SPAC-IPO: The Metals Company holt Batteriemetalle vom Meeresboden

Rohstoffe, speziell Batteriemetalle, erfreuen sich enormer Beliebtheit – kein Wunder bei dem anhaltenden Elektrifizierungsboom. Der Meeresboden der Ozeane soll sich als reichhaltige Quelle der Metalle erweisen. Nun kommt mit der SPAC-Aktie Sustainable Opportunities Acquisition der weltweit größte börsennotierte Nickel- und EV-Metall-Explorer an die Börse. Diese will sich die Bergung der wertvollen polymetallischen Knollen zur Aufgabe machen, für die sich selbst der Rüstungskonzern Lockheed Martin (WKN: 894648) interessiert.

Ein SPAC-Deal im Rohstoff-Sektor? Das kann nicht sein, dachte ich, als ich Wind vom geplanten Börsengang der Gesellschaft The Metals Company bekam.

Die Idee dahinter klingt durchaus disruptiv.

Die Ressourcen an Land gehen zur Neige. Die hochgradigen Rohstofflagerstätten sind langsam ausgebeutet. Und die Bergbauindustrie muss viel Geld aufwenden, um neue wirtschaftliche Ressourcen zu finden. Was liegt also näher, als dort nach Rohstoffen zu suchen, wo offensichtlich die größten Vorräte der Erde liegen?

Durch einen SPAC-Deal von Sustainable Opportunities Acquisition Corporation (SPAC) und DeepGreen sollte in den nächsten Tagen der Börsengang des Unternehmens The Metals Company geebnet werden, vorbehaltlich der Zustimmung durch die heutige Aktionärsversammlung.

Aufsehen dürfte hierbei die erwartete Marktkapitalisierung von 3 Milliarden US$ erwecken, für einen Explorer, der in Zukunft einen Jahresumsatz von 20 Milliarden US$ anstrebt.

Auf dem Meeresgrund warten unergründete Schätze

Die Schwierigkeiten und die kritischen Herausforderungen, nachhaltig Metalle vom Boden des Ozeans zu bergen, sind bekannt.

Das kanadische Unternehmen Nautilus Minerals versuchte bereits vor Jahren, massive Sulfid-Lagerstätten am Meeresboden abzubauen, und setzte damit einen wichtigen Meilenstein in dem Segment.

Nautilus war damals das erste Unternehmen weltweit, das den Meeresboden nach hochgradigen Massivsulfidvorkommen kommerziell erkundete, und erhielt im Januar 2011 von der Regierung von Papua-Neuguinea eine 20-jährige Lizenz für die Erschließung der Lagerstätte Solwara 1.

Aufgrund der unerwartet hohen Kapitalaufwendungen sowie der Komplexität des Projekts scheiterte das Unternehmen und konnte den für 2012 vorgesehenen Produktionsstart nie erreichen. Das Abenteuer endete 2019 kläglich im Konkurs.

Wie das so häufig passiert, geben gescheiterte Unternehmer dennoch nie komplett auf. Darum gründeten die Spitzenkräfte von Nautilus mit DeepGreen einen Nachfolger.

Mit DeepGreen ist man sicher, dass man eine Urquelle der Industriemetalle über eine gigantische Fläche von 1,1 Millionen Quadratkilometer im pazifischen Ozean, in der Nähe von Hawaii, identifiziert hat.

In der spannenden Investorenpräsentation ist die Rede von der weltweit größten geschätzten Quelle für Batteriemetalle:

Genug Nickel, Kupfer, Mangan und Kobalt vor Ort, um 280 Millionen Elektroautos zu betreiben.

SPAC-Deal: Ist Tiefsee-Bergbau die Zukunft?

Tatsächlich haben sich jetzt ehemalige McKinsey-Manager und IT-Spezialisten nach der Gründung ihrer SPAC Sustainable Opportunities Acquisition mit Gründern der Gesellschaft DeepGreen zusammengetan und wollen den bestehenden Bergbaukonzernen zeigen, wo der Bartel den Most holt.

Also noch mal der Reihe nach zum Mitschreiben: SOAC SPAC + DeepGreen = The Metals Company

DeepGreen konzentriert sich auf polymetallische Knollen, die auf dem Meeresboden in den internationalen Gewässern der Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) des Pazifischen Ozeans gefunden wurden, einem Gebiet, das sich über etwa 4000 Kilometer erstreckt und ungefähr so groß ist wie die USA.

