Snapchat: Ausblick desolat – schlucken Anleger die CEO-Beruhigungspille?

Die Aktien von Snap (WKN: A2DLMS) stürzen um 22% ab auf unter 60 US$. Die gestern Abend nachbörslich vorgelegten Q3-Zahlen lassen Anleger die Flucht ergreifen.

Snapchat ist ein Anbieter von Technologie- und Social-Media-Diensten. So entwickelt man mobile Kameraanwendungen, mit denen Nutzer Fotos, Videos und Zeichnungen senden und empfangen können.

Probleme bei iOS-Werbung

Snapchat berichtete für das Septemberviertel einen bereinigten Gewinn von 0,17 US$ je Aktie bei einem Umsatz von 1,07 Milliarden US$.

Soweit lag Snapchat auch über beziehungsweise innerhalb des Analystenkonsens. Der Ausblick auf Q4 enttäuschte dann allerdings herb. Snapchat erwartet 1,16 bis 1,20 Milliarden US$ Quartalsumsatz – bis zu 15% weniger als die von Analysten prognostizierten 1,36 Milliarden US$. Das bereinigte EBITDA wird voraussichtlich zwischen 135 und 175 Millionen US$ liegen – Analysten prophezeiten etwa doppelt so viel.

Seine tägliche Nutzerbasis steigerte Snapchat per Quartalsende um 23% auf 306 Millionen User. Bezüglich der Umsatzproblematik nannte Snapchat als Grund, dass Apple technische Veränderungen vorgenommen habe, wie Werbung getracked wird. Dies führt bei Snap zu Problemen in der Umsatzgenerierung.

Wie Bloomberg heute berichtet, fielen die Notierungen werbeabhängiger Konkurrenten wie Google, Facebook und Twitter ebenfalls.

Zeiger auf Wachstum

In der Telefonkonferenz sagte CEO Evan Spiegel, dass er trotz der Herausforderungen in das Wachstum des Snap-Publikums und die bewährte Wirksamkeit von Werbeprodukten für Performance-Werber investiert.

Snapchat mit einer Marktkapitalisierung von 75 Milliarden US$ ist ab jetzt unter Erfolgsdruck, wenngleich CEO Spiegel nach einem astreinen Verdoppler in den letzten zwölf Monaten von einem sicheren Sessel aus arbeitet.

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