Springer Nature: Endlich mal wieder ein IPO!

Verlag plant Börsengang

Börsengänge hatten im aktuellen Jahr absoluten Seltenheitswert in Deutschland. Mit dem Getriebehersteller Renk und der Parfümeriekette Douglas gingen in den ersten drei Quartalen lediglich zwei Unternehmen an die Börse. Nun soll ein drittes folgen: der Wissenschaftsverlag Springer Nature. Wie sehen die Details zum IPO aus und tun Anleger gut daran, die Aktien zu zeichnen?

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Details zum Börsengang

Springer Nature ging im Jahr 2015 aus der Fusion von Springer Science und Macmillan Science & Education, einer Tochter des Holtzbrinck-Verlages, hervor. Der Wissenschaftsverlag gehört heute zu 53% der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und zu 47% dem Finanzinvestor BC Partners.

Bereits 2018 sollte der Verlag an die Börse gehen. Damals bliesen die Eigentümer das IPO jedoch wegen des schwachen Marktumfeldes ab.

Die Aktien für den Börsengang sollen sowohl aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen € als auch aus dem Verkauf von Aktien durch BC Partners kommen. Der Holtzbrinck-Verlag will sich im Zuge des IPOs nicht von Anteilen trennen.

Wer ist Springer Nature?

Springer Nature ist einer der wichtigsten wissenschaftlichen Fachverlage der Welt. Der Verlag publiziert jährlich rund 13.000 Fachbücher aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen und verlegt etwa 3.000 Fachzeitschriften, darunter renommierte Magazine wie „Nature“ und „Scientific American“. Im vergangenen Jahr wurden in den Publikationen von Springer Nature mehr als 420.000 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.

2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 1,85 Milliarden €. Mit einem Gewinn nach Steuern von rund 500 Millionen € ist Springer Nature extrem profitabel.

Ein Markt in Veränderung

Das Unternehmen erwartet, dass der Markt für Wissenschaftspublikationen in den kommenden fünf Jahren um knapp über 3% jährlich wachsen wird. Er befindet sich derzeit jedoch in einer großen Transformation hin zu sogenannten „Open-Access-Publikationen“. Das bedeutet, dass Wissenschaftler freien Zugang zu den Publikationen haben.

Dadurch verändert sich jedoch das Geschäftsmodell eines Verlages wie Springer Nature. Während bislang Leser Abonnements abschlossen, geht nun der Trend in Richtung Veröffentlichungsgebühren, die von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen bezahlt werden.

Beste Voraussetzungen für Kurssteigerungen

Da es bislang noch keine Details zur IPO-Bewertung der Springer Nature-Aktien gibt, kann ich noch kein abschließendes Urteil zu diesem Börsengang fällen. Der Markt für Fachverlage ist zugegebenermaßen etwas langweilig. Das heißt aber noch lange nicht, dass man damit nicht gutes Geld verdienen kann.

Ein Blick auf die Kursentwicklung der Aktie des niederländischen Konzerns Wolters Kluwer, einem der weltweit größten Wissenschafts- und Informationsdienstleister zeigt, wie attraktiv dieser Markt sein kann. Der Kurs der Wolters Kluwer-Aktie hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als versiebenfacht. Noch dazu gehört die Aktie zu den am kontinuierlichsten steigenden Werten der Welt.

Ähnlich könnte es auch der Springer Nature-Aktie ergehen. Der Wissenschaftsverlag ist eine feste Größe in einem stetig wachsenden Markt mit relativ wenig Wettbewerb und zahlungskräftigen Kunden. Beste Voraussetzungen für Kurssteigerungen.

ℹ️ Springer Nature in Kürze

  • Die Springer Nature AG & Co. KGaA ist eine wissenschaftliche Verlagsgruppe mit Hauptsitz in Berlin.
  • Springer Nature zählt zu den zehn umsatzstärksten Verlagsgruppen der Welt.
  • Der Verlag publiziert jährlich rund 13.000 Fachbücher aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen und verlegt etwa 3.000 Fachzeitschriften.
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