Sporttotal: Wieder Millionenverlust - SD-Warnung goldrichtig!

Der Sport-Streaming-Anbieter Sporttotal AG (WKN: A1EMG5) legt heute seinen Bericht für das erste Halbjahr vor. Dass dieser erst heute - knapp drei Monate nach Ende des zweiten Quartals - über die Ergebnisse der ersten sechs Monate informiert, ist bezeichnend. Erneut steht unter dem Strich ein Millionenverlust. 

Hochmargige Digitalumsätze soll die internationale Expansion des Multisport-Portals sporttotal.tv einspielen, das neben dem Massenphänomen Fußball zusehends auf die Volleyball-Bundesliga, Eishockey, Feldhockey, Motorsport und Trendsportarten wie Futsal setzt. Wir haben uns die ambitionierten Wachstumsziele näher angeschaut.

Halbjahreszahlen mehr als durchwachsen

Die umsatzstarke sporttotal AG fokussiert sich noch immer auf die aus Anlegersicht falschen, weil unprofitablen Geschäftsbereiche. Bei Erlösen in Höhe von 25 Millionen Euro im ersten Halbjahr erzielte die Gesellschaft ein in der Größenordnung erwartetes negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -4,2 Millionen Euro.

Damit zum spannenden Teil: Insgesamt beliefen sich die Digitalerlöse im ersten Halbjahr auf "lediglich" 1 Million Euro, das Segments-EBIT lag bei -1,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind sämtliche Erlöse der ganzheitlich im Besitz befindlichen sporttotal.tv gmbh, die wiederum die Erlöse der deutschen Version von sporttotal.tv und damit dem zahlenmäßig größten Markt Europas abbildet. Man hat in diesem Segment - vorbehaltlich internationaler Umsätze - noch circa 4 Jahre (!) um die Erlöse auf die eigene Umsatzzielmarke von 80 Millionen Euro zu heben. CEO Peter Lauterbach spricht bei der Unternehmensentwicklung von "inhaltlichen Fortschritten", zeigt sich aber auch realistisch:

All das zählt wenig, solange wir noch kein Geld verdienen.

Ambitionierte Wachstumsziele für das neue Jahrzehnt - Expansion ins EU-Ausland im Fokus

Wie SD-Leser bereits wissen, ist die unternehmenseigene Plattform sporttotal.tv in der Lage, Sportevents - vorwiegend aus dem Amateurbereich - in hoher Qualität und vollautomatisch live online zu übertragen. Aktuell arbeitet Sporttotal an neuen Tools zur Platzierung von Werbecontent, die es Sponsoren aus dem Umfeld eines Vereins erlauben, gezielt Werbepakete für Spiele genau dieses Vereins auf dem Portal zu buchen.

In Hinbick auf die Expansion in weitere EU-Länder sollen zunächst bis 2024 bis zu 7.000 Kameras an Amateurfussballplätzen in ganz Europa installiert werden (wir berichteten).

Ab 2024 soll das Sporttotal nach eigenen Angaben jährlich 80 Millionen Euro Umsatz in die Kassen spülen. Erreicht werden soll das mit Paid-Content, digitalen Mehrwertdiensten sowie lokalen und nationalen Werbepartnern. Dabei soll die EBITDA-Marge "mehr als 40%" betragen - vor wenigen Wochen rechnete man von Vorstandsseite noch mit "deutlich über 50 Prozent". Ein Profiteur der internationalen Expansion dürfte der kreditgebende Financier aus Luxembourg sein dank wohl attraktiver Konditionen.

Unser Fazit bleibt dasselbe

Auch wenn es langweilig klingt: Für uns bietet die Sporttotal-Aktie - nach wie vor - kein lukratives Upside-Potenzial im Vergleich zu SD-Volltreffern wie unserer 100%-Empfehlung Vectron Systems. Daran ändern die heutigen Quartalszahlen nichts. Auch die vor rund einem Jahr zur Häufe getätigten Insiderkäufe - vor allem aus Reihen des Aufsichtsrats - lassen seit geraumer Zeit auf sich warten.

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