SMA Solar-Aktie: Muss man sich jetzt Sorgen machen?

Stark unter Druck geraten sind am Donnerstag die Aktien von SMA Solar (WKN: A0DJ6J). Kursabgaben von zeitweise mehr als -9% beförderten den Solartechnikhersteller ans Ende des MDAX und sorgten für einen Rücklauf zur 100 €-Marke. Zuvor hatte das Unternehmen seine Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Handelt es sich bei dem Rücksetzer nur um typische Gewinnmitnahmen nach einem starken Lauf oder muss man sich Sorgen machen, dass die Aktie ihr Pulver verschossen hat?

Die SMA Solar Technology AG mit Sitz im hessischen Niestetal ist Deutschlands größter und weltweit einer der umsatzstärksten Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen. Mit seiner Systemtechnik ermöglicht SMA die Transformation zu einer unabhängigen, digitalen, dezentralen und erneuerbaren Energieversorgung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Gesellschaft mit über 3.600 Mitarbeitern einen Umsatz erstmals über der Marke von 1 Milliarde €.

Nachfrage bleibt auf hohem Niveau

Die neuesten Zahlen zeigen, dass sich die Produkte von SMA Solar weiterhin einer hohen Nachfrage erfreuen. Wie das Unternehmen mitteilte, stiegen die Erlöse im Berichtszeitraum um knapp zwei Drittel auf 367,2 Millionen €.

Das operative Ergebnis (EBITDA) machte einen noch deutlicheren Sprung und verbesserte sich von 14,8 auf 60 Millionen €. Damit erreichte SMA das obere Ende der ausgegebenen Prognosespanne.

Unter dem Strich verblieben 51,7 Millionen € in den Büchern, mehr als 17 Mal so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum (3 Millionen €). Der Auftragsbestand lag per Ende März bei 2,5 Milliarden € und fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor.

Prognose bestätigt, aber…

Für das Gesamtjahr wurde die bisherige Prognose bekräftigt, die ein Umsatzwachstum auf 1,45 bis 1,6 Milliarden € und eine Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBITDA) auf 135 bis 175 Millionen € vorsieht. Im Mittel läge das Plus bei den Umsätzen damit bei mehr als 43%, beim EBITDA sogar bei über 120%.

Wer zwischen den Zeilen liest, nimmt aber auch einige Misstöne wahr, die die Stimmung etwas trüben. So teilte das Management mit, dass sich das Wachstum und die hohe Profitabilität für das Gesamtjahr „nicht ausnahmslos linear fortschreiben“ ließen.

Da verwunderte es auch nicht, dass Analyst Constantin Hesse vom Researchhaus Jefferies in einer ersten Reaktion seine Erwartungen in Bezug auf die Profitabilität für die nächsten Monate etwas nach unten schraubte. Nichtsdestotrotz wurde die Kaufempfehlung beibehalten. Allerdings verwundert das Kursziel ein wenig, da dieses mit 85 € selbst nach dem heutigen Rücksetzer immer deutlich tiefer angesiedelt ist.

Rücksetzer stellen Einstiegsgelegenheiten dar

Auch ich stimme mit der Kaufempfehlung überein, sehe die Aktie perspektivisch aber noch deutlich höher steigen. Das Unternehmen ist hervorragend positioniert, um die Energietransformation weiter erfolgreich zu begleiten.

Aktuell erreicht SMS Solar eine Marktkapitalisierung von rund 3,5 Milliarden €. Legt man den zu erwartenden Umsatz zugrunde, ergibt sich ein KUV von 2,3. Hinzu kommt ein KGVe von über 40 und ein EBITDA-Multiple von mehr als 20.

Damit erscheint die Aktie zunächst nicht besonders günstig, allerdings relativiert sich das Ganze doch sehr schnell, wenn man sich die starken Wachstumsraten vor Augen führt. Selbst wenn das Wachstum in Zukunft nicht mehr ganz so dynamisch vonstattengehen sollte, bleibt die Aktie für mich bei Kursschwäche ein klarer Kauf- bzw. Nachkaufkandidat.

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