Software AG-Aktie: Wann kommt die Trendwende?

Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das dritte Quartal sowie die der ersten neun Monate konnte die Aktie der Software AG (WKN: A2GS40) nicht beflügeln. Ein Grund hierfür ist, dass diese unter den Erwartungen der Analysten lagen. Das Umsatzwachstum resultierte ausschließlich aus der Übernahme von StreamSets sowie dem schwachen Euro. Die Aktie notiert aktuell bei knapp 22 €.

Foto: Software AG

Die Software AG gehört zu den führenden Unternehmen für Softwarelösungen und die damit verbundenen Dienstleistungen. Ihre Produkte ermöglichen es, Geschäftsprozesse zu analysieren und zu steuern. Neben SAP gehört es zu den führenden Softwarehäusern in Deutschland und Europa. Sitz des Unternehmens ist Darmstadt.

Die Aktionäre haben seit Mitte 2021 einen langen Leidensweg hinter sich, allein seit Jahresbeginn beträgt der Kursrückgang -37%. Viele fragen sich, ob eine Besserung bei einer Bewertung des Unternehmens an der Börse von aktuell 1,6 Milliarden € in Sicht ist.

Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Auch wenn das Unternehmen sich auf dem Weg zur Erreichung der Jahresziele befindet, so die eigene Aussage, kann die Entwicklung nicht zufriedenstellend sein.

Der Umsatz im drittes Quartal betrug 221,4 Millionen €, ein Wachstum von +12%. Das operative EBITDA lag bei 29,9 Millionen €, ein Rückgang um -10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Nettoverlust belief sich auf -10 Millionen €.

Das Umsatzwachstum resultiert aus zwei Bereichen, zum einen aus der Übernahme von StramSets und zum anderen aus dem schwachen Euro. Bei der Ertragslage haben sich die deutlich gestiegenen Vertriebsaufwendungen sowie die sonstigen gestiegenen Kosten negativ ausgewirkt.

Abschreibungen sorgen für Nettoverlust

Wegen Abschreibungen auf Firmenwerte fiel letztlich ein Nettoverlust an.

Bei den Geschäftszahlen der ersten neun Monate zeigt sich folgendes Bild: Umsatz 654,3 Millionen € (+9%), operatives EBITDA 120,3 Millionen €  (+1%).

Dieses Ergebnis zeigt, dass viele Unternehmen ihre Investitionen in neuere IT-Dienstleistungen aufgrund der Konjunktureintrübung auf später verschieben. Das ist zurzeit in der gesamten Software-Branche festzustellen.

Sehr gut entwickelt sich die Sparte Digital Business. Hier betrug das Wachstum allein im dritten Quartal +26%. Dieser Bereich wird durch die Übernahme von StreamSets gestärkt. Ebenfalls stark gestiegen ist das Geschäft mit wiederkehrenden Umsätzen (Software as a Service, kurz SaaS). Hier wuchs der Umsatz in den ersten neun Monaten um +69% auf 53,9 Millionen €.

CEO Sanjay Brahmawar kommentiert:

Im dritten Quartal erwies sich unser Digital-Business-Segment als resilient: Die Bookings stiegen um solide 11 Prozent, und beim jährlich wiederkehrenden Umsatz sahen wir ein beschleunigtes Wachstum von 12 Prozent.

Einschätzung der Analysten

Die Geschäftszahlen des dritten Quartals lagen unter den Erwartungen der Analysten, dementsprechend war deren Reaktion. JPMorgan sprach von einem unerwartet schwachen Quartal.

Obwohl einige Analysten ihre Kursprognosen anpassten, ist die Bandbreite der Einschätzungen noch immer sehr groß. Die Baader Bank ist mit einem Zielkurs von 36 € sehr zuversichtlich, Barclays dagegen sieht den fairen Wert bei 22 €. Der mittlere Zielkurs der Analysten liegt bei 29 €.

Die Entwicklung seit dem Hoch im September 2021 kann nicht zufriedenstellend sein. Eine Trendwende dürfte bei der jetzigen Geschäftslage vorerst nicht zu erwarten sein.

Aktie erstmal nur beobachten

Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die Probleme nicht nur bei der Software AG liegen. Viele IT-Unternehmen haben die gleichen Probleme. Die IT-Branche wandelt sich, das Cloud-Geschäft sowie das SaaS-Geschäft rücken immer mehr in den Vordergrund. Hier müssen die IT-Unternehmen einen Anpassungsprozess vornehmen. Die Übernahme von StreamSets dürfte ein wichtiger Schritt gewesen sein.

Anleger sollten meiner Meinung nach vorerst die Aktie von Software nur beobachten. Für einen Einstieg dürfte es noch zu früh sein.

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