Jahres- und zugleich 3-Jahrestief rutschen.

Noch viel Potenzial

Ich bin in Bezug auf die Sixt-Aktie ebenfalls im Lager der Bullen zu Hause. Sie bringt in meinen Augen eine super Kombination aus solidem Geschäftsmodell, großem Wachstumspotenzial und hohen Dividendenrenditen mit. Anleger können somit bei einem Investment in die Sixt-Aktie sowohl mit erheblichen Kurssteigerungen als auch mit attraktiven Gewinnausschüttungen rechnen.

Die Geschäftszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Sixt ist in den vergangenen drei Jahren extrem stark gewachsen. Der operative Gewinn konnte mit dem starken Umsatzwachstum allerdings nicht Schritt halten. Trotzdem ist die operative Marge des Autovermieters mit 6,2% deutlich besser als diejenige fast aller Wettbewerber.

Mit den USA hat Sixt einen gewaltigen Wachstumsmarkt vor der Brust. Der deutsche Autovermieter kommt jenseits des Atlantiks lediglich auf einen Marktanteil von 3%. Bei einem Marktvolumen von 35 Milliarden € ist da noch eine Menge Luft nach oben.

Ich glaube, dass der Kursrückgang der Sixt-Aktie seit Jahresbeginn um fast 40% völlig übertrieben ist. Das Unternehmen muss sich meiner Ansicht nach auch nicht besonders vor von Fahr- oder Ride Sharing Diensten fürchten. Diese bedienen in der Regel ein anderes Fahrtensegment als Mietwagenfirmen.