Sixt: Alles Hertz oder was?

Chancenseitig ist die USA der Markt für Autovermieter. Sixt (WKN: 723132) hat hierfür zwei absolute Fachmänner angeheuert. Und dann wären da noch die Konsolidierungstendenzen des Car-Rental-Sektors nach der Hertz-Fastpleite.

Sixt meldete sich gestern mit einer für den Kapitalmarkt äußerst relevanten Mitteilung. Die „beachtliche Erfolgsgeschichte“ aus Italien – wo Sixts Top-Manager Michael Meißner die Skalierung eindrucksvoll glückte – soll in den USA fortgeschrieben werden. Sixt Italien, für Sixt der jüngste Markt in Europa, konnte das Umsatzvolumen innerhalb von drei Jahren zuletzt verdreifachen.

Meißner wird künftig im Duo mit Thomas Kennedy die US-Geschicke leiten. Ziel ist die „Gewinnung signifikanter Marktanteile im potenzialträchtigsten Mobilitätsmarkt“ weltweit. Bei Branchenkennern wird es spätestens jetzt klingeln, denn der von Sixt im November engagierte Kennedy ist der ehemalige Hertz-CFO. Apropops Hertz, deren Autovermietungsgeschäfte laufen weiter, allerdings haben sich die Erlöse mehr als halbiert. Im September-Quartal sanken diese von 2,67 auf 1,12 Milliarden US-Dollar. Weiter heißt es von Sixt:

Als weltweit größter Autovermietungsmarkt bieten die USA uns auch durch die zunehmende Konsolidierung erhebliches Wachstumspotenzial. Unsere Ambition ist es, die USA zum größten Markt für Sixt zu entwickeln.

Dip-Käufer haben nun gut Lachen

Das Duo steht also für höchste Qualitätsstandards, genau das kennen und lieben Sixt-Stakeholder. Unschwer zu erkennen, dass beim Münchner Premium-Mobilitätsdienstleister die langfristige Wertschöpfung im Mittelpunkt steht.

Sixt ist nach eigenen Angaben „überall in Europa erfolgreich auf Expansionskurs“. Dazu kommt nun die US-Phantasie. Das macht es für die Aktie sicherlich einfacher, wenngleich sich fundamental ein Einstieg nicht jetzt bei 100 Euro, sondern beim Corona-Dip um 30 Euro aufdrängte. Charttechnisch setzen Anleger auf eine Trendfortsetzung.

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