Die Mission des Unternehmens liegt darin, polymetallische Knollen –die Kobalt, Nickel, Mangan und Kupfer enthalten – vom Meeresboden zu sammeln. Diese befinden sich dort in 4.000-5.000 Metern Tiefe.

Mit einer Art Tiefsee-Staubsauger soll so das metallhaltige Gestein einfach vom Grund des Pazifiks gefördert werden.

Diese Idee erinnert wiederum stark an die gescheiterte Nautilus Minerals, die dafür extra ein Spezialschiff für fast 100 Millionen US$ bauen ließ.

Doch bis zur Produktion ist es noch ein langer Weg. Frühestens im Jahr 2024 soll die kommerzielle Hebung der metallische Knollen beginnen.

Der Tiefseebergbau sieht sich jedoch auch mit immer wiederkehrenden Problemen seitens der Politik und Umweltschützer konfrontiert.

Die Ernte des Meeresbodens sei eine ökologisch einwandfreie Methode, um die wachsende weltweit steigende Nachfrage nach Edelmetallen zu befriedigen, meinen die Unternehmen einhellig.

CEO Gerard Barron sagte:

Ich betrachte mich als Umweltschützer, und wenn man sich den Bergbau an Land anschaut und sagt, jetzt machen wir das auch in den Ozeanen, dann klingt das überhaupt nicht nach einer guten Idee. Aber natürlich ist es nicht zu vergleichen. Wir sprechen davon, diese Knollen vom Meeresboden zu sammeln, nicht abzubauen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Auch die Tiefsee-Explorations-Abteilung GSR der belgischen DEME-Group arbeitet unter Hochdruck an einem ähnlichen Vorhaben.

Diese absolvierte bereits einen erfolgreichen Testlauf mit ihrem Tiefsee-Roboter-Prototyp, der als Erster seiner Art erfolgreich ein Kilogramm schwere Manganknollen vom Boden des Ozeans geborgen hatte.

Auch UK Seabed Resources, die britische Tochter des weltbekannten amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin, sucht in den Tiefen nach den berüchtigten polymetallischen Knollen.

UK Seabed Resources steht in enger Kooperation mit britischen Ministerien, um das Vorhaben voranzutreiben.

Meine Einschätzung: Der teuerste Explorer der Welt

Vor allem aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien und der Automobilindustrie ist die Nachfrage nach Batteriemetallen exorbitant hoch.

Doch birgt eine tatsächlich ernsthafte Investition, meiner Ansicht nach, für Anleger ein erhebliches Risiko.

Der Vorgänger Nautilus Minerals scheiterte mit seinem Vorhaben im letzten Rohstoffzyklus so spektakulär, dass Investoren leer ausgingen. The Metals Company will sich in der laufenden Dekade als würdiger Nachfolger etablieren.

Sollte es gelingen, die Knollen-Bergung wie geplant umzusetzen und das Förderpotenzial auszuschöpfen, könnte The Metals Company langfristig durchaus eine Zukunft haben.

Auf Grundlage einer realistischen Bewertungsanalyse scheint mir die Aktie, insbesondere wegen der vorhandenen Förderrisiken, jedoch astronomisch überbewertet zu sein. Für Spekulanten ergeben sich bei dieser hohen Bewertung zudem kaum Chancen für steigende Kurse.

Schließlich wird das Unternehmen nach Abschluss des geplanten SPAC-Deals, der zum Zufluss von 300 Millionen US$ in die Firmenkasse führen wird gegen einen Minderheits-Anteil von 11% am neuen Unternehmen, einen rechnerischen Börsenwert von knapp 3 Milliarden US$ aufweisen.

Damit wären die Aktien der am höchsten bewertete Explorer der Welt, sie würden die Spitzenbewertung von Nautilus Minerals um mehr als das Zehnfache sprengen.

Darum sollten Anleger von der Aktie zunächst die Finger lassen. Die Vorhaben der Unternehmen in diesem Sektor klingen dennoch zweifellos sehr spannend, und ich bin sicher, dass Anleger mit einigen der genannten Unternehmen im laufenden Rohstoffzyklus noch einige spekulative Wellen durchleben werden – wie auf einer Achterbahn.

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