SMA Solar: Spielt der Vorstand die letzte Karte?
SMA Solar (WKN: A0DJ6J) muss heute miserable Zahlen für 2018 verkraften, die Aktie stürzt -11,13% ab. Obwohl die verkaufte Wechselrichterleistung mit rund 8,5 Gigawatt (GW) in einem volumenmäßig rückläufigen Markt für Neuinstallationen - und das spricht für SMA - auf nahezu gleichem Niveau wie in 2017 liegt, brach der Umsatz von 891 auf 761 Millionen Euro ein.
Die finanziellen Kennzahlen für 2018 sind durch die Bank verheerend, da brauchen wir uns nichts vormachen. Das operative Ergebnis (EBITDA) rutschte von knapp 100 Millionen Euro im Vorjahr mit -69,1 Millionen Euro in den Negativbereich, was durch außerordentliche Effekte um 86 Millionen Euro beeinträchtigt ist. Nach Steuern steht ein Verlust von 176 Millionen Euro (!) zu Buche (2017: 30 Mio. Euro). Wenigstens ist der Ausblick für 2019 halbwegs versöhnlich.
2018 verheerendes Jahr für SMA
Trotz aller Negativentwicklungen in der Solarindustrie - SMA spricht von einem "sehr hohem Preisdruck" - ist die scharfe Reaktion der Anleger mit einem prozentual zweistelligen Minus heute nachvollziehbar.
Der Jahresfehlbetrag von sage und schreibe 176 Millionen Euro knallt ein deutliches Loch in die Bilanz. Insgesamt verringert sich der Buchwert deutlich. Die Mittelabflüsse (freier Cashflow) bewegen sich ebenfalls im markanten hohen zweistelligen Millionenbereich.
Zum Vergleich: Stand jetzt beläuft sich die Marktkapitalisierung von SMA auf 680 Millionen Euro.
2018 hatte SMA im Jahresverlauf die Aussichten bereits nach unten korrigiert. Damals war unter anderem der langjährige SMA-Vorstandsvorsitzende Urbon von Bord gegangen, nachdem er sich - rückblickend zum richtigen Zeitpunkt - nahe dem Mehrjahreshoch von großen Aktienbeständen trennte.
Ausblick für 2019 halbwegs versöhnlich
Den Ausblick für das laufende Jahr mit einem Umsatz zwischen 800 und 880 Millionen Euro bei einem EBITDA zwischen 20 und 50 Millionen Euro hält der SMA-Vorstand aufrecht.
Ausgehend von 2018 rechnet SMA bis 2021 weltweit mit einer Zunahme der Solarmodulinstallationen von jährlich 8% im Durchschnitt. Allerdings rechnet SMA auch damit, dass der Markt für Wechselrichter im Gesamtumfang stagnieren wird über die nächsten Jahre. Hier muss die Gesellschaft mit neuen Geschäftsbereichen - Stichwort Digitalisierung - in den nächsten Jahren angreifen. Zudem hat das Management ein Kostensparprogramm aufgesetzt, das bis 2020 40 Millionen Euro pro Jahr einsparen soll.