Sixt: Langfristig brummt der Wachstumsmotor
Mit Sixt Leasing (WKN: A0DPRE) meldet heute die börsennotierte Tochter des Sixt-Konzerns (WKN: 723132) die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2018. Wie im Gesamtkonzern steht bei der Leasing-Tochter die Digitalisierung im Vordergrund.
Bereits am 18. März stand fest, dass 2018 als erfolgreichstes Jahr in die Firmengeschichte eingehen würde. Die Sixt-Aktie rückt heute um +1,25% auf 96,90 Euro vor und nimmt Kurs auf das Allzeithoch bei 116,30 Euro vom August 2018. Der Markt interessiert sich bei Sixt gewöhnlich stark für die Dividenden und die steigen erneut und zwar pro Vorzugsaktie von 1,97 auf 2,17 Euro und je Stammaktie von 1,95 auf 2,15 Euro.
Sixt Leasing: Wachstumsinitiativen sollen sich "spätestens ab 2020 voll entfalten"
Schauen wir zuerst auf Sixt Leasing: Sixt Leasing - bei der Konzernmutter im Geschäftsbereich Leasing konsolidiert - bietet umfassende Services sowohl für Unternehmenskunden im Flottenleasing und -management als auch für Privat- und Gewerbekunden.
Sixt Leasing versucht sich als "First Mover" zu positionieren, u.a. beim digitalen Bestellvorgang. Zuletzt entwickelte sich die Sparte im Direktvergleich zum Autovermietungssegment beim Umsatz langsamer und beim Ergebnis schlechter. Bei der Vermietung treibt vor allem die internationale Expansion.
Dazu passt: Sixt Leasing verzeichnete 2018 einen leichten Rückgang beim Konzernvertragsbestand um -2,4%, wie die heutigen Zahlen zeigen. Bis Ende 2021 soll der Konzernvertragsbestand "um etwa 50% auf rund 200.000 Verträge" explodieren! Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll sich bis 2021 von aktuell knapp über 30 Mio. Euro auf 40 bis 45 Mio. Euro erhöhen.
Die wichtigere Frage ist: Wie steht es um den Sixt-Konzern?
Die Sixt SE befindet sich aktuell in der entscheidenden Phase im Wandel zum digitalen Dienstleister.
Zentral für die Digitalisierungsstrategie und damit die Geschäftsentwicklung in Zukunft ist die am 1. März 2019 gelaunchte App. Die neue App umfasst die Angebote von SIXT rent, SIXT share und SIXT ride und vereint alles in einer einzigen App.
Laut Strategievorstand Alexander Sixt verfügt die Gesellschaft damit „über die Möglichkeit grenzenloser Skalierung im Wachstumsmarkt der Mobilitätsdienstleistungen“, der einer PwC-Studie zufolge in Europa 2030 400 Milliarden Euro umfassen soll.
Der Wandel zum digitalen Dienstleister ist allerdings nicht ganz kostenlos. Sixt hat im April eine neue Kreditfinanzierung über 350 Millionen Euro begeben. Zweck: zur "weiteren Wachstumsfinanzierung".
In den nächsten Jahren soll eine entsprechende Gewinnentwicklung stehen
Das Ergebnis je Aktie entwickelte sich 2018 nach vorläufigen Zahlen dank des Anteilsverkaufs von DriveNow an BMW von 4,09 auf 9,07 Euro (426 Mio. Euro). Bereinigt um diesen Erlös egalisierte Sixt nach den ersten neun Monaten 2018 (286 Mio. Euro vor Steuern) das Gesamtergebnis vor Steuern von 2017.
CEO Erich Sixt erklärt:
Das Jahr 2018 war das fünfte Rekordjahr in Folge. Wir sind hervorragend gerüstet, um den weltweiten Mobilitätsmarkt maßgeblich mitzugestalten. [...] Diesen Wachstumskurs wollen wir künftig insbesondere durch die Digitalisierung des Autovermietungsgeschäfts vorantreiben und uns zum globalen Anbieter für individuelle Mobilität entwickeln.
Sixt will im Übergang zum voll-digitalen Dienstleister viel investieren. Kurzum: 2019 wird von einer stabilen Gewinnentwicklung (Ergebnis vor Steuern) dominiert, danach dürfte das Wachstum sich fortsetzen.
Das in Pullach bei München ansässige Unternehmen kündigte am 8.April Aktienrückkäufe über maximal 70.000 Vorzugsaktien an. Anleger wissen: Die Aktie ist mit 4 Milliarden Euro nicht mehr billig bewertet. Gelingt es dem Vorstand, die ambitionierten Wachstumspläne in die Tat umzusetzen, dürften langfristig weitere Wertsteigerungen gelingen.
Am morgigen Mittwoch legt Sixt seinen Jahresfinanzbericht für 2018 vor.