SMA Solar-Aktie -7%: Deshalb geht's weiter steil bergab

Die SMA Solar-Aktie (WKN: A0DJ6J) bricht am Donnerstag um mehr als -7% auf 22,48 € ein, nachdem das Unternehmen neue Geschäftszahlen präsentiert hat. Zwischenzeitlich war das Minus sogar noch größer. Was vergrätzt Investoren jetzt schon wieder? Gibt es keine Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt?

Immer tiefer

Nein, die SMA Solar-Aktie bereitet ihren Anteilseignern wahrlich keine Freude. Nachdem sie sich bis Ende Mai noch recht gut gehalten hat, geht es seitdem steil bergab. Mittlerweile blicken Investoren auf einen Wertverlust von knapp -63% in diesem Jahr.

Wir fühlen uns leider bestätigt, denn wir hatten zuletzt Ende Juni in diesem Artikel davor gewarnt, bei diesem Papier auf einen Rebound zu setzen. Die große Frage lautet: Ist die Aktie jetzt nach dem neuerlichen Absturz einen Kauf wert?

Etwas besser als erwartet

Die heute vorgelegten Zahlen sprechen leider keine gute Sprache. Wie die Hessen mitteilen, ging der Umsatz im ersten Halbjahr um 2,5% auf rund 759 Millionen € zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) brach um mehr als ein Drittel auf knapp 81 Millionen € ein. Unterm Strich verzeichnete SMA Solar ebenfalls einen Gewinnrückgang auf rund 44 Millionen €.

Kleiner Lichtblick, wenn man es so interpretieren will: Die Analysten hatten sogar mit einem noch schwächeren Abschneiden gerechnet. Und immerhin lässt der Wechselrichterhersteller, der im Juni seine Jahresprognose gesenkt und damit einen brutalen Kursrutsch verursacht hatte, nun wissen, dass es voraussichtlich nicht mehr schlimmer kommt. Jedenfalls wurde das Umsatzziel von 1,55 bis 1,7 Milliarden € und das beim EBITDA von 80 bis 130 Millionen € bestätigt.

Gruseliger Chart

Das Chartbild der SMA Solar-Aktie sieht weiterhin gruselig aus. Sie befindet sich seit Juni 2023 in einem steilen Abwärtstrend. Und die Tendenz bleibt kurz-, mittel- und langfristig fallend. Noch immer lässt sich nicht abschätzen, wo die Aktie einen Boden finden könnte. Sämtliche Unterstützungen sind gebrochen worden.

Das Analysehaus Jefferies untermauert in einer ersten Einschätzung nach den Zahlen seine Kaufeinstufung. Auch das Kursziel von 30 € wird beibehalten. Analyst Constantin Hesse verweist auf solide Margen im Geschäft mit großen Windkraftanlagen, allerdings sei die Dynamik bei den Aufträgen mäßig.

Besser nicht kaufen

Um es gleich offen zu sagen: Ich bleibe skeptisch in Bezug auf diese Aktie und befürchte eher noch tiefere Kurse. Erstens deshalb, weil das Marktumfeld widriger geworden ist und zweitens, weil ich die Q2-Zahlen nicht so überzeugend finde, dass sie mich zu einem Investment verleiten könnten. Erst wenn sich wieder mehr Wachstum und mehr Dynamik einstellt, würde ich einen Blick werfen.

Positive Nachrichten sind jedoch in nächster Zeit nicht zu erwarten. Die beibehaltene, im Juni gesenkte Jahresprognose spricht für sich. Wer wirklich langfristig vom Sektor der erneuerbaren Energien und diesem Unternehmen überzeugt ist, der kann sich hier eventuell engagieren. Er sollte aber dann einen sehr langen Atem mitbringen.