Snap: Darum bevorzuge ich Facebook, aber...

Sascha
22.07.20

Gestern Abend, nachbörslich, öffnete auch der Entwickler der erfolgreichen SnapChat-App, Snap (WKN: A2DLMS), seine Bücher. Das vorgelegte Zahlenwerk fiel jedoch sehr gemischt aus.

So gelang es dem Social Media-Konzern zwar die Konsensschätzungen der Analysten beim Quartalsumsatz zu übertreffen. Unter dem Strich fiel der Verlust jedoch wie erwartet aus und die Nutzerzahlen enttäuschten. Dies führte in US-Trader-Kreisen zu der Frage, warum man bei Snap für ein Wachstum von +17% bei gleichzeitigem Cashburn eine höhere Bewertung akzeptieren soll als bei Facebook mit einem vergleichbaren Wachstum und nachhaltiger Profitabilität.

Die vorgelegten Quartalszahlen im Detail

Doch nun mal Butter bei die Fische! Was hat Snap gestern Abend genau vermeldet? Nun, der Quartalsumsatz lag mit gut 454 Millionen US-Dollar leicht über den erwarteten gut 438 Millionen US-Dollar. Zugleich gab es jedoch – genau wie erwartet – auch einen Verlust je Aktie in Höhe von -0,09 US-Dollar. Leider stieg die Zahl der täglich aktiven Nutzer (Daily Active Users, DAUs) jedoch nur von 229 auf 238 Millionen.

Hier hatte Snap selbst eigentlich 239 Millionen in Aussicht gestellt. Ein besonderer Profiteur der Covid-19-Pandemie war Snap somit, anders als Facebook, wohl nicht. Zumal man auch beim Ausblick sehr vorsichtig blieb respektive einen solchen erst gar nicht gab. Denn letztlich äußerte sich das Management um CEO Evan Spiegel nur zu den erwarteten täglich aktiven Nutzern.

Aktie ist eklatant überbewertet, aber...

So erwartet man im laufenden Quartal zwischen 242 und 244 Millionen täglich aktive Nutzer, was angesichts von zuletzt rund 238 Millionen nicht gerade ein wahnsinniges Wachstumstempo ist. Die einzige positive Botschaft, die der Quartalsbericht somit beinhaltete, war der erstmals positive operative Cash Flow. Dies zeigt, dass man bei der Monetarisierung vorankommt und tatsächlich in absehbarer Zeit profitabel werden könnte. Nichtsdestotrotz ist die Aktie auf Basis nahezu aller Bewertungskennzahlen aktuell sauteuer und damit eklatant überbewertet.

Ich erinnere hier noch einmal an das eingangs zitierte Posting aus US-Trader-Kreisen. Dennoch sollte man die Aktie nicht vorschnell abschreiben. Denn letztlich ist Snap immer noch eine der größten Hoffnungen das Oligopol (von Alphabet (Google) und Facebook sowie zunehmend Amazon.com) auf dem US-amerikanischen sowie weltweiten Online-Werbemarkt aufzubrechen. Ob diese Wette aufgehen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt!

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