Slack Technologies: Heftige Attacke auf Microsoft!
Der Mitgründer und Chef des Bürokommunikationsdienstes Slack Technologies (WKN: A2PGZL), Stewart Butterfield, hat in einem Interview den großen Rivalen Microsoft heftig attackiert. So wirft er dem Management des, einst von Bill Gates mitgegründeten, Unternehmens vor geradezu von der Idee besessen zu sein Slack zu verdrängen.
So nutze Microsoft eindeutig seine Marktmacht aus, in dem man seine Software Microsoft Teams massenhaft zusammen mit Windows 10 kostenlos verteile. Trotzdem sei es Microsoft bisher aber nicht gelungen Slack aus dem Markt zu drängen. So habe man aktuell weltweit bereits 122.000 zahlende Kunden und verzeichne auch weiterhin ein starkes Wachstum. Daher glaube er unverdrossen an „eine funktionierende Marktwirtschaft, in der Konkurrenz das Geschäft belebt und Wettbewerb gut ist“, so Butterfield.
Erneutes Kartellverfahren gegen Microsoft wäre angebracht...
Um jedoch weiter eine funktionierende Marktwirtschaft zu garantieren sei manchmal ein Eingriff des Staates zur Erhaltung des Wettbewerbs notwendig. Aus diesen Worten lässt sich ableiten, dass er gerne ein erneutes Kartellverfahren gegen Microsoft in den USA sehen würde. Allerdings glaubt er nicht, dass es so schnell dazu kommen wird. Denn um ein solches einzuleiten sei in den USA das Handeln des Kongresses erforderlich und es könne Jahre dauern bis dort eine solche Entscheidung gefällt würde.
Ferner würde ein Votum der Politik mit Sicherheit von Microsoft vor Gerichten angegriffen, so dass es letztlich mehr als ein Jahrzehnt dauern würde bevor man den weltgrößten Softwarekonzern in seine Schranken weisen könnte. Zumal Microsoft nach dem „Browserkrieg“ mit Netscape sowie dem daraus resultierenden Kartellverfahren gelernt habe und daher heute eine deutlich freundlichere und wärmere Kultur geprägt sei. Obwohl Microsoft den Konkurrenten Slack in Pressemitteilungen diskreditiert habe, habe er jedoch höchsten Respekt vor Microsoft CEO Satya Nadella.
Höchstes Lob für Microsoft CEO Satya Nadella!
Dieser sei eine großartige Person, wenngleich man eben auch nicht Chef von Microsoft werden könne ohne scharfe Ellbogen zu besitzen und diese auch einzusetzen. Von Seiten Microsofts hieß es zu den Anschuldigungen nur, dass Microsoft Teams nicht standardmäßig mit Windows 10 installiert werde, allerdings jeder PC-Hersteller natürlich Microsoft-365-Anwendungen nach eigenem Gutdünken installieren dürfe. Butterfield möchte dem Krieg mit dem Großkonzern daher etwas entschärfen und dem Wettbewerb zumindest teilweise aus dem Weg gehen.
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So sieht er der Schwerpunkt von Microsoft Teams auf Videokonferenzlösungen mit denen man sich bei Slack bewusst kaum befasse. Vielmehr integriere man hier lieber Tools von Spezialfirmen wie Zoom Video Communications. Große Hoffnungen setzt er zudem auf den neuen Dienst „Slack Connect“, der die E-Mail revolutionieren soll. Ob dies gelingt, bleibt jedoch noch abzuwarten. Denn daran scheiterte einst schon Google mit dem inzwischen wieder eingestellten Google Wave.
Wie ist die Kritik an Microsoft zu bewerten?
Grundsätzlich kann man Butterfield bei dessen Kritik teilweise zustimmen. Tatsächlich müssen die Regulierungsbehörden aufpassen, dass Microsoft – aber auch andere Großkonzerne wie Apple – ihre Marktmacht nicht missbrauchen. Einerseits wirkt das im vorliegenden Fall so. Andererseits jedoch haben andere Großkonzerne wie Amazon.com kein Interesse an einer Abhängigkeit vom Rivalen Microsoft und haben sich daher zuletzt bewusst für Slack entschieden.
Insofern sehe ich als größte Gefahr für Slack derzeit nicht den harten Wettbewerb mit Microsoft, sondern eher in einer möglichen Übernahme durch einen anderen Wettbewerber von Microsoft, der mit diesem Giganten auch auf Augenhöhe ist, wie zum Beispiel Amazon.com, Apple oder Facebook. Gerade aufgrund dieser Übernahmephantasie ist die Aktie somit aus meiner Sicht interessant. Zu Kursen unterhalb von 30 USD können spekulativ orientierte Anleger daher mit einem Kursziel von zunächst 35 bis 36 sowie später bis zu 42,50 USD zugreifen!
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